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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einzige gewesen, der die Höhle betrat. Viele waren vor ihm dagewesen, und soweit es ihm bekannt war, erfreuten sie sich nach wie vor bester Gesundheit.
    Also schied ein Fluch aus.
    Es klopfte, und Pryce quälte sich mühsam hoch. Er ließ den Arzt ein. Groß und hager war der Mann. Er hatte eine Nase, die dem Schnabel eines Geiers glich, eine dunkle Haut und stechende, schwarze Augen.
    »Tut mir leid, Sie bemühen zu müssen, Dr. Achmud«, sagte Norman Pryce.
    Der Arzt folgte ihm in den Salon. »Das macht doch nichts, Mr. Pryce«, sagte er, und der Forscher hatte den Eindruck, diese Stimme vorhin am Telefon gehört zu haben. Aber das konnte nicht sein.
    Sein Zustand verschlechterte sich, und er wurde den Verdacht nicht los, daß das Erscheinen des Arabers damit zusammenhing. Irgend etwas störte ihn an Dr. Achmud.
    Was war es?
    »Dr. Achmud…«
    Lächelte der Arzt diabolisch? »Ja, Mr. Pryce?«
    »Sie… Sie haben überhaupt nichts bei sich. Keine Bereitschaftstasche… Denken Sie, mich durch das Auflegen Ihrer Hände kurieren zu können? Was sind Sie für ein merkwürdiger Doktor?«
    »Sie sind nicht krank, Mr. Pryce.«
    »Woher nehmen Sie die Gewißheit? Sie haben mich ja noch gar nicht untersucht.«
    »Das ist nicht nötig. Ich weiß, was Ihnen fehlt.« Dr. Achmud zählte die Symptome auf.
    »Ja«, sagte Norman Pryce mit schwacher Stimme. »Was ist das für eine… Krankheit?«
    »Es ist keine Krankheit.«
    »Aber ich fühle mich krank !«
    »Das tun Sie, weil ich es will.«
    Pryce starrte Dr. Achmud entgeistert an. »Weil Sie es wollen? Was hat das zu bedeuten?«
    »Meine Magie zwingt Ihren Körper zu dieser Reaktion.«
    »Ihre Magie?« fragte Norman Pryce völlig verwirrt. »Sie sind kein Arzt, nicht wahr? Sie sind nicht hier, um mir zu helfen.«
    »Sehr richtig, Mr. Pryce.«
    »Wer sind Sie?« stieß der Archäologe gequält hervor.
    »Kann sein, daß Sie von mir schon gehört haben«, sagte der Mann. »Ich bin Atax, die Seele des Teufels!«
    ***
    »Ich verlange für die Zukunft mehr Offenheit«, sagte Mr. Silver grimmig zu Noel Bannister. »Du hast uns mit den Fallschirmen überrumpelt.«
    Der CIA-Agent grinste breit. »Sag bloß, du fürchtest dich davor, mit einem Fallschirm auf dem Rücken aus diesem Flugzug zu springen. Ist das dein schwacher Punkt? Irgendeinen mußt du ja schließlich auch haben.«
    »Soll ich dir verraten, was mein schwacher Punkt ist? CIA-Agenten sind es, die meinen, die Schlauheit mit dem Schöpflöffel gefressen zu haben.«
    Bannister lachte. Er amüsierte sich köstlich, schlug sich sogar vor Vergnügen auf die Schenkel. »Das halte ich im Kopf nicht aus. Er hat Angst, abzuspringen. Junge, du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Es ist eine erwiesene Tatsache: Runtergekommen sind bis jetzt noch alle. Die Luft hat keine Balken.«
    »Besser, du beglückst mit deinen Scherzen jemand anders«, brummte der Ex-Dämon.
    »So ein großer Mann - und hat die Hosen voll«, sagte Noel Bannister.
    Im nächsten Moment dachte ich, er hätte nicht alle Latten am Zaun, denn plötzlich verpaßte er sich links und rechts eine Ohrfeige.
    »He, Noel!« rief ich. »Sag mal, hast du den Verstand verloren?«
    »Er bestraft sich für seine Frechheiten gleich selbst«, sagte Mr. Silver und grinste voll diebischen Vergnügens.
    Aber ich durchschaute den Ex-Dämon. Er hatte Noel Bannister hypnotisiert. »Verdammt, Silver, hör auf damit.«
    »Dann sag dem Großmaul, er soll ein bißchen kürzertreten.«
    »Okay. Okay, ich sag's ihm. Und du verträgst dich mit ihm.«
    »Na schön. Aber nur, wenn es unbedingt sein muß«, murrte der Ex-Dämon und entließ Noel Bannister aus der Hypnose.
    Noel war ihm nicht böse. Er stieß den Ex-Dämon leicht an. »Jetzt sind wir quitt. Wer nicht bereit ist, etwas einzustecken, darf auch nichts austeilen. Im übrigen solltest du dir nicht allzuviel draus machen, wenn ich dich mal aufziehe. Das tu' ich nur bei Leuten, die ich mag.«
    Ich grinste. »Fehlt nur noch der Versöhnungskuß. Dann ist wieder alles in Butter.«
    Wir lachten alle herzlich. Es tat gut, mal nicht an Geister, Teufel und Dämonen zu denken, sondern nur herumzualbern. Boram beteiligte sich nicht an dem Gelächter. Es gab wohl nichts, was der Nessel-Vampir komisch fand.
    Später sprach Noel Bannister wieder über das, was uns bevorstand. Dort, wo wir abspringen würden, sollte inzwischen ein Geländewagen auf uns warten. Natürlich gut getarnt, damit ihn niemand entdeckte und klaute.
    »Und wie

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