0750 - Todesfaktor Calderone
Ohren, Zamorra!«, knurrte er wütend. »Musste das wirklich sein?«
»Da du mir leider bis heute noch nicht deine Telefonnummer gegeben hast, blieb mir wenig anderes übrig.«
»Aber ausgerechnet hier ins Château Montagne!«, fauchte Asmodis. »Du weißt engelgepriesen genau, dass mir das Probleme bereitet. Ich tu dir auch mal so einen prachtvollen Gefallen…«
»Muss aber nicht sofort sein«, konterte der Parapsychologe. »Lass dir damit ruhig Zeit.«
»Da kannst du unbesorgt sein«, versicherte Asmodis. »Es wird geschehen, wenn du längst nicht mehr damit rechnest. Was willst du?«
»Du willst etwas von mir«, sagte Zamorra. »Von uns. Dass wir uns um den ›Ist-er's-oder-ist-er's-nicht‹-Astardis kümmern und ihn eventuell beseitigen. Dazu brauchen wir deine Hilfe.«
»Ich sagte doch schon, dass ich mich in den Schwefelklüften nicht mehr so frei bewegen kann wie früher«, knurrte Asmodis. »Hast du da nicht zugehört? Dann nimm mal die Petersilie aus den Ohren!«
»Du bringst uns in die Hölle, und du bringst uns wieder zurück. Das ist eigentlich schon alles.«
»Und uneigentlich?«
»Kannst du uns vielleicht zwischendurch doch hier und da mit Rat und Tat helfen. Dafür, dass wir wieder mal die Drecksarbeit für dich machen, kannst du auch ein bisschen mithelfen.«
»Den Erzengel werd ich tun!«, knurrte Asmodis.
»Dann machst du den Kram eben allein oder suchst dir einen anderen Dummen«, erwiderte Zamorra.
»Erstens geht die Sache euch ebenso viel an wie mich«, sagte Asmodis, »und zweitens glaube ich dir keine Sekunde lang, dass du jetzt einen Rückzieher machen wirst. Ihr habt euch doch beide schon komplett ausgerüstet. Hübsch seht ihr damit übrigens aus, vor allem Nicole…«
Er grinste sie an.
In der Tat war ihre magische Kleidung sehr reizvoll - sofern man sie Kleidung nennen konnte. Siebestand aus Stiefeln, einem kurzen Umhang und drei handgroßen Sternen, die nach Belieben der Trägerin am Körper verteilt werden konnten und von selbst an der Haut hafteten. Sie hatte die magische Kleidung allerdings mit knallengen Shorts und einem noch engeren bauchfreien Top herkömmlicher Machart ergänzt.
Bei Zamorra bestand die Schutzkleidung, die aus der Straße der Götter stammte, aus Stiefeln, Umhang und einem hauteng anliegenden Trikot.
Und das alles schimmerte und funkelte in allen Regenbogenfarben.
Allerdings hatte Zamorra die zu seinem Outfit gehörenden Stiefel gegen jene ausgetauscht, die in der Dimension Koda eigens für ihn aus der Haut eines Vaaro-Stieres gefertigt worden waren. Sie reichten bis zu den Oberschenkeln, schützten vor Magie - und sie konnten sprechen. Und zwar meist recht lästerlich. Sie bezeichneten sich selbst als ›Lefty‹ und ›Righty‹.. [3]
Dazu kamen bei Zamorra und Nicole Gürtel, an deren Magnetplatten die Blaster hafteten, und kleine Beutel mit magischen Substanzen und Gemmen. An Nicoles Gürtel befand sich die weißmagische Gürtelschließe mit dem Drudenfuß-Symbol. Zamorra verließ sich vor allem auf sein Amulett.
»Mach bloß den Kopf zu!«, warnte Nicole. »Und hör auf zu sabbern!«
Asmodis grinste weiter. »Darf ich keine Komplimente machen? Ich dachte, Frauen mögen so was.«
»Nicht von dir!«, blaffte sie ihn an. »Mach mich bloß nicht an, sonst mache ich dich aus.«
»Und wer hilft euch dann in der Hölle weiter?«
»Schluss jetzt!«, sagte Zamorra. »Ihr könnt das später ausdiskutieren, wenn wir wieder zurück sind. Jetzt aber wird uns Sid erst mal in die Hölle bringen!«
***
Abermals rief Astardis Stygia zu sich. Sie folgte dem Ruf mit erheblichem Unbehagen. Was wollte der Unheimliche schon wieder von ihr? War ihm aufgefallen, dass sie seinen Mordauftrag bislang noch nicht ausgeführt hatte?
Er sah sie stumm an.
»Was willst du von mir?«, fragte sie schließlich, als es ihr zu dumm wurde.
»Ich glaube, du überschätzt dich«, sagte er. »Glaubst du, ich merke nicht, was du hinter meinem Rücken treibst? Glaubst du wirklich, Aim und Vinea könnten dir die Informationen beschaffen, die du willst?«
»Ich weiß nicht, wovon du redest.«
»Oh, dein Gedächtnis scheint gewaltig nachzulassen. Wirst du alt? Dann ist es an der Zeit, dich abzulösen.«
»Das verstößt gegen LUZIFERs Willen!«, stieß sie hervor. »Er hat mich als Fürstin der Finsternis bestätigt, und nur er kann meine Ablösung verlangen!«
»Das braucht er nicht einmal«, erwiderte Astardis spöttisch. »Wenn du weiterhin gegen mich arbeitest und meine
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