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0762 - Aufstand der Cyborgs

Titel: 0762 - Aufstand der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht abgeschlossen, und noch fehlen Informationen, die Lücken füllen müssen, aber ich wage schon jetzt zu behaupten, daß die schwerwiegenden Eingriffe in die Hormonproduktion und die Hormonwirkung innerhalb der Mucy-Körper eine latente Instabilität der psychischen Verfassung zur Folge gehabt hat.
    Dieser Instabilität unterliegen logischerweise alle Multi-Cyborgs, die uns Menschen oder anderen intelligenten Lebewesen - wie beispielsweise Überschweren -nachgebildet wurden.
    Nun braucht eine nur latent vorhandene psychische Instabilität freilich einen Anstoß von außen, um effektiv in Erscheinung zu treten. Über den Anstoß, der bei Herthor Smolk das, was ich einmal Emotio-Explosion nennen möchte, ausgelöst hat, wissen wir noch so gut wie nichts.
    Aber eine Reihe von Wahrscheinlichkeitsrechnungen zeigt, daß grundsätzlich alle menschlichen Multi-Cyborgs zu dieser Emotio-Explosion neigen dürften.
    Leider äußerte sich die Emotio-Explosion bei Smolk nicht nur darin, daß er verlangte, als Mensch anerkannt zu werden. Dann würde sich das Problem nämlich lösen lassen, indem man allen Multi-Cyborgs diesen Status zuerkennt.
    Aber Smolks Verlangen nach Anerkennung war offenbar nur das erste Symptom der Emotio-Explosion. Wahrscheinlich führt die Destabilisierung der Psyche bei allen Mucys am Ende zum gleichen Resultat wie bei Smolk."
    Als die Wissenschaftlerin geendet hatte, saßen wir alle wie versteinert da. Asa Degorah hatte sich so allgemeinverständlich ausgedrückt, daß wir alle begriffen, was da auf uns zukam - beziehungsweise auf die Neue Menschheit.
    Nach einer Weile räusperte sich Rhodan und sagte tonlos: „Wir müssen also befürchten, daß früher oder später alle Multi-Cyborgs an der Emotio-Explosion erkranken und Selbstmord begehen."
    „Mit großer Wahrscheinlichkeit", erwiderte Asa Degorah.
    „Du mußt sofort Atlan Bescheid geben, Perry!" rief Gucky entsetzt.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich habe schon darüber nachgedacht, Kleiner", erklärte er.
    „Wenn ich Atlan informiere, besteht die Gefahr, daß er es nur für ein taktisches Manöver hält, mit dem ich unsere zur Zeit größten Gegenspieler im psychologischen Feldzug zur Gewinnung von Anhängern ausschalten möchte.
    Nein, wenn ich unseren arkonidischen Freund warnen will, muß ich Beweise haben."
    Er blickte uns der Reihe nach ernst an.
    „Der Rechenverbund hat ermittelt, daß eine Mucy-Krise sich am verheerendsten in der Yolschor-Dunst-wolke auswirken würde.
    Deshalb werden wir mit der SOL zur Yolschor-Dunstwolke fliegen, Kontakt mit den dort stationierten Mucys aufnehmen und möglichst unauffällig ihre psychische Gesundheit überprüfen. Ich hoffe, daß wir dabei nicht nur die notwendigen Beweise finden, sondern auch Mittel und Wege, um durch psychotherapeutische Maßnahmen den Ausbruch einer allgemeinen Emotio-Explosion zu verhindern - beziehungsweise, ihre Wirkung so abzuschwächen, daß die Mucys dem NEI erhalten bleiben."
    „Das ist eine Aufgabe für Tatcher und mich", erklärte Dalaimoc Rorvic spontan.
    „Wieso?" entgegnete ich. „Du hast doch genug damit zu tun, dich selber psychisch stabil zu erhalten, Dalaimoc. Die Mucys in der Yolschor-Dunstwolke würden bei deinem Anblick erst recht in eine Psychokrise gestürzt."
    „Nicht, wenn du dabei bist, Marsungeheuer", erwiderte der fette Tibeter gehässig. „Sie würden so über dich lachen, daß sie dadurch schon halb geheilt wären."
    „Ich habe schwere Bedenken, Rorvic und a Hainu zu den Mucys zu schicken", wandte Asa Degorah sich an Rhpdan.
    „Meines Erachtens gehören beide Männer selbst dringend in psychotherapeutische Behandlung."
    Diesmal lächelte Rhodan wieder.
    „Sie irren sich, Asa", sagte er. „Tatcher und Dalaimoc benehmen sich nur dann wie Idioten, wenn sie nichts zu tun haben. Im Einsatz leisten sie Unglaubliches."
    „Sie glauben gar nicht, wie unglaublich unsere Leistungen sind", versicherte Rorvic. Er wandte sich an mich. „Nicht wahr, Tatcher?"
    „Ja, Sir!" sagte ich, um ihn zu ärgern.
    Aber das Scheusal zeigte seinen Ärger nicht. Es grinste mich nur bösartig an und sagte: „Walter kommt natürlich mit - und da du so tierlieb bist, wirst du für die Dauer des Einsatzes sein Pfleger sein, du kleiner Marskrabbler."
     
    5.
     
    Joosen Shen warf einen Blick auf die Bildschirme, die die Gegend des Weltraums zeigten, die hinter dem Raumschiff lag.
    Er sah ein chaotisch wirkendes Muster aus Lichtpunkten, leuchtenden Nebelstreifen und

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