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0753 - TV-Dämonen

0753 - TV-Dämonen

Titel: 0753 - TV-Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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der richtige Zeitpunkt, aber… ich habe eine Spinnenphobie.«
    »Na großartig«, murmelte Jean. Warum musste er ausgerechnet mit den größten Weicheiern seines Teams hier unten eingesperrt sein. Warum war nicht Nadja bei ihm? Die Slowenin war so abgebrüht, dass ihr nicht einmal dieses achtbeinige Ungeheuer etwas ausmachen würde. Und wenn doch, würde sie es nie zugeben. Dass er eben noch die Verlässlichkeit seiner Leute bewundert hatte, hatte der erzürnte TV-Star längst vergessen. Er notierte ›André feuern‹ in sein geistiges Notizbuch und zog die Klinge der Vergeltung.
    »Jetzt gibt es Spinnensalat, Baby!«
    Zehn Meter vor ihnen ließ sich die Spinne auf den Boden fallen.
    André war kalkweiß geworden, hob aber todesmutig sein mit Silbermunition geladenes G3-Schnellfeuergewehr.
    Jean konzentrierte sich, um seine magische Waffe zu aktivieren. Doch er hatte zu lange gewartet. Eine gewaltiger Stoß schleuderte ihn gegen die Felswand. Eine widerlich stinkende, klebrige Masse drang ihm in Mund und Nase.
    Die Spinne hatte ihn mit Netzflüssigkeit beschossen. Jean versuchte, sich zu bewegen, doch es ging nicht. Er klebte am Fels fest.
    Er war zu selbstsicher gewesen, hatte sich verhalten wie ein blutiger Anfänger.
    Der Starruhm bekommt mir nicht , dachte Jean bitter.
    Sein linkes Auge war verklebt, durch das rechte konnte er noch einigermaßen sehen. Und was er sah, war sein nahendes Ende. Riesig bäumte sich das Spinnenmonster vor ihm auf. Neben Jean hatte André endlich seine Panik überwunden. Das G3-Sturmgewehr schleuderte dem Ungeheuer seine tödliche Ladung entgegen.
    Doch die Silberkugeln prallten wirkungslos von dem Chitinpanzer ab.
    Wo war der Dolch?
    Offensichtlich hatte Jean die Waffe fallen lassen, als ihn die Netzflüssigkeit zurückgeschleudert hatte. Aus dem Maul des Ungeheuers kam ein ohrenbetäubendes Kreischen.
    Das war's, dachte Jean. Dies war tatsächlich das Ende. Berakaa hatte gewonnen.
    In dem Moment schoss ein silberner Blitz aus dem Nichts und traf den riesigen Spinnenkörper.
    ***
    Als Merlins Stern das achtbeinige Ungeheuer angriff, wurde Zamorra augenblicklich wieder ›sichtbar‹. Der Parapsychologe war den Fernsehkriegern heimlich gefolgt und mit Jeans Gruppe eingeschlossen worden.
    Das Spinnenmonster brüllte auf und wandte sich dem neuen Gegner zu, doch gegen die von Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffene Waffe hatte es nicht die geringste Chance. Zwei weitere Blitze schossen aus dem Amulett, dann war es vorbei. André und François starrten Zamorra mit offenem Mund an.
    »Keine Zeit für Erklärungen«, sagte der Parapsychologe und hob die zu Boden gefallene Klinge der Vergeltung auf. Er konnte die Macht der unscheinbar wirkenden Waffe deutlich spüren. Der Dolch vibrierte fast in seiner Hand.
    Vorsichtig befreite Zamorra den TV-Star. Die Klinge durchschnitt die verhärtete Netzflüssigkeit wie Butter. Aus dem Augenwinkel sah der Dämonenjäger, dass André den Kameramann mit einem Nahkampfmesser von dem Spinnenfaden losschnitt, an dem er immer noch festklebte. Erst anschließend wandte André sich ab und übergab sich.
    »Was zur Hölle machst du hier?«, fauchte Fournier, als sein Gesicht von der stinkenden Substanz befreit war.
    »Deinen Hintern retten«, entgegnete Zamorra ruhig.
    »Mein Hintern geht dich einen verdammten Scheiß an!«, tobte der TV-Star und riss Zamorra mit der freien rechten Hand den Dolch aus der Hand, um den Rest der Netzflüssigkeit abzulösen.
    »Ich wäre sehr gut ohne dich mit diesem Vieh fertig geworden!«
    »Sicher«, sagte Zamorra freundlich, während er in den hinteren Teil des Stollens starrte. »Dann zeig mal, was du drauf hast. Wir bekommen Gesellschaft.«
    Wieder war das Kratzen und Scharren zu hören. Und dann sah Zamorra sie: Gleich zwei Spinnendämonen näherten sich der kleinen Gruppe. Und sie waren nicht allein: Um sie herum hüpften zwergenhafte Gestalten mit den Gesichtern uralter Männer. Die koboldartigen Wesen schwangen Äxte und kleine Schwerter und hatten raubtierartige Gebisse, die alleine ausreichten, um ihren Gegnern die Kehle aufzureißen.
    »Berggeister«, entfuhr es Fournier.
    »Und sie sehen verdammt schlecht gelaunt aus.«
    Jetzt hatte auch André bemerkt, was sich ihnen näherte. Er würgte heftig, kämpfte kurz dagegen an und übergab sich dann erneut.
    »O nein, nicht schon wieder«, stöhnte er. »Ich hasse Spinnen!«
    »Weichei!«, zischte Fournier neben Zamorra.
    »Keine Panik«, sagte der

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