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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurze Zeit über der weiten Fläche des Meeres erschien, verließ Baldwin Tingmer seine Unterkunft in Humley's Bar und machte sich auf die Suche nach Fahrzeugen.
    Er hatte einen bestimmten Plan. Privatfahrzeuge waren davon abhängig, daß ein Funksicherungsnetz existierte. Jedes Fahrzeug war mit einem Sensorsystem ausgestattet, durch das es mit dem Funknetz kommunizierte. Das Funknetz bestimmte die Wege, auf denen ein Privatfahrzeug sich bewegen durfte.
    Sobald das Funknetz ausfiel, war es nicht mehr möglich, ein normales Fahrzeug auch nur inCang zu setzen. Baldwin Tingmer war infolgedessen fest entschlossen, den Gleitern, die in privaten Garagen standen, keinerlei Beachtung zu schenken.
    Es gab andere Fahrzeuge - solche, die für besondere Zwecke entwickelt worden waren, oder solche, die die Ordnungsbehörden benutzten - die entweder überhaupt nicht mit dem Funknetz gekoppelt waren oder sich wahlweise an- oder abschalten ließen. Zu der ersteren Sorte gehörten in der Hauptsache schwerfällige Gelände- und Transportgleiter, die man in der kalten Einöde Nordalaskas brauchte, um abgelegene Orte zu erreichen, zu denen keine funkgesteuerten Straßen führten. An ihnen war Baldwin Tingmer nicht sonderlich interessiert.
    Die Fahrzeuge der Polizei dagegen waren schnelle, wendige Maschinen, die je nach Gegebenheit entweder mit dem Funknetz oder selbständig fuhren. An einem dieser Fahrzeuge war Baldwin interessiert.
    Er war sich der Schwierigkeiten bewußt, die ihn erwarteten.
    Die Ordnungsbehörden hatten dafür gesorgt, daß kein Unbefugter ihre Fahrzeuge mißbrauchte.
    Die Personalidentifizierungskodes der jenigen, die das Recht hatten, die Gleiter zu benützen, waren im Autopiloten gespeichert.
    Jeder Mensch, der im Bannkreis der Aphilie lebte, trug in seinem Körper ein winziges elektronisches Gerät, den Personalidentifizierungskodegeber, PIK genannt.
    Das Mikroinstrument, kurz nach der Geburt in den Leib gepflanzt, strahlte in regelmäßigen, kurzen Abständen eine Impulsfolge aus, die charakteristisch für den Träger des PIK war.
    Diese Impulsfolge wurde von dem nächsten Personalüberwachungsrechner empfangen und registriert.
    Die Ordnungsbehörden waren somit über den Aufenthaltsort eines jeden Menschen ständig informiert. Das entsprach der Mentalität der Lehre der reinen Vernunft, die sich - anstatt durch echte Vernunft - in der Hauptsache dadurch auszeichnete, daß sie niemand über den Weg traute und in jedermann einen potentiellen Revolutionär sah.
    Auch Baldwin Tingmer trug einen PIK. Er hatte keine Ahnung, an welcher Stelle seines Körpers er sich befand, oder er hätte längst versucht, das heimtückische Gerät loszuwerden. Er wußte nicht einmal, ob der PIK noch funktionierte. Infolgedessen hatte er keine Ahnung, wie der Autopilot eines Polizeigleiters reagieren würde, wenn er versuchte, das Fahrzeug in Gang zu setzen.
    Tin City besaß eine kleine, anspruchslose Polizeistation.
    Selbst die rigorosen Eiferer der Aphilie hatten erkannt, daß es sich nicht lohnte, eine starke Polizeitruppe in ein armseliges Zweihundert-Seelen-Nest am Rand der Zivilisation zu legen.
    Das Gebäude war einstöckig. Ein paar Meter abseits lag die Garage, die, wie Baldwin Tingmer wußte, auch durch einen Kellergang vom Stationsgebäude aus erreicht werden konnte.
    Er drang zunächst in die Station selbst ein. Die Tür war verschlossen, und da sie sich zu öffnen weigerte, mußte er sie einrennen. Drinnen fand er zwei Ka-zwo-Roboter, die verhaßten Schergen der reinen Vernunft. Sie lagen auf dem Boden und rührten sich nicht mehr. Sie besaßen nur ein geringes Maß an Eigenintelligenz und waren bei ihren Aktionen von regionalen Kontrollrechnern abhängig.
    Baldwin ließ sie liegen, wo sie waren, aber er nahm einem der beiden den Blaster ab. Bislang hatte er keine Waffe besessen.
    Er war sicher, daß der Strahler ihm eines Tages noch gute Dienste leisten würde.
    Dann ging er durch den Kellergang zur Garage hinüber. Zwei Hochleistungsleiter modernsten Typs waren dort abgestellt.
    Sie trugen die gelben Markierungen der Ordnungsbehörde.
    Baldwin versuchte zunächst, das Garagentor zu öffnen. Als ihm das mißlang, zerschoß er es mit dem eben erbeuteten Blaster.
    Dann öffnete er das Luk des größeren der beiden Fahrzeuge und schwang sich in den Fahrersitz. Er betätigte den Hauptschalter und sah, wie ein paar Kontrollampen aufleuchteten. Rechts,vom Armaturenbrett befand sich ein kleiner Bildschirm. Als Baldwin

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