Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
ich kann mit dir darüber wohl nicht diskutieren. Du solltest jetzt gehen.«
    »Nicht, bevor ich weiß, ob Asmodis überlebt!«
    »Dann wirst du vielleicht sehr lange warten müssen. Wie schnell die Regenerationskammer arbeitet, lässt sich nie Voraussagen. Sie befindet sich in einer Dimensionsblase neben unserem Universum, und ihr Zeitablauf ist unregelmäßig. Er kann schneller, aber auch langsamer sein. Vielleicht solltest du besser zu Zamorra zurückkehren und ihn unterstützen.«
    »Zeigst du mir den Weg zu ihm?«
    »Wenn ich es kann«, sagte Merlin. »Ich werde es zumindest versuchen.«
    »Eine Frage noch«, verlangte sie. »Du hast mich einmal Sara und dann wiederum Gwinniss genannt. Warum?«
    »Ach ja… doch es war umgekehrt«, erwiderte er nachdenklich. »Du hast nach mir gerufen und dabei gesagt: Sara und Gwinniss rufen nach dir.«
    »Nachdem du mich nacheinander mit beiden Namen benannt hast.«
    »Habe ich das?« Er runzelte die Stirn. »Woher kennst du Gwinniss?«
    »Ich kenne sie eben nicht, und dass du mich mit deiner Tochter Sara verwechselt hast…«
    »Habe ich nicht!«, sagte er schroff. »Nun geh! Ich habe es nicht nötig, mir solche Vorhaltungen machen zu lassen!«
    »Du willst mir also nicht antworten?«
    »Geh!«, befahl er. »Gehe den Weg, den du gekommen bist. Folge dem Licht, aber spute dich, damit es nicht erlischt, ehe du am Ziel bist. Ich sorge dafür, dass du diè Para-Spur zurück in die Hölle benutzen kannst. Und ich wünsche dir, dass du Zamorra noch dort vorfindest. Ansonsten bist du auf dich allein gestellt.«
    Sie sah ihn fassungslos an.
    Ein paar Minuten lang war sie ihm so nahe gewesen, so nahe wie noch nie zuvor. Er war fast wieder der alte Merlin von einst. Aber jetzt…
    »Vielleicht will ich nicht zurück in die Hölle«, sagte sie.
    »Du willst nicht nur, du musst. Weil Zamorra dich braucht. Geh! Schnell!«
    Sie war nahe daran, ihn zu ohrfeigen. Aber was hätte es ihr gebracht?
    Nichts.
    »Ich komme zurück«, sagte sie, »und werde nach dem Schicksal deines Bruders fragen. Wage es nicht, mir den Zugang hierher zu versperren. Wage es nicht!«
    »Caermardhin ist Merlins Burg«, sagte Merlin. »Hier bestimmt nur einer, und das ist Merlin. Merlin bin ich. Geh endlich! Zamorra braucht dich.«
    »Ich komme zurück!«, wiederholte Nicole. »Denk an meine Worte!«
    Dann wandte sie sich ab und folgte dem Lichtfleck, der wieder vor ihr tanzte…
    ***
    Von allen Seiten her griffen Flammenzungen nach Calderone. Sie waren nicht der Höllenbrand, der Dämonen nicht schaden konnte - sie waren von jener Art, wie Menschen sie benutzten, um Dämonen zu vertreiben oder zu töten.
    Calderone sah, wie der Geist gerade noch vor den Flammen weghuschen konnte.
    Vor denen noch…
    Aber da hielt der Dämon bereits seine Waffe in der Faust. Aus der Bewegung heraus schoss er. Der Geist wurde getroffen und zerfetzt. Er würde niemanden mehr in eine Falle locken können.
    Aber das hieß noch nicht, dass damit die Gefahr beseitigt war, denn Calderone befand sich bereits mitten in den Flammen. Unter ihm schmolz der Boden. Seine Kutte fing Feuer, die Flammenzungen wollten ihn blenden. Er schrie auf und wollte losspurten, hinaus aus diesem Inferno.
    Aber seine Füße sanken im schmelzenden Boden ein! Und irgendwie musste das Feuer doch magisch sein, denn es versuchte ihn festzuhalten, ganze Flammenstränge wickelten sich um seine Arme und Beine und hinderten ihn an der Flucht. Wie immer das auch möglich war!
    »Stygia!«, presste er hervor.
    Sie versuchte es also doch, ihn umzubringen!
    Die Hitze und der Schmerz wurden immer stärker. Dennoch versuchte er, sich auf seine eigene Magie zu konzentrieren, die er entwickelt hatte. Er musste das Feuer löschen oder ihm zumindest die Kraft nehmen, sodass er sich befreien konnte.
    Aber es fiel ihm schwer.
    Einen kurzen Moment lang dachte er, dass es vielleicht besser so war. Er entsann sich, wie sehr er anfangs gegen seine Verwandlung in einen Dämon angekämpft hatte. Er hatte Mensch bleiben oder sterben wollen. Doch irgendwann hatte er den Kampf gegen sich selbst verloren und das Unvermeidliche akzeptiert. Er beschloss, das Beste aus seiner Situation zu machen, und das hieß: Wenn schon Dämon, dann aber ganz oben in der Hierarchie!
    Er ahnte, dass es ihn all seine Kraft kosten würde, sich zu behaupten, sich durchzukämpfen. War es das wert? War es nicht einfacher, jetzt zu sterben? Er konnte alles abkürzen, die Schmerzen des Verbrennens vermeiden, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher