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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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saßen an dem hufeisenförmigen Tisch. Er stand in der Nähe der Tür.
    Wenn der Betrüger ausgeschaltet worden ist", fragte Ogneman, „wer ist dann der Mann, der sich uns angekündigt hat?"
    „Das soll uns doch völlig egal sein", entgegnete Olof Enaskat.
    Der Greis erhob sich und klopfte mit den Knöcheln auf den Tisch. „Uns interessiert nur Denmork und die Stabilität unseres Systems.
    Wir lassen den Unbekannten landen und in eine Falle laufen.
    Es wäre verhängnisvoll, die letzte Nachricht bekannt werden zu lassen."
    Thure Pasker erinnerte sich daran, daß Enaskat einen Offizier hatte liquidieren lassen, weil dieser über Informationen verfügte, die zunächst hatten geheimgehalten werden sollen, die man dann jedoch zu gegebener Zeit dennoch an die Öffentlichkeit weitergeben wollte.
    Das allerdings erst, nachdem sich die Dinge gewandelt hatten.
    Nun war erneut eine unerwartete Wende eingetreten.
    Wie würde Enaskat sich verhalten? Thure Pasker wünschte sich plötzlich weit weg. Er mußte daran denken, daß er den Attentäter vorsätzlich hatte entkommen lassen.
    Olof Enaskat setzte sich wieder. Er schob ein Papier zu dem Absoluten Vhratonen hinüber. Aralf Ogneman ergriff es, nickte, hob den Kopf und blickte Thure durchdringend an.
    „Du hast den Attentäter verfolgt, Thure?" fragte er.
    „Ja."
    „Aber du konntest ihn nicht mehr verhaften?"
    „Es war unmöglich."
    Ogneman nickte wieder. Er zeigte auf den Bildschirm hinter Thure. Der Suvhratone drehte sich um und erschrak. Auf dem Schirm konnte er den Flur sehen, auf dem er den Attentäter gestellt hatte. Ein Film lief ab, der von einer dort versteckten Kamera aufgenommen worden war. Thure sah den Attentäter, wie er floh. Dann erschien er selbst im Bild.
    Die Kehle schnürte sich ihm zu. Er kehrte dem Bildschirm den Rücken zu. Die Gesichter der Vhratonen waren eisig.
    „Liquidieren", befahl Ogneman.
    „Bitte, verstehen Sie doch", bat Pasker und trat einen Schritt vor. Unwillkürlich streckte er den Arm aus.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür. Vier Offiziere traten ein. Thure wirbelte herum. Er suchte nach einem Ausweg, doch er fand keinen. Einer der Offiziere trug einen Paralysator in der Hand.
    „Olof, es war doch alles ganz anders", rief Thure. „Laß mich doch erklären."
    „Liquidieren", ordnete der Greis mit krächzender Stimme an.
    Thure Pasker fühlte den Paralysatorschock. Wie durch ein Wunder gelang es ihm noch, für einige Sekunden auf den Beinen zu bleiben. Dann stürzte er zu Boden und blieb gelähmt liegen.
    Die Augen hatte er noch halb schließen können.
    So sah er, daß die Offiziere sich über ihn beugten. Sie ergriffen ihn an den Armen und schleiften ihn hinaus.
    Thure hätte schreien mögen vor Verzweiflung. Jetzt war alles vorbei. Die Protektion Olof Enaskats half ihm überhaupt nichts mehr. Der Greis hatte ihn einfach fallenlassen, als wäre er ein Fremder für ihn.
    Der Suvhratone wollte das Schreckliche nicht wahrhaben.
    Er versuchte, sich gegen die Lähmung aufzubäumen. Vergeblich. Nur seine Sinne funktionierten noch. Er hörte, daß die Offiziere von einem Degenduell sprachen, das zwei Suvhratonen miteinander ausgetragen hatten, weil einer von ihnen angeblich Vhrato, den Sonnenboten beleidigt hatte. Diese Männer interessierte nicht, daß sie einen Mann zur Hinrichtung schleiften. Es war ihnen völlig egal, daß er nur noch wenige Minuten zu leben hatte.
    Thure Pasker hatte sich nie Gedanken über Leben und Tod gemacht. Er war noch viel zu jung, so daß er sich nie mit der Vorstellung befaßt hatte, daß auch er einmal sterben mußte. Bis vor wenigen Minuten hatten vor ihm noch etwa hundertfünfzig bis hundertneunzig Lebensjahre gelegen. Und jetzt sollte in Minuten oder Sekunden alles vorbei sein?
    Die Männer ließen ihn auf den Boden fallen. Er hörte, daß sein Kopf hart aufschlug, aber er spürte nichts. Er konnte die stählerne Luke sehen, die die Konverterstraße verschloß. Zwei nervige Hände öffneten sie. Rötliches Licht schimmerte aus dem Tunnel hervor. Bis zu diesem Moment hatte Thure immer noch eine geringe Hoffnung gehabt. Er hatte nicht wirklich geglaubt, daß er sterben mußte. Jetzt akzeptierte er das Unvermeidliche und wurde fast gleichgültig seinem eigenen Ende gegenüber.
    Er mußte an Olof Enaskat denken. Dieser saß jetzt mit dem Absoluten Vhratonen zusammen und besprach irgendwelche Probleme mit ihm. Keinen einzigen Gedanken würden sie an ihn, Thure Pasker, verschwenden. Er war ihnen

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