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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ihm, die Brille immer wieder hochzuwerfen und doch nicht zu fangen. Der Offizier wollte ihm behilflich sein, und er fing die Brille schließlich auf.
    Bob Bays setzte ein törichtes Lächeln auf.
    „Darf ich sie wiederhaben?" fragte er.
    „Natürlich", erwiderte der Offizier.
    Er gab Bays die Brille, und dieser setzte sie auf, blickte seinen Helfer prüfend an und nickte ihm dann dankend zu.
    „Ohne Sie wäre ich hilflos gewesen", erklärte er und eilte weiter.
    Der Offizier blickte ihm kopfschüttelnd nach. Viel zu spät fiel ihm ein, daß er Bays hatte fragen wollen, was er hier zu suchen hatte. Zu diesem Zeitpunkt verschwand dieser bereits im Antigravschacht und schwebte nach oben.
    Zufrieden mit sich und seinem Erfolg kehrte Bob zu den Frauen in die Kantine zurück.
    „Hat es geklappt?" fragte Vay aufgeregt.
    „Alles klar", antwortete er stolz. „Die Bombe liegt in einem guten Versteck. Sie kann gezündet werden."
    „Dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren", sagte Vay. Sie eilte zum Interkom und rief die Hauptleitzentrale.
    „Geben Sie mir Bull", forderte sie, als sich ein Offizier meldete.
    „Was ist los, Mrs. Vay?" fragte Bull, während sein Gesicht im Projektionsfeld erschien.
    „Oh, Mr. Bull", antwortete Vay mit einem triumphierenden Lächeln. „Ich habe ganz vergessen, Ihnen zu sagen, daß auf Deck 3 im Generatorsektor Veine Zeitbombe liegt."
    „Eine ... was?" brüllte Bully.
    „Eine Zeitbombe, Mr. Bull", erklärte Vay freundlich. „Ich habe es wirklich fast vergessen, Ihnen zu sagen, daß nur noch einhundertzwanzig Sekunden bis zur Explosion vergehen."
    „Sind Sie verrückt geworden?" schrie Bully. „Wissen Sie überhaupt, was Sie reden?"
    „Natürlich, Mr. Bull. Ich will Ihnen klarmachen, daß ich nicht damit einverstanden bin, daß Sie ein Peilfeuer errichten, bevor Ovarons Planet durch genügend Raumschiffe geschützt ist."
    „Sagen Sie schnell, wo die Bombe ist. Wir müssen sie entschärfen."
    „Das ist nicht mehr möglich, Mr. Bull. Die Zeit ist zu kurz. Bitte, geben Sie Alarm für Deck 3, damit es geräumt werden kann. Ich möchte auf gar keinen Fall Menschenleben gefährden."
    „Menschenleben gefährden? Sie sind wohl wahnsinnig geworden. Die GEMINI hat den Linearraum verlassen. Wir nähern uns der Zielsonne. Unsere Geschwindigkeit beträgt immer noch fast 250000 Kilometer in der Sekunde. Wenn die Bombe explodiert, dann rast die GEMINI mitten in die Sonne hinein, und nichts mehr kann uns retten. Sagen Sie, wo die Bombe ist."
    „Geben Sie Alarm", forderte Vay unbeeindruckt. Sie war fest davon überzeugt, daß Bully bluffte.
    Bully wandte sich zur Seite. Die Alarmpfeifen heulten auf. Vay hörte die Stimme eines Offiziers, der die sofortige Räumung der Sektoren II bis VII auf Deck 3 anordnete.
    Schweiß bedeckte das Gesicht Bullys, als dieser sich Vay wieder zuwandte.
    „Seien Sie vernünftig. Sagen Sie mir, wo die Bombe ist. Sehen Sie selbst." Das Gesicht. Bullys verschwand, und dafür erschien das Bild einer großen, roten Sonne.
    Vay Bays war nicht im mindesten beeindruckt.
    „Ich kann nichts mehr tun. Es ist zu spät, Mr. Bull. Die Bombe wird explodieren."
    Sie schaltete ab und kümmerte sich nicht mehr um das Rufzeichen, das sofort darauf ertönte. Verzweifelt versuchte Bully, erneut Verbindung mit ihr aufzunehmen.
    „Es ist keine Zeitbombe", sagte Bob.
    „Ich weiß, Schatz", erwiderte Vay. „Aber das brauche ich Bully ja nicht auf die Nase zu binden. Aca, zünde die Bombe."
    „Und wenn es stimmt, Vay?" fragte Aca Ounice. „Wenn wir uns wirklich der Sonne nähern?"
    „Wir können noch gar nicht am Zielort sein", antwortete Vay selbstsicher. „Es ist unmöglich. Bully hat nur geblufft. Zünden."
    „Okay, wie du willst." Aca Ounice betätigte eine Drucktaste an ihrem Armfunkgerät. Im gleichen Moment schien das Schiff zu bersten. Bob Bays und die Frauen wurden emporgeschleudert und wirbelten hilflos durch die Messe. Das Licht ging aus, und schlagartig wich die Schwerkraft von ihnen, als die Antigravgeräte versagten.
    Bob Bays schwebte unter einem Tisch hervor, als die Notbeleuchtung sich einschaltete. Er blutete aus einer Platzwunde an der Stirn.
    „Oh, verdammt", sagte er stöhnend. „Die Bombe scheint gar nicht so klein gewesen zu sein, wie wir geglaubt haben."
    Er hangelte sich an den Tischen entlang zu Vay hinüber, die dicht unter der Decke hing und sich mit dem Fuß in einer aufgeplatzten Platte neben einem Belüftungsgitter verfangen hatte. Sie war

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