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0757 - Das Reich der Großen Schlange

0757 - Das Reich der Großen Schlange

Titel: 0757 - Das Reich der Großen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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aufgehalten hättest, dann wäre ich jetzt längst tot.«
    »Ich habe getan, was ich konnte«, erwiderte die Zobeljägerin düster. »Das war leider nicht genug.«
    »Gegen schwarze Magie helfen normale Waffen nun einmal nicht.«
    Nicole wollte noch mehr sagen, aber da ergriff der Stammesgott das Wort.
    »Ich habe die starke böse Energie dieses Wesens gespürt. Zum Glück war ich gerade in der Nähe. Es geht hier etwas vor, und ich weiß noch nicht genau, was es ist. Da ist diese fremde Macht, die eure Menschenwelt vernichten wollte…«
    »Die Große Schlange!«, warf Nicole ein.
    »Nennt sie sich so? Ich muss die passenden Mittel finden, um sie bekämpfen zu können. Momentan ist sie nicht richtig greifbar. Sie hält sich im Hintergrund und schickt ihre Kreaturen vor. So, wie ihr es gerade erleben musstet. Aber nun lebt wohl. Und seid vorsichtig, denn ich werde nicht immer in der Nähe sein können, um euch zu beschützen.«
    Mit diesen Worten verschwand der Bärenköpfige wieder zwischen den Bäumen. Unwirklich wie eine Legendengestalt, die er in gewisser Weise ja auch war. Allerdings eine Legendengestalt, die sehr handfest eingreifen konnte, wenn es sein musste. Nicole rappelte sich vom Waldboden auf.
    »Die Große Schlange…«, wiederholte sie. Nicole erinnerte sich schlagartig an diesen Namen. Allerdings hatte sie ihn in ihrer eigenen Gegenwart gehört, im 21. Jahrhundert. Und außerdem nicht in Russland, sondern in Indien.
    Ein heiliger Mann hatte die Große Schlange im Zusammenhang mit Ssacah erwähnt. Außerdem schien auch Asha Devi, die von Nicole wenig geschätzte indische Polizeiinspektorin, etwas über die Große Schlange zu wissen.
    Darüber konnte die Dämonenjägerin sich später Gedanken machen. Nachdenklich blickte sie auf die unendlich erscheinenden Wälder der sibirischen Taiga.
    Wie viele Helfershelfer der Großen Schlange sich wohl noch dort verbergen mochten? Nicole straffte sich. Es brachte nichts, sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Absolut nichts. Sie und Lena mussten sich jetzt auf ihr nächstliegendes Ziel konzentrieren.
    »Ist es noch weit bis zu dieser Handelsstation Vanavara?«, fragte Zamorras Gefährtin ihre russische Begleiterin.
    ***
    Zamorra schlug die Augen auf.
    Der Dämonenjäger konnte nicht sagen, wie lange er weggetreten gewesen war. Es spielte auch keine Rolle. Sollte er vielleicht auf seine Armbanduhr schauen? Allein der Gedanke daran war schon so lächerlich, dass er unwillkürlich grinsen musste.
    Ganz offensichtlich hatte der Schamane ihn, Zamorra, und Oleg Petrow durch einen speziellen Zauber in eine andere Dimension geschleudert. Oder in ein Paralleluniversum, eine andere Realitätsebene oder wie immer man so etwas auch bezeichnen mochte.
    Jedenfalls waren sie nicht mehr in Sibirien. Die Landschaft unterschied sich grundlegend von den Bergwäldem am Ufer der Steinigen Tunguska. Auch so etwas wie eine Jurtensiedlung war weit und breit nicht zu sehen.
    Der Dämonenjäger lag an einem Meeresstrand!
    Die Sonne stand hoch am Himmel. Es war warm, aber nicht zu heiß, und eine leichte Brise wehte. Auf der linken Seite ragte eine felsige Landzunge weit in die Bucht hinein.
    Eine Festung mit Türmen, Zinnen, Bergfried, Zugbrücke und hohen Mauern stand dort und unterschied sich kaum von den Ritterburgen des europäischen Mittelalters. Es war ein mächtiges, imposantes Gebäude.
    »Du verfluchter Bastard!«, brüllte jemand.
    Zamorra drehte sich um. Rechts neben ihm waren Oleg und Thaagu ebenfalls im Sand gelandet. Und die Beleidigung, die der junge Anarchist ausgestoßen hatte, galt dem Tungusen-Schamanen. Zamorra sah ein, dass Oleg nicht gut auf Thaagu zu sprechen war. Schließlich hatte dieser sie alle durch seinen Zauber hierher geschafft.
    Oleg rappelte sich aus dem weichen Sand auf. Mit geballten Fäusten stürzte er sich auf den Schamanen.
    Thaagu schien den Angriff nicht zu fürchten. Stattdessen wirkte er auf seltsame Weise überrascht. »Wo… wo sind wir hier?«
    »Das weißt du besser als wir, du Hundesohn!« Oleg packte den alten Schamanen am Kragen seines Mantels.
    Thaagu machte ein paar geheimnisvolle Handbewegungen und murmelte einige Sätze in einer unbekannten Sprache. Offenbar wollte er sich den Anarchisten mit einem Zauberspruch vom Hals schaffen. Aber falls er seine Magie aktivieren wollte, so versagte sie kläglich.
    Triumphierend nahm Oleg den Schamanen in den Schwitzkasten und zerrte ihn in Richtung Brandung. »Komm, Zamorra! Wir ertränken

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