Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0753 - TV-Dämonen

0753 - TV-Dämonen

Titel: 0753 - TV-Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
Vom Netzwerk:
Fernsehen: Alle Monster verschwanden am Tag. Die Kreaturen der Hölle hassten nichts so sehr wie das Licht.
    Also war er in Sicherheit. Nachdem er sich bestimmt eine Viertelstunde lang versichert hatte, das wirklich nichts zu sehen war, wagte er sich vorsichtig aus dem Bannkreis.
    Nichts geschah! Die Monster waren tatsächlich weg.
    Jean beugte sich gerade über den Körper seiner Mutter, als er das Kratzen hörte. Erschreckt blickte er auf. Blutrote Augen rasten auf ihn zu.
    Die Monster hatten ihn reingelegt!
    Der Junge handelte instinktiv. Er sprang auf, drehte sich um und rannte. Dass er sich von dem Bannkreis entfernte, bemerkte er zu spät. Da hatten ihn die Ungeheuer schon fast eingeholt. Jean glaubte, ihren brennenden Atem im Nacken zu spüren! Der Achtjährige mobilisierte seine letzten Kraftreserven. In seiner Klasse war er der schnellste Läufer. Doch das war nichts gegen das, was er jetzt aus sich herausholte. Vor ihm lag nur noch eine Tür.
    Das verbotene Zimmer!
    Jean riss die Klinke runter. Die Tür war nicht verschlossen. Der Raum lag ebenfalls im Dunkeln. Vage erkannte er vor sich einen Tisch, auf dem mehrere Gegenstände lagen.
    Ein heftiger Schmerz durchfuhr seinen Körper. Eines der Monster hatte mit seiner Klauenhand nach ihm geschlagen und ihn an der rechten Schulter gestreift. Der Stoß schleuderte Jean direkt vor den Tisch. Hektisch sah der Junge sich um. Er entdeckte drei, vier Kerzen auf silbernen Ständern, ein paar Bücher und - ein Messer. Es war ein kunstvoll gearbeiteter Dolch, der erstaunlicherweise ebenfalls in einem Kreis aus Kreide lag. Er musste sehr wertvoll sein!
    Aber was sollte er mit einem Messer gegen diese Bestien ausrichten?
    Egal! Eine andere Chance hatte er nicht, das wurde dem Achtjährigen schlagartig klar. Jean griff sich den Dolch und wirbelte herum. Genau in diesem Moment sprang die vorderste Bestie auf ihn zu.
    Da geschah das Unfassbare!
    Ein grünes Leuchten baute sich um die Klinge auf, ähnlich wie bei den Laserschwertern, die er in Krieg der Sterne gesehen hatte. An der Spitze der Waffe schien diese Aura regelrecht zu pulsieren. Dann schoss ein grüner Strahl hervor und durchschlug die Brust der Bestie.
    Das Höllenwesen brüllte. Ein riesiges Loch klaffte in seinem Brustkorb. Dann zerfiel das Monster zu Staub.
    Doch da waren noch zwei Dämonen. Jean hatte noch nie in seinem kurzen Leben richtig gekämpft. Doch es schien, als sei der Dolch mit ihm zu einer Einheit verschmolzen. Er sagte Jean, was zu tun war. Nicht mit Worten, sondern durch direkte Befehle àn sein Gehirn.
    Mit einem Schrei, in dem sich all sein Hass und sein Schmerz Bahn brachen, rannte der Achtjährige auf die beiden Monster zu. Er unterlief die Klauen des linken Ungeheuers und rammte ihm die Klinge dorthin, wo beim Menschen das Herz war. Wie Butter zerschnitt der glühende Stahl die gepanzerte Brust.
    Noch während sich das Monster auflöste, wirbelte Jean herum. Die dritte Bestie sprang - und wurde von einem weiteren grünlichen Strahl aus dem Dolch getroffen. Sie zerfiel, bevor sie den Boden erreichte.
    Kaum war das letzte Ungeheuer besiegt, als das Glühen um die Klinge verschwand. Jean steckte den Dolch in seinen Gürtel. Die Waffe würde sein Leben lang zu ihm gehören, das wusste er genau. Und dieses Leben würde nach dieser Nacht nicht mehr dasselbe sein.
    Der Junge ging zu seiner Mutter und drücke ihr die Augen zu, so wie er es im Fernsehen immer gesehen hatte. Dann suchte er seinen Vater. Die Leiche von Pierre Fournier lag neben der Tür zur Küche. Die Bestien hatten ihn regelrecht überrannt. Jean schloss auch seine Augen.
    Dann ging er zurück in den verbotenen Raum. Aus irgendeinem Grund wusste er genau, was zu tun war. Er zündete die Kerzen an, nahm sich eines der Bücher und begann zu lesen…
    ***
    Heute
    Hustend kam Jean auf die Beine. Der Staub nahm ihm die Sicht. Sein rechtes Bein und sein Rücken brannten wie Feuer, wo ihn herabfallende Steine getroffen hatten. Aber er schien sich nichts gebrochen zu haben. Nur das Headset hatte was abbekommen, aber Jean hatte noch ein Walkie-Talkie.
    Vereinzelt kamen noch kleinere Gesteinsbrocken von der Decke, doch das Schlimmste war offenbar vorbei.
    Neben sich hörte Jean jemanden abwechselnd husten und fluchen.
    »Verdammte Kacke, was war das denn?«
    André!
    »Alles klar bei dir?«
    »Hab was auf'n Dez gekriegt, aber um den zu knacken, brauchste schon'n stärkeres Kaliber.«
    Jean grinste. Seine Leute mochten allein durch ihr

Weitere Kostenlose Bücher