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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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gebrochen worden sein. In den Lageplänen war sie jedenfalls nicht verzeichnet.
    »Kommen Sie!«, rief Aurelian gegen seinen eigenen rasenden Herzschlag an.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er einen aufgetürmten Haufen schwarzbepelzter Nager. Es waren hunderte toter Ratten. Sie waren verstümmelt wie die eine, die er draußen entdeckt hatte. Die Kadaver schwammen in Lachen von Blut.
    Auch über den Boden lagen sie verstreut und boten einen abstoßenden Anblick. Was immer mit ihnen geschehen war, es war der Grund, warum die anderen verschwunden waren. Etwas Schreckliches hatte sie in die Flucht geschlagen.
    Aurelian wandte sich wieder der jungen Frau zu. Ein Zittern durchlief ihren schlanken Körper.
    »Nun kommen Sie doch endlich«, drängte er. »Ich bringe Sie in Sicherheit.«
    Ihre langen schwarzen Haare wirbelten durch die Luft, als ihr Kopf herumfuhr. Sie kniete auf dem Boden, von wabernden Dunstschwaden umspielt. Obwohl sie nicht gefesselt war, gelang es ihr nicht, sich zu erheben.
    Todesangst, dachte Aurelian. Oder eine dämonische Macht, die sie in ihrem Bann hält.
    Ihm blieb keine Zeit, sich um sie zu kümmern.
    Ein schwerer Schatten schälte sich aus dem grauen Nebel, der in ruheloser Bewegung war. Dazwischen glomm kaltes blaues Licht, dessen Herkunft nicht zu erkennen war.
    »Weiche zurück, Unhold«, rief Aurelian und näherte sich vorsichtig der Kreatur, deren Konturen allmählich Gestalt annahmen.
    Ein wütender Schrei antwortete ihm, begleitet von einem Schwall beißenden Gestanks. Vor dem ätzenden Odem der Kreatur wich sogar der Nebel zurück.
    Endlich konnte Aurelian das Ungeheuer erkennen, eine monströse Schattengestalt. Das erdige Braun ihrer lederartigen Haut war gesprenkelt von grünen Flecken. Hoch aufgerichtet blieb der bebende Körper auf zwei mächtigen Hinterläufen stehen.
    »Komm nicht näher, du Wicht«, zischte die zweieinhalb Meter große Kreatur sabbernd. Sie entblößte zwei Reihen blitzender Reißzähne.
    »Oder was?«
    »Oder ich werde dich töten.«
    Aurelian blieb stehen, aber er dachte nicht daran, auch nur einen Meter zu weichen.
    Er fragte sich, woher dieses Untier kam. Es konnte nur der Hölle entsprungen sein. Aber was wollte es hier? Die römische Kanalisation war keine Zuflucht für Höllengeschöpfe. Allein hier unten konnten sie sich nicht wohl fühlen.
    Aurelian zweifelte keine Sekunde daran, dass es mit einer bestimmten Absicht gekommen war.
    Mit einem Plan.
    »Lass diese Frau gehen, oder ich werde dich töten«, sagte er.
    Ein kehliges Lachen antwortete ihm. »Du kannst keinen Dämon töten, und schon gar nicht Varkaal.«
    Varkaal? Aurelian versuchte sich zu erinnern, aber er war sicher, diesen Namen nie zuvor gehört zu haben. In der High Society der Höllenhierarchie kannte er sich aus nahe liegenden Gründen aber sehr gut aus.
    Das bedeutete, dass Varkaal kein wichtiger Dämon war. Höchstens ein Hilfsdämon aus dem zweiten oder dritten Glied.
    Doch das machte ihn nicht weniger gefährlich. Vielleicht verfolgte er ein Ziel, das ihn in der Hierarchie eine Stufe höher befördern sollte. Dann war mit jeder Hinterlist zu rechnen.
    Aurelian durfte sich keinen Moment der Unachtsamkeit leisten. Wenn er mehr erfahren wollte, musste er den Dämon herausfordern.
    »Wenn du so sicher bist, brauchst du nur einen Schritt näher zu kommen.«
    Varkaal stapfté mit den Hinterläufen auf. Er wirkte unschlüssig. Die Muskeln in seinen Beinen spannten sich an. Jeden Augenblick konnte er springen und sich auf den Pater stürzen.
    Vorsichtig tastete Aurelian nach seinem Brustschild. Eine innere Wärme ging davon aus. Der Schild spürte die Gegenwart der Höllenbrut.
    »Hältst du dich für Zamorra?«, höhnte der Dämon. Allerdings kam er nicht näher, sondern hielt sich in respektvollem Abstand.
    Aurelian zuckte unwillkürlich zusammen. Seit Jahren hatte er seinen alten Freund nicht gesehen. Abgesehen von spärlichen Telefonaten war der Kontakt eingeschlafen. Und nun hörte er Zamorras Namen ausgerechnet in diesem Zusammenhang.
    Zufall?
    Unmöglich! Eine-Warnglocke schlug in Aurelian an.
    »Ich bin nicht Zamorra«, provozierte er Varkaal. »Aber über einen niederen Kriecher wie dich würde der Professor nur lachen. Jeder kann dich besiegen.«
    »Du bist ein armseliger Priester, der nichts gegen meinesgleichen ausrichten kann«, donnerte die vor Wut und Jähzorn zitternde Stimme des Dämons.
    »Gib die Frau frei, oder ich werde es dir beweisen.«
    »Ich werde dich vernichten,

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