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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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siehst auch krank aus, Teodore«, sagte der und trank ebenfalls. »Gemütskrank siehst du aus, amico. Was ist passiert? Ist dir deine Freundin weggelaufen?«
    Teds Blick wurde finster. »Meine Sache«, knurrte er. »Lass mich damit in Ruhe, ja? Oder war sie bei dir und hat dir ihr Leid geklagt?«
    »No, ragazzo. Aber du kannst mir dein Leid klagen.«
    »Sehe ich so aus, als wäre ich deshalb hier?«
    »Willst du die Wahrheit wissen?«
    »Nein«, sagte Ted. »Lass mich in Ruhe ! Ich will hier nur eine Fischpizza essen und…«
    »Da ist Collo!«, unterbrach ihn der Wirt und deutete zum Fenster. »Da schleicht er gerade vorbei. He, der sieht ja noch übler aus als gestern. Wie ein lebender Toter.«
    Ted sah hinaus. Es war tatsächlich Pierpaolo Collagi. Auch aus der Rückenansicht deutlich zu erkennen. Er bewegte sich nicht besonders sicher. Er musste wohl wirklich krank sein.
    Ted erhob sich.
    »Ich esse später«, sagte er.
    »Soll ich die Pizza schon mal vorbereiten?«
    Ted schüttelte den Kopf. »Muss nicht sein. Es kann etwas dauern, und ich mag den Fisch nur, wenn er ganz frisch ist. So wie der da. Sag dem schon mal, er soll sein letztes Gebet sprechen. Wenn ich zurückkomme, holst du ihn raus, ja?«
    Ewigk deutete auf das Aquarium, in dem allerhand schuppiges Getier herumschwamm. Es war üblich, dass Gäste sich ihr flossentragendes Abendessen aus dem Glaskasten wählten, der täglich mit Ersatz bestückt wurde - Lebendfisch aus Ostia, dem römischen Seehafen. Damit konkurrierte der »kleine« Gladiator erfolgreich mit den noblen und teuren Fresstempeln, in denen sich nur überbezahlte Schauspieler, korrupte Politiker oder Mafia-Bosse ein Diner leisten konnten.
    Als Ted den »Gladiator« verließ, war von Pierpaolo nichts mehr zu sehen. Ein paar Papagalli mit gegelten Haaren und ein paar süße Mädchen in erfreulich kurzen und dünnen Kleidchen flanierten um das Colosseum herum und wichen streunenden Katzen und den ersten Obdachlosen aus, die sich dort für die Nacht einzurichten begannen. Es war nicht gut, die Katzen zu berühren, auch wenn sie sich noch so streichelsüchtig anschmeichelten, denn die meisten von ihnen waren krank. Bei den zweibeinigen Kätzchen, die sich im Schatten des antiken Monumentalbaus herumtrieben, war das indessen nicht viel anders.
    Aber es wuchsen von beiden Arten stets mehr nach, als wegstarben.
    Ted ging in die Richtung, die auch Pierpaolo, der junge Lebenskünstler, eingeschlagen hatte.
    Er wusste, wo der Bursche wohnte, weil der es ihm eimnal erzählt hatte, und folgte ihm in die Dämmerung.
    Warum?
    Sein Gespür hatte sich gemeldet, und er glaubte, dass es etwas mit Pierpaolo »Collo« Collagi zu tun hatte…
    ***
    Sarkana fand die Wohnung seines Opfers. Der junge Bursche, dem er das Genick gebrochen hatte, hatte in einem winzigen Apartment in einem Mietshaus der Innenstadt gelebt. Dank des Schlüssels hatte Sarkana kein Problem, Haus und Wohnung zu betreten.
    Ihn schauderte.
    Er fragte sich immer wieder, wie Menschen in so kleinen Behausungen leben konnten. In manchen Ländern sogar zu mehreren, die sich gegenseitig auf die Füße traten, kaum Platz zum Atmen hatten und sich zu mehreren ein Bett teilten.
    Dabei war dieser Planet so groß und bot so viel Platz!
    Aber die Menschen waren nun mal eine eigentümliche Lebensform. Sie pferchten sich selbst so ein, wie sie es mit ihren Tieren taten. Da drängten sie sich zum einem Dutzend Personen in einer kleinen Hütte zusammen, und gleich nebenan erstreckte sich weites, freies Land, auf dem man für jeden einzelnen von ihnen ein Haus hätte bauen können Aber das war nicht Sarkanas Problem. Es zeigte ihm nur immer wieder, dass die Menschen die geborenen Opfer waren. Die Parallellen waren recht eindeutig - Menschen bauten winzige Käfige für ihre Tiere, von denen sie sich ernährten, und sperrten sich selbst ebenfalls in winzige Wohnungen - und dienten den Vampiren als Nahrungsquelle…
    Sarkana machte es sich bequem und wartete ab.
    Irgendwann würde der fremde Vampir auftauchen, um erneut sein Opfer heimzusuchen.
    Und würde eine böse Überraschung erleben…
    ***
    Ted Ewigk schlenderte die Straßen entlang. Er war jetzt froh, nicht noch mehr Alkohol getrunken zu haben. Er war einer Sache auf der Spur, von der er noch nicht genau wusste, wohin diese Spur ihn führte. Aber dass etwas mit Pierpaolo nicht stimmte, musste selbst ein Blinder mit dem Krückstock sehen.
    Eigentlich wünschte sich Ted Zamorra mit dessen Amulett herbei.

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