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0755 - Blutnacht für Assunga

0755 - Blutnacht für Assunga

Titel: 0755 - Blutnacht für Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir.«
    Nur wir hatten uns unterhalten. Der Vampir unter mir hatte geschwiegen, und Carmen Cavallo ebenfalls. Sie aber hatte ihre Angst überwunden und trotz der bedrohlichen Lage mitgehört und den Überblick nicht verloren. Sie hing in Mallmanns Griff, doch sie war in der Lage, auch zu sprechen, was sie mir sehr bald bewies.
    »Er ist nicht allein, John. Er hat noch jemand, der ihm zur Seite steht. Ich habe sie erlebt…«
    »Sie?« fragte ich verwundert.
    »Ja, eine Frau, eine besondere Frau. Sie hat rötliches Haar und trägt einen langen Mantel, dessen Stoff an den Seiten unterschiedlich gefärbt ist. Gelb und schwarz…«
    »Assunga!« rief ich.
    Mallmann lachte. »Du hast sie nicht vergessen, Sinclair. Gratuliere, das ist löblich.«
    »Und sie ist hier?«
    »Ja, ich brachte sie mit. Du weißt, daß wir uns gefunden haben. Rumänien damals war der Anfang. Wir haben uns zusammengerauft, wir stehen auf einer Seite, und sie wird mir bei meinem Plan helfen, denn ich habe versprochen, auch sie zu unterstützen, denn ebenso wie ich hat auch sie gewisse Feinde, die nicht wollen, daß sie hochkommt. Bei mir ist es der Teufel und Cigam, bei ihr Lilith, aber beide können uns nichts. Wir werden beweisen, daß wir stärker sind.«
    Als ich die Worte verdaut hatte, fühlte ich mich immer weniger wohl. Über meinen Rücken rann ein kalter Schauder, und ich erwartete jeden Augenblick, daß Assunga hier erscheinen würde. Dank ihres Zaubermantels war so etwas möglich. Damit konnte sie innerhalb einer kaum meßbaren Zeitspanne von einem Punkt zum anderen reisen und auch Dimensionen dabei überbrücken.
    Assunga war gefährlich. Wenn man sie erwischen wollte, mußte man höllisch auf Draht sein.
    Mallmann hatte mein Schweigen richtig aufgefaßt. »Es gefällt dir wohl nicht, daß sie mit mir gekommen ist - oder?«
    »Ich bin nicht eben begeistert.«
    »Jetzt sind wir schon zu zweit!«
    »Wo ist sie denn?«
    »Hier im Haus.«
    Ich dachte an Suko, der sich ebenfalls noch im Gebäude aufhielt. Durchaus möglich, daß er auf sie getroffen war. Die Lage hatte sich verändert. Wir waren gezwungen worden, jetzt an zwei verschiedenen Seiten zu kämpfen, und freuen konnte ich mich darüber bestimmt nicht.
    »Nun, Sinclair?«
    »Ich habe dich unterschätzt, Mallmann, denn ich wußte nicht, daß du mit einem derartig großen Geschütz auffährst, um die alten Blutsauger zu locken.«
    »Es war mir eben wichtig, Sinclair. Dieser Ort hier ist ideal. Ich habe dir meine Pläne offengelegt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und erkläre dir, daß ich überall auf dem Erdball meine Stützpunkte errichten will. Das hier ist der spanische. Er hat es werden sollen, er ist es geworden, daran wirst auch du nichts mehr ändern können. Dieses Haus liegt ideal. Es ist für mich wie ein kostbares Geschenk, und ich denke nicht daran, es aufzugeben. Wenn Carmen zu mir gehört, wird sie den Stützpunkt verteidigen.«
    Unter mir bewegte sich der Blutsauger. Auf dem Rücken versuchte er, sich zurückzuschieben, um den Bettrand zu erreichen. Manuels Gesicht sah sehr bleich aus, seine Haut war rissig, er keuchte, und vor seinen Lippen sprudelte hin und wieder blasiger Schaum. Die Gier nach dem frischen Lebenssaft konnte man von seinen Augen ablesen, und ich tat so, als würde ich von seinen Bemühungen nichts bemerken. Die Lage war festgefahren, keiner wollte nachgeben, dabei kam ich noch einmal auf das Thema zu sprechen.
    »Du willst Carmen nicht freilassen, Mallmann?«
    »So ist es.«
    »Dann verzichtest du auf deinen Helfer hier?«
    »Sie ist mir wichtiger!«
    »Kann ich mir denken.«
    Manuel schob sich weiter. Ich überlegte, meine Gedanken bewegten sich rasend. Ich suchte nach einem Ausweg und maß immer wieder die Distanz zwischen dem Bettrand und dem Fenster ab.
    Sehr groß war sie nicht…
    Aber Mallmann war auch kein normaler Vampir, den ich so ohne weiteres vernichten konnte. Er besaß den Blutstein, und dieser verdammte Stein hatte es geschafft, ihn gegen gewisse Kräfte resistent zu machen. Selbst mein Kreuz war unaktiviert nicht stark genug. Wobei ich nicht wußte, wie es reagieren würde, wenn ich es aktivierte.
    Manuel kroch weg.
    Mallmann lächelte, als er sah, daß ich nichts tat. Er hielt seine Geisel umklammert, hatte dabei Carmens Kopf zur Seite gedrückt, damit sich die dünne Haut am Hals straffen konnte. Sie wirkte wie Leder, und Mallmann schielte auf ihre Adern.
    Es kostete ihn Beherrschung, nicht einzugreifen und sich an ihrem

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