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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Calderone.
    Er würde einen Weg finden.
    Es war alles nur eine Frage der Zeit…
    ***
    Derweil grübelte Stygia darüber nach, wie sie es anstellen sollte, den Auftrag des Höllenherrschers zu umgehen.
    Sie war nicht sonderlich daran interessiert, Calderone zu töten. Er wurde zwar fortwährend widerspenstiger, aber bisher hatte sie ihn immer wieder für ihre Zwecke einspannen können. Einst mit direkten Befehlen, jetzt, da er sich von ihr zu lösen bemühte und selbst dämonisch wurde, durch Tricks, Erpressungen oder intrigante Winkelzüge.
    Er konnte in manchen Dingen wesentlich mehr erreichen als sie selbst, denn er war bislang immer noch menschlich genug. Vom Biologischen her, nicht vom Moralischen. Da dachte er bisweilen krimineller und heimtückischer als mancher Dämon.
    Wenn sie ihn benutzen konnte, warum sollte sie ihn dann töten?
    Sicher, sie kannte seinen krankhaften Ehrgeiz. Er wollte nach oben, er wollte Karriere machen im Höllenreich. Spätestens, seit er seine schleichende Mutation zum Dämon endlich akzeptiert hatte. Aber Stygia war nicht sicher, ob er das wirklich schaffen konnte.
    Sie erinnerte sich an Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der es sogar als Mensch geschafft hatte, sich eine hohe Position zu verschaffen. Er hatte einst Lucifuge Rofocale von seinem Thron verdrängt, zumindest vorübergehend. Aber Eysenbeiß hatte sich als Großer der Sekte der Jenseitsmörder schon viele Jahre, Jahrzehnte länger mit Schwarzer Magie befasst als Calderone. Und er besaß im entscheidenden Moment eine Waffe, welcher die Dämonen absolut nichts entgegenzusetzen hatten - den legendären Ju-Ju-Stab.
    Er könnte noch heute Satans Ministerpräsident sein, wenn er nicht einen entscheidenden Fehler begangen hätte: Er paktierte heimlich mit der DYNASTIE DER EWIGEN, und das brach ihm schließlich das Genick.
    Er wurde von einem Tribunal angeklagt, verurteilt und hingerichtet. Es hieß, dass seine Seele dann noch für eine Weile durch andere Körper geirrt sei und dass er schließlich in einem solchen fremden Körper zum ERHABENEN der Dynastie geworden sei -wo er dann sein endgültiges Ende fand.
    Aber Calderone besaß einfach nicht das Format eines Eysenbeiß. Stygia traute ihm nicht zu, dass er wirklich fähig war, eine hohe Position in der Schwarzen Familie der Dämonen zu erlangen.
    »Beseitige ihn! Sofort!«, hatte Astardis verlangt, aber nicht einmal begründet, warum er eine Gefahr in Calderone sah und welche Art von Problemen dieser machte.
    Und warum tat Astardis es nicht selbst?
    Wollte er Stygia demütigen, indem er sie ihren ›Lieblingsdiener‹ umbringen ließ?
    Hier stimmte etwas nicht. Seit Stygia einst mit einem Trick den Knochenthron des Fürsten der Finsternis für sich erobert hatte, war sie zwar immer wieder von anderen Dämonen angefeindet worden, denen es nicht gefiel, dass sie einfach so an ihnen vorbeigezogen war. Schließlich fühlten sie sich alle wesentlich berufener für dieses Amt.
    Aber diese Anfeindungen liefen über Intrigenspiele - und darin war Stygia selbst eine Meisterin.
    Aber dass Astardis, der vor seiner Thronbesteigung ebenfalls ein Aspirant auf das Fürstenamt gewesen war, sie jetzt so direkt anschoss, war neu und passte weder zu ihm noch zu den Gepflogenheiten innerhalb der Schwarzen Familie.
    Ebenso wenig passte dazu, dass er noch vor kurzem gewillt gewesen war, sie zu töten! Jetzt aber sollte sie in seinem Auftrag Calderone umbringen?
    Astardis hatte sich verändert.
    Hinzu kam, dass er eigentlich tot sein musste.
    Nicole Duval hatte ihn getötet!
    Stets hatte Astardis in einem Versteck gelebt, das niemand kannte, nicht einmal die ranghöchsten anderen Dämonen; vielleicht nicht einmal LUZIFER selbst. Das war seine beste Überlebensgarantie.
    Aber die Gefährtin des Dämonenjägers Zamorra hatte durch einen Zufall sein Versteck gefunden. Sicherlich hatte sie das nicht einmal gewollt, aber es war geschehen. Und Duval hatte ihre Chance sofort genutzt und Astardis vernichtet! [1]
    Stygia hatte das überprüft, und auch sie war sicher, dass Astardis tot sein musste. Und doch - obwohl alles dafür sprach, es sogar Reste seines Originalkörpers gab, tauchte er wieder auf!
    Irgendetwas war da nicht in Ordnung. Wieso konnte er noch leben, wenn es doch Beweise für seinen Tod gab?
    Stygia musste es herausfinden.
    Sie hatte Zamorras Drachen Fooly darauf ansetzen wollen. Er sollte für sie herausfinden, was es mit Astardis wirklich auf sich hatte. Aber Fooly war entkommen.

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