0750 - Ein Freund der Posbis
ich mich dadurch unter Umständen verraten konnte.
Von nun an verhielt ich mich vollkommen still. Ich beobachtete, daß auch die mir folgenden Beiboote vernichtet wurden. Die Energiestrahlen zuckten teilweise nur knapp zwanzig Meter an mir vorbei.
Dann war Ruhe.
Der Struktur-Variable-Energiezellen-Raumer kehrte ins Solsystem zurück. Mich mochten die Laren für ein treibendes Trümmerstück halten.
Ich wurde etwas ruhiger. Trotz der Niederlage, die ich bezogen hatte, blickte ich dem SVE-Raumer mit einem Gefühl des Triumphes nach. Ich hatte sie überlistet. Mich hatten sie nicht erwischt. Und darüber hinaus hatte ich eine geradezu sensationelle Nachricht erhalten.
Siiga Veinje hatte mir mitgeteilt: „Perry Rhodan wird ..." Danach war das Beiboot und mit ihm das Nachrichtenband zerstört worden. Aber das war bedeutungslos für mich. Ich wußte auch so, was sie hatte sagen wollen. „Rhodan wird im Solsystem erwartet!"
Ich zweifelte nicht im geringsten, daß der vollständige Satz so und nicht, anders lauten mußte. Er hätte keinen Sinn gehabt, wenn es anders gewesen wäre.
Silga Veinje und ihre Freunde hatten also herausgefunden, daß ich mit meinem Fragmentraumer in der Nähe war. Mochte Vhrato wissen, wie sie das geschafft hatten. Allein auf meine Antwort mit dem Kodegeber konnte ihre Aktion nicht zurückzuführen sein.
Was hatten sie beabsichtigt?
Auch darauf wußte ich eine logische Antwort.
Rhodan kam, und er benötigte Unterstützung. Ich konnte sie ihm geben, denn ich scheute mich nicht, mit einem Fragmentraumer den Kampf gegen einen SVE-Raumer aufzunehmen.
5.
Aufzeichnung Rhodan: 3. 9. 3581 Ich blickte auf die Eintragung und wußte nichts damit anzufangen.
„Was soll das?" fragte ich Fellmer Lloyd.
Der Mutant zuckte mit den Schultern.
„Schwer zu sagen, Perry", entgegnete er ausweichend.
„Ich will Captain Prestlay sprechen", sagte ich.
„Er wartet draußen, Perry." Fellmer ging zur Tür und öffnete sie.
Normalerweise hätte einer meiner Adjutanten solche Dienste übernommen, aber Fellmer Lloyd war noch niemals kleinlich gewesen. Und Förmlichkeiten interessierten ihn schon gar nicht.
Er gab dem Captain einen befehlenden Wink.
Prestlay trat ein. Er hielt seine Dienstmütze in den Händen und nestelte nervös daran herum. Trotzig blickte er mich an.
Ich legte meine Hand auf die Folie.
„Captain Prestlay, ich habe hier eine Meldung vor mir liegen.
Sie besagt, daß Sie um Versetzung gebeten haben. Grund: Unstimmigkeiten mit der Schiffsführung des Leichten Kreuzers SZ-l-PI-23 SCAYMAN. Was hat das zu bedeuten?"
Captain Prestlay blickte Fellmer Lloyd hilfesuchend an, aber der Telepath wandte sich ab. Er dachte nicht daran, Prestlay zu helfen.
„Wollen Sie nicht endlich reden?", herrschte ich diesen an.
„Sir, Oberstleutnant Theunteman ist wesentlich jünger als ich.
Er hat..."
„Das Alter spielt doch wohl keine Rolle. Offizierspatente werden nach Fähigkeit und Leistung vergeben. Das sollte Ihnen doch bekannt sein."
„Ist es auch, Sir. Selbstverständlich."
„Was, zum Teufel, stört Sie dann?" Ich war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren.
„Sir, es ist... Also, Oberstleutnant Theunteman ist ein SOL-Geborener."
Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück. Ich hatte das Gefühl, von eiskaltem Wasser übergössen zu werden. Geradezu fassungslos blickte ich den Captain an.
„Reden Sie weiter", forderte ich ihn auf.
„Sir, nicht nur er; sondern die meisten anderen Offiziere an Bord der SCAYMAN sind ebenfalls SOLaner. Ich dagegen bin ..."
„Terraner, ich weiß", unterbrach ich ihn.
Er schluckte und nickte. Die Mütze in seiner Hand begann zu kreisen.
„Sir, das hört sich so an, als dächten Sie daran, mich zum Psychiater zu schicken. Ich habe es nicht nötig, Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln. Schließlich bin ich auf Terra geboren."
Ich hatte Prestlay bereits vergessen gehabt, weil ich die Auseinandersetzung, die er mit Sergeant Shrivver gehabt hatte, nicht ernstgenommen hatte. Mir mißfiel es, nun mit einem Problem konfrontiert zu werden, das in meinen Augen keines war.
„Ihre kleinlichen Streitereien sind also an Bord der SCAYMAN weitergegangen", stellte ich fest. „Sie mußten jedem auf die Nerven fallen, der nicht, wie Sie, auf Terra geboren ist."
„Nein, Sir, das ist es auch nicht", bestritt er. „Es ist umgekehrt.
Die auf der SOL Geborenen befinden sich in einer geradezu euphorischen Stimmung, weil sie in der Milchstraße und dazu
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