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0762 - Aufstand der Cyborgs

Titel: 0762 - Aufstand der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde, machte ich einen Einsatz auf einem Großkampfschiff des NEI mit", berichtete Shen. „Wir flogen zur galaktischen Eastside, um mit den Blues zu verhandeln. Auf dem Rückflug wurden wir von drei SVE-Raumern angegriffen und mußten ein Notlinearmanöver durchführen. Dabei gerieten wir in einen Energiestrudel nahe des galaktischen Zentrums und mußten das Auge eines Positiv-Energiesturms durchstoßen, um wieder heraus zu kommen. Wir wären beinahe explodiert, weil sich die Hochenergieströme in den Leitern und Aggregaten des Schiffes um einen Faktor fünf potenzierten. Als wir wieder in Sicherheit waren, beschrieb uns der Kommandant des Schiffes, wie es uns ergangen wäre, wenn wir in einen Negativ-Energiesturm geraten wären."
    „Und wie lange wart ihr in dem Positiv-Energiesturm?"
    „Rund zehn Minuten. Es war grauenhaft. Ich glaube, schon damals wurde mir klar, daß ich ein Mensch wie alle anderen Besatzungsmitglieder war. Ich fühlte die gleiche Todesangst wie die anderen Menschen und war genauso erleichtert wie sie, als die Gefahr überstanden war."
    Eine ganze Weile sagte niemand etwas, dann meinte Wift: „Ich glaube, die Luft ist schon viel schlechter geworden, Joosen. Das Atmen fällt mir immer schwerer."
    „Das ist die Angst", erwiderte Shen - und ertappte sich dabei, wie er in sich hineinlauschte, ob sich bei ihm die ersten Anzeichen der tödlichen Ermüdung bemerkbar machten. Plötzlich fühlte er sich schwerelos - aber nur einen Herzschlag lang, dann war die normale künstliche Schwerkraft von einem Gravo wieder da.
    Und das Licht brannte - und auf den Bildschirmen leuchteten die Sterne!
    Joosen Shen atmete auf, dann schaltete er die Rundrufanlage ein und sagte: „Kommandant an Besatzung. Wir haben einen Negativ-Energiesturm durchquert, darum die Energieausfälle. Zur Zeit besteht keine Gefahr mehr. Nach Feststellung unserer Position erfolgt neuer Anlauf zum Linearmanöver."
    Er wandte sich nach seinem Gefährten um und sah, daß Geddon Wifts Gesicht kalkweiß und schweißbedeckt war.
    „Das erstemal ist es immer am schlimmsten", sagte er verständnisvoll. „Aber man gewöhnt sich daran. Es ist auch notwendig, daß wir uns alle daran gewöhnen, denn das Sternenreich Yolschor kann seine Raumfahrt schließlich nicht den NEI-Menschen überlassen, wenn es unabhängig sein will."
    Helroth Amber blickte hoch, als er das entnervende Heulen der Alarmsirenen hörte. Spöttisch musterte er Trooger Abdein, der ihm gegenüber saß und beim ersten Heulen zusammengezuckt war.
    „Es ist nur Delta-Alarm, Kommissar", erklärte er. „Demnach nähert sich ein Raumschiff der Dunstwolke. Es kann aber kein SVE-Raumer sein, sonst wäre sofort Alpha-Alarm gegeben worden."
    Abdein blickte sein Gegenüber geistesabwesend an. Er spürte ein eigenartiges Ziehen im Hinterkopf, konnte es sich aber nicht erklären.
    „Wer kann das sein?" fragte er. „Die nächste Inspektion von Seiten des NEI ist erst in sechs Monaten fällig."
    Amber schaltete seinen Telekom zur Zentrale der Raumüberwachung durch. Auf dem Bildschirm erschien der Oberkörper von Sarten Baan, einem der Ortungsspezialisten auf Taatlon.
    „Ein Kugelraumschiff von der Größe eines Schweren Kreuzers", beantwortete Baan die unausgesprochene Frage. „Sobald es in den Sperrbezirk kommt, werden wir die Identifikation anfordern."
    „Danke!" erwiderte Helroth Amber. „Die Wachflotte ist unter Kontrolle?"
    „Absolut", antwortete Sarten Baan. „Notfalls verwandeln unsere Schiffe den Fremden innerhalb einer Sekunde in eine glühende Gaswolke."
    Amber nickte.
    „Ich hoffe, es ist nicht notwendig, Sarten."
    Er wandte sich wieder an den Kommissar, sagte aber nichts, sondern musterte den Mann nur nachdenklich.
    Trooger Abdein und seine drei Mitarbeiter von der Überwachungskommission des NEI waren vor drei Tagen paraenergetisch umprogrammiert worden.
    Die Erinnerung an den Aufstand der Mucys war gelöscht, ebenso die Erinnerung an die Kristallmine, die sie ohne Wissen des NEI mit Hilfe mißbrauchter Mucys ausgebeutet hatten.
    Trooger Abdein hielt sich für einen dem NEI treu ergebenen Mann, der mit seinen drei Mitarbeitern die Lage in der Yolschor-Dunstwolke einwandfrei beherrschte.
    Er wußte nicht, daß er zu einem Werkzeug der Mucys geworden war.
    Helroth Amber war sicher, daß die paraenergetische Behandlung der NEI-Leute intensiv genug gewesen war, um eine Abschwächung zu verhindern. Dennoch fühlte er sich leicht beunruhigt. Falls das anfliegende

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