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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Befehle missachtest, werde ich ein Tribunal einberufen, das über dich und deine Machenschaften urteilt. Oder ich zerquetsche dich einfach zwischen meinen Fingern, und niemand wird nach dir fragen.«
    Jetzt wusste sie endgültig, dass er kein Dämon der Hölle sein konnte. LUZIFER hatte sie damals, als sie den Thron bestiegen hatte, nicht bestätigt, sondern einfach nur nicht widersprochen. Das war ein Unterschied, der jedem Dämon durchaus bekannt war.
    Dass der fehlende Widerspruch mit einer Bestätigung gleichzusetzen war, war eine andere Sache. Hier ging es um die Form…
    Wer bist du wirklich?, wollte sie fragen, unterließ es dann aber doch. Es war nicht gut, ihn praktisch mit der Nase darauf zu stoßen, wie nahe sie ihm schon auf der Spur war.
    »Rufe deine Spione schnellstens zurück!«, warnte Astardis. »Oder es ist ihr Tod. Und - erinnere dich, dass ich dir einen bestimmten Befehl gab. Führe ihn aus, oder es ist dein Tod!«
    ***
    Calderone bewegte sich durch die Schwefelklüfte. Er trug wieder die Kapuzenkutte, die ihn wie den Abklatsch eines Mönchs außsehen ließ.
    Das Gewand hatte einige Vorteile. Zum Beispiel konnte er darunter allerlei Waffen und Hilfsmittel verbergen, an die er dank einiger kleiner, durch den Faltenwurf unsichtbare Eingrifföffnungen schnell gelangen konnte.
    Er musste irgendwie an Astardis herankommen.
    Da er aber kaum in der Lage war, den Erzdämon in seinem Versteck aufzuspüren, und er auch Stygia nicht danach fragen wollte, die es ja mittlerweile kannte - sonst hätte sie ja nicht nachprüfen und feststellen können, dass Duval Astardis getötet haben sollte -, musste er den Dämon provozieren.
    Natürlich war es entschieden zu riskant, ihn auf sich selbst aufmerksam zu machen. Aber vielleicht konnte er ihn auf einen anderen Dämon hetzen -oder eine andere Dämonin.
    Auf Stygia!
    Calderone hatte dabei ein Problem. Er verfügte bislang noch kaum über Hilfsgeister, die er einsetzen konnte. Einige von ihnen hatte er anderen Dämonen mittlerweile abspenstig gemacht, ohne dass die es bemerkt hatten - wie denn auch, denn ihre Legionen von Geistern und Unterteufeln waren groß und unübersichtlich. Wenn da jemand verloren ging, wen interessierte das wirklich? Und wer prüfte es nach?
    Auf jeden Fall musste er Hilfsgeister einsetzen, um Astardis provozieren zu können. Und sie mussten den Anschein erwecken, dass sie zu Stygia gehörten.
    Er grübelte noch, als er registrierte, dass sich Fremde in seiner Nähe befanden.
    Wesen, die absolut nicht in die Hölle gehörten.
    Zumindest nicht vor ihrem körperlichen Tod!
    Aber da konnte man ja nachhelfen…
    ***
    »Erfrieren werden wir hier sicherlich nicht«, sagte Nicole. »Aber ein paar Fässer Parfüm wären jetzt durchaus angebracht.«
    Asmodis hatte sie in einen durchaus heißen Teil der Hölle gebracht. Wie genau er das gemacht hatte, hatten weder Zamorra noch Nicole mitbekommen.
    Es war seine übliche Art der schnellen Fortbewegung. Mehrmals rasend schnell um die eigene Achse drehen, aufstampfen, irgendeinen Zauberspruch murmeln - und schon war’s geschehen. Bei dieser Drehung hatte er sie beide mit spielerischer Leichtigkeit mitgerissen, und vor ihnen drehte sich immer noch alles, nur von Sekunde zu Sekunde langsamer.
    Und es stank nach Schwefel.
    Dass der Ex-Teufel bei dieser Form seiner Teleportationen stets Schwefelgestank absonderte, war durchaus normal - und auch bei den meisten anderen Dämonen üblich. Aber so penetrant wie jetzt war dieser unangenehme Geruch Nicole bisher noch nie vorgekommen. Er schien stärker denn je zu sein. Übelkeit stieg in, ihr empor. Mühsam kämpfte sie dagegen an.
    Zamorra würgte ebenfalls, aber er wurde rascher damit fertig.
    Vielleicht, überlegte er, lag die verstärkte Wirkung an der Temperatur, der sie hier ausgesetzt waren. Er schätzte sie auf über 35 Grad Celsius.
    Er sah sich um.
    Sie befanden sich in einer schier endlosen Ödnis, die sich bis zum Horizont erstreckte. Über ihnen ein glühender Himmel ohne Sonne.
    Die Hölle war ein Bereich voller Kontraste. Es konnte geschehen, dass sie nur hundert Schritte weiter in einen Bereich gerieten, in dem der Schnee meterhoch lag und faustgroße Hagelkörner aus dem frostklirrenden Himmel niedergingen. Es konnte paradiesische Landschaften geben, die allerdings von weniger paradiesischen Kreaturen bewohnt waren… und im nächsten Moment ein düsteres, feuchtes Höhlensystem oder Vulkane, deren Lavaströme nahezu alles bedeckten und deren

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