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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute sie gegen die Decke und versuchte, ihre Erinnerungen zu sammeln und in die richtigen Bahnen zu lenken. »Als ich den Mantel schloss, war auf einmal alles anders. Ich wurde von einem grauen Licht erwischt, das auf mich wie die Mauern eines Gefängnisses wirkte. Aus eigener Kraft hätte sie es nie geschafft, das Gefängnis zu verlassen. Ich denke schon, dass mich der Mantel in eine andere Welt transportiert hat.«
    »Unsichtbar bist du jedenfalls nicht geworden«, sagte ich. »Aber das wäre mit Assunga passiert.«
    Sie beugte sich wieder vor, trank von ihrem Whisky und teilte uns mit, dass sie auf den Mantel verzichten konnte. Das glaubten wir ihr gern. Suko nahm den Faden wieder auf. »Du hast von einer anderen Welt gesprochen, von einer grauen Welt…«
    »Und ich rede jetzt noch von einer totenkalten und im Zentrum absolut schwarzen Welt.«
    »Die leer war?«
    »Nein, Suko, das nicht.« Bei den nächsten Worten wurde Janes Stimme brüchiger. »Ich habe etwas sehen können, und ich will gern zugeben, dass mir diese Offenbarung keinen Spaß bereitet hat. Im Gegenteil, ich habe eine schreckliche Angst verspürt.«
    »Was hast du gesehen?«, fragte ich.
    »Die Welt war nicht leer. Sie stand unter einer Kontrolle, und ich sah aus der Schwärze eine schreckliche Gestalt kommen, die mit einem Schwert bewaffnet war und in der anderen Hand einen Kopf hielt, den sie mir entgegenschleuderte.« Im Nachhinein schüttelte sich Jane, als sie an diese Szene dachte.
    »Kannst du trotzdem genauer werden?«, bat ich sie.
    »Natürlich. Ich habe mich ja freiwillig für dieses Experiment zur Verfügung gestellt. Ihr habt zudem ein Recht darauf, alles davon zu erfahren.«
    Sie gab uns ihren Bericht, und sie hatte sehr viele Details behalten, die sie uns auch mitteilte. Natürlich waren wir ganz Ohr, auch Sarah Goldwyn hörte genau zu. Hin und wieder spielte sie mit den vor ihrer Brust hängenden Ketten, schüttelte auch manchmal den Kopf und konnte einfach nicht fassen, dass Jane das alles in der kurzen Zeit erlebt hatte. Aber sie stellte keine Zwischenfragen.
    Als das Glas leer war, da hatte die Detektivin auch das letzte Wort gesagt. »Jetzt seid ihr an der Reihe«, murmelte sie. Dabei schaute sie Suko und mich an.
    Ich blickte auf den Mantel, der von Suko über einen Stuhl gehängt worden war. Sonnenstrahlen fielen durch das viereckige Fenster und breiteten auf dem »Kleidungsstück« ihren hellen Schein aus, sodass es wie vergoldet wirkte.
    Wir gingen selbstverständlich davon aus, dass uns Jane Collins keinen Bären aufgebunden hatte. Ich ließ mir ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen, nur war Suko schneller, als er sie fragte:
    »Kannst du dir vorstellen, wer dieser seltsame Schwertträger gewesen ist?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso das?«
    »Er muss ein Köpfer gewesen sein, ein Kopfjäger, denn er schleuderte seine Beute vor meine Füße.«
    »Einverstanden.«
    Ich präzisierte: »Ein Kopfjäger in einer fremden Welt, in die du hineingetaucht bist, obwohl du nicht verschwandest, als du den Mantel geschlossen hattest. Bei dir reagierte er also anders. Warum aber transportierte er dich in diese andere Welt, und in welcher Gestalt geschah dies?«
    »In meiner eigenen, John!«
    »Nein, die blieb hier.«
    »Dann war es mein Geist, mein zweites Ich, meine Seele, was auch immer.«
    Ich fragte Suko und Sarah. »Akzeptiert ihr das?«
    »Fällt mir schwer«, meinte der Inspektor.
    »Und mir auch«, gab die Horror-Oma zu.
    »Aber eine andere Erklärung habe ich nicht!«, wandte Jane ein. »Und wenn ihr mich auf den Kopf stellt, es bleibt dabei und damit basta.«
    »Nicht aufregen«, sagte ich lächelnd. »Wir glauben dir ja. Wir denken nur darüber nach, wohin dich der Mantel transportiert haben könnte. Wäre es denn auch eine Welt gewesen, in der sich Vampire wohl fühlen können? Du hast ja davon gesprochen, dass sie sehr böse und kalt gewesen ist. Wäre doch für gewisse Blutsauger ideal, wobei ich wieder einmal an Freund Mallmann denken muss.«
    Jane nickte mir zu. »Das kann ich auf keinen Fall abstreiten.«
    »Dann sind wir uns da schon mal einig.«
    Sie hob ihren Zeigefinger. »Vorsicht, John, lass lieber den Spott weg. Ich habe nichts von einem Will Mallmann gespürt. Es hätte zwar eine Welt für Vampire sein können, aber es war keine, wenn du verstehst, was ich meine. Es war nur einfach eine böse, widerliche und dämonische Welt, in der plötzlich dieser Köpfer erschien und mir den Schädel entgegenschleuderte.

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