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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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noch ein Mensch gewesen, und gegen Menschen zu kämpfen, widerstrebte Zamorra zutiefst. Jetzt, da dieser Mann endgültig zum Dämon mutiert war, sah die Sache anders aus. Der Vorgang ließ sich nicht rückgängig machen. Calderone war kein Mensch mehr.
    Ihm war nicht mehr zu helfen. Er war nur noch ein Feind.
    Ab jetzt würde Zamorra jede Chance nutzen, die sich ihm bot, Calderone von seinem unheiligen Dasein zu erlösen. Und vielleicht bot sich in diesem Fall die Gelegenheit, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen…
    »Wir haben es mit beiden zu tun, mit Stygia und mit Calderone«, sagte er. »Sind wir in der Lage, eine Art Zweifrontenkrieg zu führen?«
    Fragend sah er Nicole an. Pascal Lafitte wollte er nicht mit hineinziehen. Der wurde von zwei Kindern als Vater gebraucht. Und dieser Bellaux war ihm trotz allem ein wenig suspekt. Zamorra traute ihm nicht so recht über den Weg. Die seltsame Unruhe in diesem Mann irritierte ihn. Außerdem war Bellaux ein Außenstehender, der mit Sicherheit nur durch Zufall in diese Sache hineingezogen worden war. Es lag nicht in Zamorras Absicht, Außenstehende in Dämonenkämpfe einzubeziehen.
    Alles blieb also an ihm und Nicole hängen. Und vielleicht an Sid Amos, wenn der tatsächlich schon wieder so stark war, wie er behauptete.
    »Es hängt davon ab, wie intensiv die beiden sich gegenseitig bekriegen«, meinte Nicole. »Wenn sie damit beschäftigt sind, sich gegenseitig umzubringen, können wir sie leichter erledigen. Ein solcher Doppelschlag dürfte die Hölle mächtig erschüttern.«
    »Sie reden von diesen Dingen, als gäbe es sie wirklich. Die Hölle, die Dämonen… Das kann es doch gar nicht wirklich geben, oder?«, fragte Bellaux.
    Er spürte die seltsame Aura des Mannes namens Sid Amos. Er hatte die der unbekannten Frau gespürt. Etwas unterschied sie beide von anderen Menschen. Doch ob sie wirklich das waren, was man im Bereich des Aberglaubens als Dämonen bezeichnete…? Er war sich nicht sicher. Das Einzige, dessen er sicher war, war der Drang zu töten.
    »Es gibt sie. Du hast sie kennen gelernt, Giscard«, sagte Lafitte. »Aber die Hölle und die Dämonen sind nicht das, was die Kirche uns lehrt. Es ist eine andere Welt, aus der sie zu uns herüberkommen. Sie wollen uns beherrschen, uns versklaven, uns zum Bösen verführen. Soweit stimmt es überein. Aber sie sind keine abstrakten Begriffe, sie sind konkret vorhanden. Sie sind Personen wie auch wir. Es gibt nur einen Unterschied: Sie benutzen Magie und können damit die Naturgesetze umgehen.«
    »Das sind alles Dinge, die ich nicht verstehe«, sagte Bellaux. »Und ich glaube, dass ich sie auch nicht unbedingt verstehen will.«
    Plötzlich straffte sich Sid Amos. »Ich spüre eine Präsenz…«
    Zamorra blickte ihn fragend an.
    »Er ist wieder da«, sagte der Ex-Teufel. »Calderone ist in der Nähe!«
    ***
    Der Hilfsgeist, der Stygia zu Calderone rufen sollte, fand den Herrn der Hölle bei seiner Rückkehr nicht vor.
    Das erleichterte ihn.
    Er hatte sich davor gefürchtet, seinem Herrn die Nachricht zu überbringen, er habe die Fürstin der Finsternis nicht gefunden. Denn er ahnte, dass jener die befohlene Lüge durchschauen und ihn dafür bestrafen würde.
    So aber konnte er sich wieder zurückziehen. Pflichtgetreu war er dennoch und hinterließ seinem obersten Herrn eine Botschaft. Dazu benutzte er eine im ewigen Feuer brennende Seele eines Sünders. Er brannte dieser Seele die Nachricht ein und trug ihr auf, besonders laut zu schreien, wenn der Herr der Hölle zurückkehrte, um dessen Aufmerksamkeit zu erregen.
    Die gequälte Seele kreischte und wimmerte jetzt schon besonders laut ob der zusätzlichen Folterung. Doch das störte den Hilfsgeist nicht. Besser, ein Sünder litt, als dass er selbst erschlagen wurde, So zog er sich zurück und hoffte, dass Satans Ministerpräsident ihn nicht so bald wieder zu einem neuen Auftrag rufen würde. Es gab ja ein paar hunderttausend andere seiner Art…
    »Wo ist er?« fragte Zamorra. »Kannst du ihn lokalisieren?«
    »Nicht genau«, sagte Amos. »Die Aura ist zu schwach. Er scheint sich abr zuschirmen, wenn auch nicht besonders gut. Jedenfalls ist er in der Nähe.«
    Zamorra presste die Lippen zusammen. Calderone war jetzt bestimmt auf eine erneute Begegnung vorbereitet. Die beiden Dämonenjäger nicht. Sie hatten nur Zamorras Amulett. Alle anderen magischen Waffen befanden sich im Château Montagne. Als sie ins Dorf fuhren, um sich mit Sid Amos zu treffen,

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