Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Roboter.
    „Augustus! Warum hast du ihn entkommen lassen?" fragte er ernst. „Er entgeht seiner Bestimmung nicht", antwortete der Kazwo. „Ich handle auf höchste Anweisung."
    Da verlor Walik Kauk endgültig die Geduld.
    „Wer zum Teufel, ist diese höchste Autorität?" schrie er den Roboter wutentbrannt an. „Und wer gibt ihr das Recht, mit uns wie mit einer Horde unmündiger Kinder zu verfahren? Was soll diese lächerliche Heimlichtuerei?"
    Augustus blieb ungerührt.
    „Ihr werdet sehen", antwortete er ruhig. „Der Zeitpunkt ist gekommen!"
    Der Ka-zwo trat auf den geheimen Ausgang zu. Die Öffnung, die Chara Shamanovo geschossen hatte, besaß rußige, rauchende Ränder. Dahinter schien ein unbeleuchteter Gang zu liegen.
    Von dem Irren war nichts mehr zu hören.
    Augustus mußte einen unhörbaren Befehl gegeben haben, denn die Überreste der geheimen Tür bewegten sich plötzlich zur Seite. Der finstere Gang öffnete sich.
    „Ich gehe voran!" erklärte der Ka-zwo.
    Er hatte das Kommando übernommen, und niemand widersprach ihm. Der Gang erstreckte sich etwa fünfzig Meter bis zu einer Krümmung, an der er scharf nach links bog.
    Jenseits der Krümmung war in der Ferne matte Helligkeit zu sehen. Gleichzeitig wurden Laute hörbar, die entfernte Ähnlichkeit mit einer menschlichen Stimme hatten. Augustus. bewegte sich jetzt langsamer. Sein Gefolge verstand, daß es jetzt darum ging, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.
    Sie erreichten den Eingang zu einem Raum, der ein Duplikat dessen zu sein schien, den sie vor wenigen Minuten verlassen hatten. Dasselbe Arrangement: zwei Bildschirme in der Wand, vielerlei elektronische Geräte, und eine Sitzgruppe mit acht Sesseln und kleinen Tischen. So verblüffend war die Übereinstimmung, daß Walik Kauk unwillkürlich nach der leeren Stelle an der Wand Ausschau hielt, an der sich eine weitere Geheimtür verbarg.
    Da jedoch endete die Ähnlichkeit. Es gab keine solche Stelle.
    Walik begriff, daß er hier das eigentliche Kommandozentrum der Kontrollstation Palatka vor sich hatte. Der Zentralrechner war nur eine vorgeschobene Instanz. Es gab einen weiteren Rechner, der der wahre Herrscher der Station war.
    Im Gegensatz zu dem anderen Dialograum war dieser nur matt erleuchtet. Um so gespenstischer wirkte die Szene, die sich vor den Augen der Überraschten abspielte. Chara Shamanovo hatte in einem der acht Sessel Platz genommen.
    Er hatte den Dialogschalter schon betätigt. Auf dem linken Bildschirm flammte ein grünes Symbol: das Modell eines Sonnensystems mit zwei Planeten, von denen der äußere einen Satelliten besaß. Niemand hatte das Symbol je zuvor gesehen.
    Aber es war jedem klar, daß es das System der Sonne Medaillon mit ihren zwei Begleitern Goshmos-Castle und Terra darstellte.
    „Ich bin der, den ihr zum Herrn dieses Planeten ausersehen habt!" erklärte Chara Shamanovo mit schriller Stimme. „Ich bin hier, um mich euch zur Verfügung zu stellen. Ich habe diese Station in meinen Besitz gebracht! Meldet euch, ihr Überirdischen!"
    Waliks Blick suchte und fand den Blaster, den Shamanovo in der Aufregung einfach fallengelassen hatte. Der Wahnsinnige war unbewaffnet. Er konnte jederzeit überwältigt werden.
    Shamanovo erhielt auf seine pompöse Ankündigung zunächst keinerlei Antwort. Das machte ihn unruhig.
    „Zeigt euch, ihr Überirdischen!" rief er. „Ich bin der Herr dieser Station. Ich bin in der Lage, euch zu empfangen, wie es eurem Rang gebührt!"
    Da dröhnte eine Stimme: „Du bist nicht der Herr der Station. Ich bin es!"
    Shamanovo war verwirrt.
    „Gewiß doch!" schluckte er. „Du bist der Herr! Zeig dich mir, Überirdischer!"
    „Ich bin kein Überirdischer!"
    „Was sonst...?"
    „Ich bin der Sklave!"
    Ungläubig starrte Shamanovo in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    „Du bist...der Sklave?" fragte er.
    „Ich bin der Sklave. Und niemand hat dich zum Herrn der Erde ausersehen! Du bist ein Narr, dem nur noch ein Psychophysiker helfen kann!"
    Das war zuviel für Chara Shamanovo. Erst schien er die Worte nicht verstanden zu haben. Dann schoß ihm das Blut zu Kopf.
    Die Augen traten hervor und drohten, aus den Höhlen zu treten.
    Der Irre stieß einen gurgelnden Laut aus.
    Dann sprang er auf.
    „Du hältst mich nicht zum Narren, Sklave!" schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Ich bin der Herr der Erde! Ich bin auserwählt, diesen Planeten zu beherrschen...!"
    Mit übermenschlicher Kraft riß er einen der kleinen Tische aus

Weitere Kostenlose Bücher