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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Priester. Eine Weile werde ich mit dir spielen und dich dann genau wie diese Ratten zerfetzen, wenn du mir langweilig wirst.«
    Varkaal deutete mit einer seiner klauenbewehrten Arme zu dem säuberlich aufgestapelten Haufen toter Nager.
    Innerlich lachte Aurelian auf. Der Dämon musste ein Narr sein, wenn er glaubte, mit ihm so leichtes Spiel zu haben wie mit den Ratten.
    Mit dem Brustschild hielt er eine Überraschung bereit, die Varkaal gar nicht gefallen würde. Aber er konnte sich nicht darauf verlassen, dass die uralte Waffe von Saro-esh-dhyn etwas gegen diesen Dämon ausrichtete. Zwar verfügte sie über Macht, aber ohne die geistige Anleitung durch ihren Träger war sie wertlos.
    Er warf der jungen Frau einen besorgten Blick zu.
    Angst und Hoffnung gleichzeitig zeichneten sich in ihrem wächsernen Gesicht ab. Sie rang mit den Händen und versuchte sich vom Boden zu erheben. Es gelang ihr nicht. Etwas hielt sie fest.
    Verzweifelt ließ sie den Kopf auf die Brust sinken, während sie von einem Weinkrampf geschüttelt wurde.
    »Reden Sie nicht mit ihm«, flehte sie mit tränenerstickter Stimme. »Töten Sie dieses… dieses Ding.«
    »Wenn ich mit dem Priester fertig bin, kommst du an die Reihe«, fauchte Varkaal ihr zu.
    Aurelians Gedanken überschlugen sich. Der Dämon machte keine Anstalten, das Feld zu räumen. Selbst wenn, durfte er ihn nicht entkommen lassen, sondern musste ihm den Garaus machen.
    Auf keinen Fall durften die Mächte der Finsternis den Eindruck gewinnen, ungestraft auf der Erde wandeln zu können. Auch nicht unter ihr. Nachdenklich wägte Aurelian ab.
    Sollte er vorpreschen und von sich aus den Kampf suchen? Sicher rechnete der Dämon damit. Seine abwartende Haltung deutete darauf hin. Anscheinend wollte er zunächst herausfinden, über welche Möglichkeiten der Priester verfügte.
    Oder sollte Aurelian auf Varkaals Angriff warten? Dann sah er selbst, was die Höllenkreatur zu bieten hatte, und konnte ihr eine gehörige Überraschung bereiten.
    Andererseits musste er auch an die Gefangene denken. Bisher hatte Varkaal ihr nichts angetan. Also war sie nicht in direkter Gefahr, aber das konnte sich jeden Moment ändern.
    Wieso hatte der Dämon sie überhaupt entführt?
    Der unangenehme Gedanke an eine Falle keimte in Aurelian. Die Kanalarbeiter, seine eigenen Mittelsmänner, die nichts anderes waren als Agenten der Väter der Reinen Gewalt - sollten die Informationen auf diesem Weg zu ihm gelangen? Eigentlich war eine solche Vermutung an den Haaren herbeigezogen, trotzdem konnte er den Gedanken nicht abschütteln.
    Es war ein siebter Sinn, der ihn warnte. Aber es gelang ihm nicht, einen einleuchtenden Grund zu erkennen.
    Tierisches Brüllen riss ihn aus seinen Überlegungen.
    Ein schwarzer Schatten flog auf ihn zu, der immer größer zu werden schien.
    Wie ein schweres Leichentuch fiel der Nebel zu Boden. Ein kalter Regen blauen Lichtes tropfte durch die Höhle, die von eisiger Kälte geflutet wurde.
    Ein lähmender Pesthauch schlug Aurelian aus Varkaals aufgerissenem Maul entgegen. Der Pesthauch der Hölle, begleitet von einer brüllenden Androhung des nahenden Todes.
    Die angsterfüllten Schreie der Gefangenen hallten durch die Höhle.
    Und Pater Aurelian warf sich Varkaal entgegen.
    ***
    Plötzlich war Eiseskälte da und die Höhle eine Gruft.
    Aurelian wurde von den Beinen gerissen. Bevor er reagieren konnte, schlug er zu Boden, der ihm auf einmal vorkam wie harter Beton. Heißer Schmerz rann durch seine Wange.
    Wind kam wie aus dem Nichts auf und verwandelte sich in tobenden Sturm. Fegte mit schaurigem Heulen durch die Höhle und peitschte Sand und Gestein auf. Ringsum brach ein von Dämonenkräften entfesseltes Inferno los.
    Für Sekunden verlor der Pater die Orientierung. Alles drehte sich um ihn wie in einem Karussell. Das tanzende blaue Licht verwandelte die Umgebung in ein aberwitziges Kaleidoskop aus Formen und verzerrten Schatten.
    Er spürte, dass er keinen Schaden genommen hatte. Nur seine Eindrücke spielten ihm einen Streich, aber gleich darauf hatte er seine Sinne wieder unter Kontrolle.
    In Gedankenschnelle war Aurelian auf den Beinen, schneller als Varkaal nachsetzen konnte.
    »Wenn Sie sich bewegen können, laufen Sie!«, schrie er, ohne sich weiter um die junge Frau kümmern zu können. Sie musste allein klarkommen.
    Denn Varkaal drang weiter auf ihn ein. Er schleuderte seine unsichtbaren Kräfte, drohende schrille Schreie ausstoßend.
    Aurelian packte den Brustschild von

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