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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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Damit hätten sie eine Zeitschau durchführen können - eine Art Blick in die Vergangenheit. So hätte Ted ganz genau verfolgen können, wohin sich Collo wandte.
    Er war drauf und dran, den Freund anzurufen, doch er ging erst mal weiter. Nach seinem nicht gerade ruhmvollen Abgang aus dem Château Montagne wollte er da nicht gleich schon wieder auf der Matte stehen.
    Es wurde dunkler. Die Straßenlaternen brannten längst. Der graue Smoghimmel über der Hauptstadt verdüsterte sich mehr und mehr. Alle Versuche der Stadtverwaltung, Rom von Abgasen zu befreien, waren bisher gescheitert. Sie schichteten das Problem immer nur von A nach B nach C und so weiter. Ted stolperte über die Kante eines Gulli-Deckels, der nicht richtig eingepasst war und fing sich an einer Hauskante ab.
    Der Gulli-Deckel trug die schon vor mehr als 2000 Jahren bekannte Inschrift SPQR - Senatus Populus-Que Romanorum - Senat und Volk der Römer. Daran hatte sich über all die Zeit nichts geändert. Unter diesem Banner waren schon die alten Cäsaren mit ihren Truppen in den Krieg gezogen, und jetzt stempelte Berlusconi seine Akten mit diesem Signum ab. Roma etema - ewiges Rom. Nichts änderte sich wirklich entscheidend in der Ewigen Stadt.
    Erst jetzt bemerkte Ted den dunklen schmalen Durchlass an der Hauswand.
    In dem waren Schuhe.
    Da lag jemand.
    Es gab viele Menschen in Rom, die sich abends in dunkle, geschützte Ecken verkrochen, um dort die Nacht zu verbringen. Aber in diesem Moment war Ted misstrauisch. Sein Gespür war immer noch aktiv. Zog es ihn zu dem Mann, an dessen Füßen diese Schuhe steckten?
    Er suchte die Dunkelheit auf.
    Der Mann, der dort lag, war tot.
    Es war Collo.
    ***
    Ted sah es, nachdem er den Toten ins Licht der Straßenlaternen gezogen hatte. Ausweis und Schlüsselbund fehlten. Jemand hatte Pierpaolo das Genick gebrochen, und jemand hatte ihm vorher eine Menge Blut abgezapft.
    Deshalb war er wohl auch so blässlich krank und taumelig gewesen.
    Ted sah die Bissmale und ein paar getrocknete Blutstropfen.
    Pierpaolo konnte noch nicht lange tot sein, denn sein Körper war noch nicht erstarrt.
    Ein Vampir hatte ihn getötet.
    Ted entsann sich der Aktion, die er vor kurzem mit Gryf, Zamorra und Nicole durchgezogen hatte. Sie hatten eine ganze Versammlung von Vampiren gesprengt. Aber das waren wohl keine »niederen Dienstgrade« gewesen, sondern eher hochrangige Fürsten. Etliche von ihnen waren bereits vor dem Angriff der Menschen getötet worden. Auf jeden Fall war bis auf zwei Prachtexemplare keiner übrig geblieben: Sarkana und Tan Morano.
    Und jetzt hatte in Rom wieder ein Vampir getötet.
    Ausgerechnet Pierpaolo Collagi.
    Das war sicherlich ein Zufall und hatte nichts mit Ted Ewigk zu tun. Dafür kannten er und Collo sich viel zu flüchtig. Aber - die Vampire krochen wohl wieder aus ihren Löchern.
    »Was machen Sie da?«, wurde Ted plötzlich angesprochen. »Stehen Sie bitte auf. Was ist mit dem Mann da?«
    Ted erhob sich und sah sich langsam um. Er stand einem Carabiniere gegenüber, einem Mitglied der uniformierten Polizeieinheiten. Der Mann hatte die Lasche seines weißen Pistolenholsters hochgeklappt und die Hand an der Dienstwaffe.
    Ted lächelte.
    Er wusste, dass er nicht besonders gut aussah in diesem Moment, erst recht nicht bei der schlechten Straßenbeleuchtung.
    »Ich habe einen Toten gefunden«, sagte er. »Ich wollte Sie gerade informieren. Darf ich Ihnen meinen Ausweis zeigen? Dazu muss ich in die Brusttasche meiner Jacke greifen.« Er wollte nicht von einem nervösen Polizisten erschossen werden, weil der die Bewegung vielleicht missverstand und glaubte, Ted wolle eine Waffe ziehen.
    »Greifen Sie.«
    Ted fischte seinen Diplomatenpass heraus und reichte ihn dem Carabiniere.
    »Corps Diplomatique?«, stöhnte der auf und ließ eine Verwünschung folgen. »Das fehlt mir gerade noch! Das gibt Verwicklungen… Mann, hauen Sie einfach ab, es sei denn, Sie wollen dringend eine Aussage machen. Ansonsten habe ich den Toten gefunden.«
    »Die Verwicklungen kann ich Ihnen nicht ersparen, fürchte ich«, sagte Ted.
    »Sie sind doch nicht etwa der Täter?«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Das keinesfalls. Aber ich muss einen Experten hinzuziehen, was die Todesart dieses Mannes angeht. Rufen Sie Ihre Kollegen an. Wegen Spurensicherung und dergleichen. Und verlangen Sie, dass jemand meinen Experten vom Palazzo Eternale abholt, bitte.« Er griff zum Handy und rief Zamorra im Château Montagne an. »Zamorra, kannst

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