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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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makabren Anblick.
    Wir haben einiges zu bereden, hatte Zamorra gesagt.
    Doch in der letzten Viertelstunde war dabei noch nicht viel herausgekommen.
    Nur, dass Giscard Bellaux ein früherer Arbeitskollege von Pascal Lafitte war, eine lockere Freundschaft die beiden Männer verband, und dass Bellaux von einer geheimnisvollen Frau jenen Holzsplitter erhalten hatte, um einen Dämon zu töten.
    Die Frau habe sich selbst als Dämonin bezeichnet.
    »Stygia!«, entfuhr es Zamorra.
    »Welchen Grund sollte sie haben, mich töten zu lassen?«, murmelte Asmodis.
    »Vielleicht sind ihr deine dubiosen Geschäfte im Wege… deine speziellen Interessen…«, orakelte Nicole.
    »Sie kann kein Interesse daran haben, weil ihre und meine Wege sich nicht kreuzen«, erwiderte er schroff. »Aber warum muss es unbedingt Stygia sein? Es gibt auch andere Dämoninnen. Und es gibt Gestaltwandler, die jedes beliebige Aussehen annehmen können.«
    Zamorra und Nicole sahen sich kurz an. Gerade Asmodis gehörte zu diesen Gestaltwandlern, und er war auch schon oft in Gestalt einer Frau aufgetreten.
    »Wen hältst du für verdächtig?«, fragte Zamorra.
    »Alle und niemanden«, erwiderte der Ex-Teufel vage, der als einstiger Fürst der Finsternis seine schwarzen Schafsböcke doch durchaus kennen musste. »Ich vermute eher, dass es doch Stygia war, aber dass ich das Opfer einer Verwechslung wurde.« Er blickte Bellaux an. »Hat sie mich Ihnen beschrieben, Monsieur?«
    »Nein«, gestand der Angesprochene. »Sie deutete nur an, ich würde mein… hm… Opfer… erkennen.«
    »An der besonderen Aura«, vermutete Amos. »Die habe ich, wie jeder andere Dämon auch. Vielleicht sollte ein ganz anderer getroffen werden, und ich war nur zufällig im Wege.«
    »Und wen hätte es treffen sollen?«, fragte Nicole.
    »Denkt mal nach, Freunde«, sagte Amos. »Wer ist Stygias derzeit größter Gegenspieler?«
    Sie brauchten es nicht einmal auszusprechen. Sie wussten es auch so: Rico Calderone!
    ***
    »Und genau dieser Rico Calderone war hier, und versuchte Monsieur Bellaux umzubringen«, sagte Zamorra.
    Die anderen sahen ihn überrascht an.
    »Es war Calderone. Hast du seine Waffe nicht gesehen, Nicole? Das Ding ist einmalig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es verschenkt hat, oder dass jemand einen schwungvollen Handel damit treibt.«
    »Der Mann nannte mich Stewish«, flüsterte Bellaux düster. »Offensichtlich verwechselte er mich mit jemandem.«
    »Langsam reicht es mir!«, sagte Amos. »Dieser verwechselt jenen, der verwechselt den. Es ist an der Zeit, dass mal wieder jemand das Zepter in die Hand nimmt, der Ordnung in all diese Dinge bringt!«
    »Am besten du, wie?«, lästerte Nicole.
    »Wenn du noch mehr von diesen dämlichen Anspielungen bringst, knutsche ich dich ab, bist du lachst«, drohte Amos.
    »Fürs Nicole-Abknutschen bin ich zuständig und sonst niemand«, konterte Zamorra sofort. »Versuch’s, aber erst, nachdem du die Inschrift für deinen Grabstein in Auftrag gegeben hast.«
    Bellaux sah verwirrt von einem zum anderen. In seiner wesentlich einfacher gestrickten Welt gab es diese Form von freundschaftlichen Dialogen nicht. Für ihn klang es, als würden sich diese Personen gegenseitig abgrundtief hassen. Weshalb arbeiteten sie dann zusammen?
    »Kennen Sie jemanden, der Stewish heißt?«, fragte Zamorra.
    Bellaux brauchte ein paar Sekunden, bis er begriff, dass die Frage an ihn gerichtet war, und schüttelte schließlich den Kopf.
    In ihm war immer noch der unterschwellige Drang zu töten. Und dieser Drang fixierte sich nach wie vor auf Sid Amos. Vorhin, als dieser Fremde aufgetaucht war, war der das unmittelbare Ziel des Dranges gewesen.
    Doch jetzt…
    Bellaux kämpfte mit sich. Er wusste, dass er Amos nicht töten durfte -überhaupt niemanden! Aber der Drang in ihm wütete gegen die dämonische Aura jenes Mannes.
    Zamorra und Nicole fühlten, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Sie spürten seine innere Unruhe. Nicole hätte versuchen können, seine Gedanken zu lesen, um mehr über ihn zu erfahren, aber sie scheute davor zurück, einfach in sein innerstes Empfinden einzudringen. Só etwas tat sie - wie die meisten anderen Telepathen - nur im äußersten Notfall. Und meistens sogar, um sich selbst vor den seelischen Abgründen zu schützen, die im Geist des anderen lauerten.
    »Fassen wir mal zusammen«, sagte Zamorra. »Stygia beauftragt Bellaux, Calderone zu töten. Calderone wiederum versucht, Bellaux zu töten. Sid lassen wir dabei mal

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