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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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landen«, sagte Noel.
    »Und wie kommen wir runter?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Schon mal was von Fallschirmen gehört?« fragte Noel Bannister grinsend zurück. »Das sind diese großen Dinger aus bunter Seide, an denen man langsam der Erde entgegenschwebt.«
    Der Hüne zog die silbernen Brauen zusammen. »Du hättest uns wenigstens fragen können, ob wir das überhaupt wollen.«
    »Wollt ihr?«
    »Na, jetzt ist es für ein Nein ja wohl schon zu spät, oder?«
    ***
    Norman Pryce fühlte sich nicht wohl. 24 Stunden waren seit dem Besuch des »Vermittlers« vergangen, und der Ägyptologe hoffte, daß die Fronten nun endgültig geklärt waren, doch er irrte sich. Man ließ nicht locker.
    Pryces Unwohlsein hing damit zusammen, doch das wußte er nicht. Zum erstenmal streckte eine unsichtbare Kraft ihre Krallen nach ihm aus. Übelkeit, Brechreiz und Schwindelanfälle waren die Folge.
    Es hatte so langsam angefangen, daß Pryce es zuerst nicht beachtete. Er nahm sich einen Drink, doch damit verschlechterte er seinen Zustand.
    Dennoch wollte er nicht aufhören zu arbeiten, denn er hatte das Gefühl, daß er heute unter Umständen einen entscheidenden Schritt weiterkommen konnte.
    Mit Hilfe von komplizierten Berechnungen glaubte er, sich an den geheimnisvollen Schlüssel herangetastet zu haben. Eifrig versuchte er, der Lösung auf die Spur zukommen.
    Diesem Eifer schrieb er die Hitze zu, die seine Wangen rötete, und auch die Kälte, die ihm immer wieder über den Rücken lief. Manchmal verschwamm alles vor seinen Augen, und er mußte sich am großen Tisch festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Er war nicht mehr der Jüngste, und er mutete sich bestimmt zuviel zu. Vielleicht belastete auch der Klimawechsel seinen Organismus mehr, als er wahrhaben wollte.
    Darauf, daß er manipuliert und gegängelt wurde, kam er nicht. Schwitzend und ächzend öffnete er sein Hemd. Er atmete schwer und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Vielleicht sollte er einen Arzt bitten…
    Sein Kopf kam ihm zentnerschwer vor, und etwas schien ihn aufzublasen. Er massierte die klopfenden Schläfen, und sein Blick richtete sich auf das Telefon.
    In seinem Alter konnte es schon mal zu solchen Fehlleistungen des Körpers kommen. Er glaubte nicht, daß sich der Tod auf diese Weise ankündigte. Eine Injektion und ein paar Stunden Ruhe würden ihn bestimmt wieder auf die Beine stellen.
    Mühsam erhob er sich. Wankend begab er sich zum Telefon. Wenn er die Nummer 01 wählte, war er mit einer nahen Telefonzentrale verbunden. Man wußte dort Bescheid. Er konnte zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und seine Wünsche äußern.
    Mühsam wählte er.
    Aber der Ruf ging nicht hinaus. Die Leitung war magisch umgeleitet worden.
    Dennoch meldete sich eine Stimme.
    »Hier spricht Norman Pryce. Ich… ich fühle mich nicht wohl. Wäre es möglich, daß Sie mir einen Arzt schicken?« fragte der Archäologe ächzend.
    »Selbstverständlich, Mr. Pryce. Es ist hoffentlich nichts Ernstes.«
    »Bestimmt nicht. Morgen bin ich wieder okay.«
    »Dr. Achmud wird in einigen Minuten nach Ihnen sehen.«
    »Danke«, sagte der Amerikaner schleppend. »Vielen Dank.«
    »Baldige Besserung, Mr. Pryce.«
    Der Archäologe schleppte sich zum Sessel zurück. Schweißfeucht waren seine Hände, und er konnte nicht richtig durchatmen. Es war ihm, als läge eine zentnerschwere Last auf seiner Brust.
    »Es geht vorbei«, sagte er heiser. »Morgen bin ich wieder völlig in Ordnung.« Aber obwohl er sich das einzureden versuchte, begann er sich Sorgen zu machen. Er dachte an die Höhle, die er sich angesehen hatte. Vielleicht war sie mit einem Fluch gesichert gewesen. Viele seiner Kollegen belächelten das, doch ihm war bekannt, daß man sich im alten Ägypten unheilvolle Zauberkräfte zunutze zu machen verstand.
    Flüche von einst hatten sich im zwanzigsten Jahrhundert erfüllt. Gesunde Männer waren in jungen Jahren ganz plötzlich aus dem Leben gerissen worden, ohne daß sie krank gewesen waren.
    Die Ärzte standen immer wieder vor einem Rätsel. Kein Siechtum, keinerlei Krankheitssymptome. Und doch - tot.
    Es gab nur einen einzigen Nenner, auf den sich all diese mysteriösen Todesfälle bringen ließen: Ägypten. Unerforschte Tempel. Neu entdeckte Grabmäler. Die Männer hatten sie betreten, der Fluch hatte sie getroffen und vernichtet.
    Kalter Schweiß trat dem Archäologen auf die Stirn, als ihm der Gedanke kam, er könnte magisch vergiftet sein.
    Aber er war nicht der

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