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0757 - Das Reich der Großen Schlange

0757 - Das Reich der Großen Schlange

Titel: 0757 - Das Reich der Großen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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einfach an der Zobeljägerin vorbei.
    Nicole hielt den 7. Stern von Myrrian-ey-Llyrana in beiden Händen und versuchte, die geheimnisvollen Hieroglyphen auf der Oberfläche der Scheibe zu verschieben.
    Aber da tat sich nichts!
    Das Amulett verweigerte den gewohnten Schutz. Es machte auch keine Anstalten, den schwarzmagischen Feind zu attackieren.
    Und bevor Nicole etwas anderes unternehmen konnte, war die lebende Leiche auch schon bei ihr!
    Das Monstrum wandte ihr sein schwarz verbranntes, augenloses Gesicht mit den gefletschten weißen Zähnen zu. Im nächsten Moment wurde Nicole mit übermenschlicher Kraft gepackt und hoch in die Luft geschleudert!
    Zum Glück war Zamorras Gefährtin eine erfahrene Kampfsportlerin. Als sie wieder zu Boden fiel, konnte sie abrollen, ohne sich ernsthaft zu verletzen.
    Doch sie spürte, dass dies nur der Auftakt gewesen war. Die lebende Leiche würde sich nicht damit zufrieden geben, die Dämonen jägerin wie einen Ball in die Luft zu werfen. Nicole vermutete eher, dass diese Bestie Freude an der Grausamkeit hatte. Sie wollte sich langsam steigern und begann daher mit einem relativ harmlosen Angriff.
    Nicole versuchte, vom Waldboden hochzukommen. Aber erstens war der Sturz doch heftiger gewesen, als sie vermutet hatte. Und zweitens hatte sie sich selbst schon wieder in ihren Unterröcken und dem langen Kleid verfangen, die ihre Bewegungsfreiheit extrem einschränkten.
    Und jetzt war das Monster auch schon wieder bei ihr! Seine Klauen schossen vor, um Nicole erneut zu packen.
    Das war der Moment, als Lena eingriff!
    Die Zobeljägerin hatte ihre Schrecksekunde überwunden und offenbar entschlossen, nicht tatenlos zuzusehen, wie ihre Gefährtin von der Bestie abgeschlachtet wurde.
    Lena Kuslowa hatte ihr langes Jagdmesser in der Faust. Als die lebende Leiche zum zweiten Mal nach Nicole griff, warf sich die Zobeljägerin dazwischen und rammte das Messer bis zum Anschlag zwischen die Rippen der Kreatur.
    Doch die von dämonischen Kräften zu einem unnatürlichen Leben erweckte Leiche war offenbar nicht durch normale Waffen zu töten. Schwarzes Blut quoll aus der Wunde, doch unbeeindruckt davon begann die Leiche zu sprechen.
    »Du wagst es, mich anzugreifen?«, brüllte das Wesen. »Du wirst noch um den Tod betteln, bevor ich mit dir fertig bin!« Das dämonische Wesen hatte normales Russisch gesprochen. Das war nun allerdings nicht ungewöhnlich, zumindest nicht aus Nicoles Sicht. Sie ging davon aus, einen ehemaligen Menschen vor sich zu haben, der durch Schwarze Magie eine dämonische Existenz erlangt hatte.
    Lena war immer noch irritiert, weil ihre Messerattacke die Leiche gar nicht zu stören schien.
    »Wer bist du?«, fragte Nicole die Leiche, um Zeit zu gewinnen. »Was willst du von uns?«
    »Ich bin Leutnant Arkadi Baldew! Und ich werde euch vernichten, weil es meinem Herrn so gefällt! Ganz besonders dich, du Miststück! Denn du hast einen weißmagischen Zauber bei dir! Pech für dich, dass er nicht funktioniert!«
    Baldew hob ein schauriges Lachen an.
    Aber er hatte leider Recht. Merlins Stern blieb kalt. Das Amulett machte immer noch keine Anstalten, mit seinen silbrigen Blitzen den schwarzmagischen Offizier zu vernichten.
    »Wer ist dein Herr, Leutnant Arkadi Baldew?«
    »Mein Herr ist die Große Schlange, das erstaunlichste Wesen des Universums! Mit diesem Wissen kannst du in den Tod gehen, denn nun werde ich…«
    Baldew unterbrach sich selbst. Denn plötzlich bekam er es mit einem anderen Gegner zu tun. Einem Feind, der ihm sehr wohl gefährlich werden konnte.
    Zwischen den Tannen erschien Bil, der bärenköpfige Stammesgott der Tungusen!
    Baldew zögerte. Er schien zu überlegen, ob er kämpfen oder fliehen sollte. Aber dann wurde ihm die Entscheidung abgenommen.
    Bil stürzte sich auf seinen schwarzmagischen Feind.
    Die Große Schlange hatte Leutnant Baldew mit starken übermenschlichen Kräften ausgestattet, doch der Gott war mächtiger. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die schwarze Magie vor Bils göttlicher Strahlung wich und Baldews Leib verließ.
    Der tote, verbrannte Körper fiel nun endgültig in sich zusammen. Es gab keinen dämonischen Funken mehr, der ihn daran hindern konnte.
    Von dem bösen und grausamen Kommandanten des Straflagers 252 blieb nichts zurück als ein Haufen Asche, der gleich darauf von einem Windstoß erfasst und über den Wald verstreut wurde.
    »Ich danke dir, o Bil!«, rief Nicole. »Und dir natürlich auch, Lena. Wenn du Baldew nicht

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