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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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willst du den Wagen finden?« fragte Mr. Silver den CIA-Agenten. »Es wird Nacht sein, wenn wir das Einsatzgebiet erreichen.«
    Noel wies auf seine Armbanduhr. »Das kleine Wunderding kann mehr, als mir nur die Zeit zeigen. Da drinnen befindet sich unter anderem ein hochempfindlicher Peilsender. Entweder wir schaffen es mit einer Punktlandung, direkt in den Geländewagen zu springen, oder ich finde ihn damit.«
    ***
    Norman Pryce fuhr sich mit der kalten Hand über die Augen. Er wich vor dem hageren Mann zurück.
    »Du hattest deine Chance!« knurrte der Dämon. »Das Geschäft deines Lebens hättest du machen können, aber du warst so verrückt, abzulehnen.«
    Der Amerikaner schwankte wie ein Halm im Wind, fiel gegen die Wand, schnaufte wie ein Asthmatiker. Der Boden bewegte sich auf einmal. Nein, nicht der Boden war es, sondern etwas, das den Boden bedeckte.
    »Was… ist… das?« stöhnte Pryce.
    »Erkennst du sie nicht?« fragte Atax höhnisch. »Es sind junge Krokodile. Sie waren einst heilig in diesem Land, genau wie die Katzen oder die Apis-Stiere.«
    Pryce starrte verstört auf die vielen Tiere.
    »Sie sind hungrig«, sagte Atax.
    »Nein!« keuchte Pryce. Er schüttelte verzweifelt den Kopf, während die jungen Krokodile immer näher kamen. Sie sperrten ihre kleinen Mäuler auf und stießen widerliche Fauchlaute aus.
    »Sie werden dich fressen!« sagte Atax.
    Die Tiere krochen übereinander. Sie trugen einen Wettlauf aus. Jedes wollte als erstes bei Norman Pryce sein.
    »Du hast nur noch eine Chance«, sagte die Seele des Teufels. »Sag mir, wo sich das Felsengrab befindet, dann stoppe ich meine gefräßigen Freunde!«
    »Nein!« schrie der Ägyptologe mit brüchiger Stimme. »Das kann ich nicht! Das darf ich nicht! Das will ich nicht!«
    »Willst du lieber sterben?«
    »Ja!« schrie der Mann schluchzend. »Es ist ein Höllentor! Niemand darf erfahren, wo es sich befindet! Lieber sterbe ich, als daß ich dieses Geheimnis preisgebe.«
    Die kleinen Krokodile erreichten den Amerikaner. Er war am Ende, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, sank an der Wand langsam zu Boden.
    »Rede!« verlangte Atax wütend. »Rede endlich, du Narr!«
    Aber Pryce preßte die Lippen zusammen, rutschte zur Seite und verlor die Besinnung.
    Die beiden Männer, die als erste Kontakt mit dem Archäologen aufgenommen hatten, kamen durch die offene Terrassentür herein. Der, den Pryce mit dem Armeerevolver ver jagt hatte, grinste.
    »Hab' ich's nicht gesagt? Er ist ein ganz besonders harter Dickschädel. Nicht einmal du konntest ihn zum Reden bringen. Aber Professor Kulls Methode wird Erfolg haben.«
    Der Boden war leer. Atax hatte lediglich ein magisches Trugbild geschaffen. Grimmig trat er nun zurück. Er hatte wieder einmal seine Stärke demonstrieren wollen, doch das hatte nicht so geklappt, wie er sich das vorgestellt hatte.
    Das lag vor allem daran, daß man Pryce trotz allem gewissermaßen mit Samthandschuhen anfassen mußte, denn der Mann wurde noch gebraucht. Ihn einfach nur zu vernichten, wäre der Seele des Teufels nicht schwer gefallen.
    Die beiden OdS-Agenten hoben Pryce hoch.
    »Bringt ihr ihn zu Kull?« wollte Atax wissen.
    »Ja. Kommst du mit?«
    »Nein. Vielleicht komme ich später nach.«
    Die Männer trugen Norman Pryce aus dem Haus, in dessen Nähe ein Wagen wartete. Dies war die zweite Entführung der Organisation des Schreckens. Sie würden Vater und Tochter zusammenbringen, aber es würde kein erfreuliches Wiedersehen sein.
    ***
    Ich schätzte, daß wir zehn Stunden unterwegs waren. Um fit zu sein, hatten Noel Bannister und ich ein paar Stunden geschlafen. Wer autogenes Training beherrscht, kann in allen Lebenslagen von einem Moment zum anderen einschlafen. Das machte sich wieder einmal bezahlt.
    Ausgeruht erreichten wir unser Einsatzgebiet. Noel Bannister gab die Fallschirme aus. Drei Stück. Boram brauchte keinen.
    Der Pilot wünschte uns über Bordfunk Hals- und Beinbruch, und Noel öffnete die Luke. Der Wind zerrte an seinen Hosen und brachte den Stoff zum Knattern.
    Noel ließ sich einfach nach draußen fallen. Schwärze gähnte uns entgegen.
    Ich war der nächste. Mir folgte Mr. Silver, und Boram verließ als letzter die Maschine. Ich verlor den Nessel-Vampir aus den Augen, konnte aber sicher sein, ihn unten unversehrt wiederzusehen. Was hätte er sich brechen sollen? Er hatte keine Knochen, und er wog so gut wie nichts.
    Als sich der Fallschirm über mir entfaltete, gab es einen kräftigen Ruck, und

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