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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinst, er hat noch lange nicht alle Register gezogen«, sagte Domasin.
    »Ja, davon bin ich überzeugt. Ich bin bestimmt nicht zimperlich und auch kein Weichling, aber mit Atax möchte ich mich niemals anlegen. Der Kerl ist die personifizierte Hölle. Wir können sehr froh sein, daß er sich mit Professor Kull zusammengetan hat. Das Bündnis wird der OdS eine Menge bringen. Stell dir bloß mal vor, es wäre nicht dazu gekommen. Ich kriege mit offenen Augen Alpträume, wenn ich daran denke, daß Atax auch auf Kollisionskurs hätte gehen können.«
    »Sag bloß, dann wär's mit der OdS vorbei gewesen«, bemerkte Domasin und wiegte den Kopf. » So super ist Atax nun auch wieder nicht. Ehrlich gesagt, ich glaube, er wird ein bißchen überbewertet.«
    Larry James lachte trocken. »Du kannst es ja mal auf eine Kraftprobe mit ihm anlegen. Ich sage dir, der killt dich in einer Sekunde.«
    »Blödsinn.«
    »Das Gegenteil mußt du mir erst beweisen«, sagte James.
    Tom Domasin zündete sich eine Zigarette an. Er hielt sich für gut, war ein fähiger Mann und hatte die Absicht, es innerhalb der Organisation des Schreckens noch weit zu bringen. Es gab viele Führungspositionen. Mortimer Kull konnte nicht alles allein tun. Irgendwann würde Domasin zum Führungsstab vorstoßen, und er fragte sich, was besser war: Sich mit Atax anzufreunden oder ihn sich zum Feind machen.
    Eine echte Freundschaft mit Atax war wohl undenkbar. Keiner durfte diesem Kerl bedenkenlos den Rücken zukehren. Nicht einmal Professor Kull. Es war durchaus denkbar, daß es Atax auf die OdS abgesehen hatte. Sie wäre für ihn ein großartiges Instrument gewesen. Im Augenblick gehörte die Organisation noch Mortimer Kull, und er war von der Spitze nur zu verdrängen, wenn man ihn tötete.
    Aber vielleicht war es das, was Atax vorhatte.
    Tom Domasin nahm einen Zug von der Zigarette. Der Wind riß ihm den Rauch von den Lippen. Leider arbeitete er nur selten mit Mortimer Kull zusammen. Doch in dieser Zeit wollte er von nun an gut auf den Professor aufpassen. Es wäre für ihn das Größte gewesen, Mortimer Kull das Leben zu retten. Wenn ihm das wirklich gelungen wäre, hätte ihn Kull mit Sicherheit aus Dankbarkeit ganz nach oben geholt.
    Mal sehen, sagte sich Tom Domasin, wie sich die Dinge entwickeln.
    Er hörte Norman Pryce stöhnen und drehte sich wieder um. Der Zigarettenrauch strich über das Gesicht des Ägyptologen. Die Wangen zuckten kurz, und dann schlug der Mann die Augen auf.
    »Atax war nicht sehr nett zu Ihnen«, sagte Domasin und grinste. »Ich finde seine Methoden auch unfein, aber was soll man machen? So ist er nun mal.«
    Pryce setzte sich auf. »Wohin bringen Sie mich?«
    »Wir dachten, wir zeigen Ihnen zuerst ein wenig von der zauberhaften Gegend und liefern Sie anschließend bei einem Beduinenstamm ab, der in der Nähe von Beni Kayum seine Zelte aufgeschlagen hat. Wie konnten Sie nur so dumm sein, Pryce? Sie haben sich so gut wie alles mit Ihrem Schweigen verdorben. Ein reicher Mann hätten Sie werden können. Für einen einzigen Tip.«
    »Für wen arbeiten Sie? Wer ist dieser gewissenlose Schurke, der nicht einmal davor zurückschreckt, ein Höllentor zu öffnen?«
    »Sein Name ist Mortimer Kull. Professor Mortimer Kull. Schon von ihm gehört?«
    »Nein.«
    »Das macht nichts«, sagte Domasin. »Sie werden heute sogar die Ehre haben, ihn persönlich kennenzulernen.«
    »Der Mann muß wahnsinnig sein!«
    Domasin lachte. »Lassen Sie ihn das lieber nicht hören. In der Beziehung ist er nämlich äußerst empfindlich. Ich habe mal erlebt, daß ihm jemand ins Gesicht zu sagen wagte, er wäre verrückt. Kull sagte kein Wort. Er ließ sich lediglich einen Revolver geben und schoß den Mann über den Haufen.«
    »Weiß er denn nicht, daß er selbst verloren ist, wenn er das Tor öffnet? Die Krieger aus dem Totenreich verschonen auch ihn nicht.«
    »Sie können sicher sein, daß Mortimer Kull vorher die nötigen Schutzmaßnahmen trifft«, sagte Tom Domasin, nahm noch einen Zug von der Zigarette und schnippte sie dann aus dem offenen Wagen. »Haben Sie endlich begriffen, daß Sie reden müssen?«
    »Ich werde kein Wort sagen. Selbst Atax brachte nichts aus mir heraus.«
    »Nun, vielleicht wandte er nicht die richtige Methode an. Ich glaube, daß Kull eine Möglichkeit entdeckt hat, Sie weichzukriegen, Pryce. In Kürze werden wir sehen, wie hart Sie wirklich sind, mein Lieber.«
    Sie näherten sich Beni Kayum, diesem kleinen, unbedeutenden

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