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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auch weitere Blutsauger aufhalten. Er gab sich dabei keinen Illusionen hin. Diese Burg stand unter der Kontrolle der Untoten.
    Harry wollte nicht mehr länger in der Dunkelheit stehen bleiben.
    Er musste herausfinden, wo er sich befand. Seine Lampe funktionierte noch. Er schaltete sie ein und folgte dem Strahl, der als bleiche Lanze die Dunkelheit zerschnitt. Er hatte das Licht mit der Hand abgedeckt. Der blasse Kreis, der sich seinen Weg durch die Zwischenräume an den Fingern bahnte, traf Mauerwerk.
    Kahles, nacktes, feuchtes Mauerwerk. Es bildete die beiden Seiten eines Gangs, der vor ihm lag. Harry riskierte es und leuchtete in den Gang hinein. Er war nicht sehr breit. Für ihn sah es aus, als würden bleiche Gespenster an den Wänden entlang kriechen.
    Er sah auch eine Tür. Sie zog ihn an wie ein Magnet das Eisen. Auf leisen Sohlen ging Harry hin. Er leuchtete auch gegen die Decke, weil er damit rechnete, dass sich dort möglicherweise ebenfalls Fledermäuse aufhielten und sich festgeklammert hatten.
    Es war nichts zu sehen.
    Vor der Tür blieb er stehen. Er rechnete damit, dass sie nicht verschlossen war, und lächelte kühl, als er sie nach außen drücken konnte. Dahinter sah es ganz anders aus, denn er hatte den bewohnt aussehenden Teil des Schlosses erreicht.
    Kein rohes Mauerwerk mehr. Hier zeigten die Wände und die Decke zwar einen düsteren, aber auch glatten Anstrich. Allerdings sah er keine Lampe. In dieses Bauwerk schien die Elektrizität noch keinen Einzug gehalten zu haben.
    Er kam sich vor, als würde er sich durch einen Nebel bewegen.
    Seine Schritte versuchte er zu dämpfen, dennoch hinterließen die Absätze leicht pochende Geräusche.
    Wurden sie gehört?
    Nein, Harry erlebte keine Störung. Dafür erreichte er das Ende des Gangs und wandte sich nach rechts. Dort musste seiner Meinung nach die Halle liegen.
    Er schlich wie ein Dieb durch das Schloss. Keine Enge mehr, sondern kleine Hallen oder Säle wurden von ihm durchquert. Sogar die Halle lag plötzlich vor ihm.
    Er hatte die Lampe gelöscht.
    Stumm und kerzengerade stand er an der Seite und schaute in die Halle hinein. Er konnte nur ahnen, wo sich die breite Tür befand.
    Schräg vor ihm. Dazwischen lag die Leere, nur angefüllt mit Schatten.
    Stahl riskierte es und schaltete die Lampe ein. Er schickte den hellen Lichtbalken quer durch die Halle, schwenkte ihn – und fand plötzlich ein Ziel.
    Die Trümmer der Kiste lagen auf dem Boden. Harry hatte genügend Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass dieser zerstörte Gegenstand ebenso gut auch ein Sarg hätte sein können.
    Mehr war in der Halle nicht für ihn zu sehen. Ansonsten war sie völlig leer. Auch an den Wänden hing nicht ein einziges Bild, und von John Sinclair entdeckte er ebenfalls keine Spur.
    Wo steckte Maitland?
    Harry löste sich von der Wand und ging in die Halle hinein. Diesmal mit sehr behutsamen Schritten. Er achtete darauf, jedes Geräusch zu vermeiden.
    Wieder krochen Spinnenbeine über seinen Rücken. Er spürte die Gefahr, er ahnte, dass sie in der Nähe lauerte und sich in etwas Fremdem manifestierte, doch er konnte nichts entdecken. Sie hatte sich verborgen, als wäre sie in die glatten Wände eingedrungen.
    Existierte nur der eine Zugang zur Halle?
    Er wollte nicht so recht daran glauben und schaute sich auch die schräg gegenüberliegende Seite genauer an.
    Die zweite Tür war natürlich da.
    Für einen Moment glitt ein hartes Lächeln über seine Lippen. Ihm fiel ein, dass er noch einmal seine Waffe überprüfen wollte, tat es und war zufrieden.
    Harry öffnete die Tür, schaute in die Dunkelheit und schritt über die Schwelle.
    Er lauschte. Wie immer umhüllte ihn die tiefe Stille. Eine Stille, die zu atmen schien, die gegen ihn drückte, ihn warnen wollte und auch von einem bestimmten Geruch durchzogen war, der ihm bereits in der Halle aufgefallen war.
    Stahl bewegte seine Nase. Ja, das war der widerliche, muffige Gestank nach alten Lumpen und leicht angefaultem Fleisch. Passend für Vampire.
    Im Schloss hatte er sie nicht gesehen. Seine Begegnungen beschränkten sich auf die aushäusigen Blutsauger. Er wollte das Risiko nicht eingehen und die Lampe voll aufleuchten lassen. Wieder deckte er sie ab und ließ die bleichen Schatten durch seine Umgebung wandern. Sie verteilten sich als blasses Tuch und kippten vor ihm plötzlich weg, weil sie über den oberen Rand einer Treppe geglitten waren.
    Eine sehr lange Treppe, die in die unteren Regionen des

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