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0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erinnern", erklärte Walik. „Glaubst du, du bringst sie zusammen?"
    „Es wird auf den genauen Wortlaut nicht unbedingt ankommen", meinte Chara. „Pfortenroboter sind im allgemeinen recht intelligente Maschinen, erst recht bei einer Anlage, dieser Größe.
    Sie besitzen eine leistungsfähige Kombinatorik."
    Er kicherte plötzlich.
    „Ist es nicht merkwürdig", fragte er, „daß wir einen Roboter als Begleiter haben und trotzdem den Text der Asimovschen Gesetze nicht erfragen können?"
    „Kein Ka-zwo hat jemals die Gesetze Asimovs gekannt", hielt Walik ihm entgegen. „Die Roboter der Aphilie wurden nach anderen Grundsätzen programmiert!"
    „Weiß ich!" kicherte Shamanovo. „Trotzdem finde ich es erheiternd."
    Vor der Säule begann das Zeremoniell der Anmeldung von neuem. Als die rote Fläche des Meldeschalters aufleuchtete, fragte die sorgfältig modulierte Robotstimme: „Welches ist Ihr Wunsch ?"
    „Wir sind Menschen in Not", antwortete Chara Shamanovo. Und ohne dem Pfortenroboter Gelegenheit zu seiner nächsten Frage zu geben, fuhr er im selben Atemzug fort: „Nach den drei Grundgesetzen der Robotik bist du verpflichtet, notleidenden Menschen zu helfen. Du kannst dich dieser Pflicht nicht entziehen!"
    Leidenschaftslos antwortete der Roboter: „Welches ist Ihre Berechtigungsquote?"
    „Meine Berechtigungsquote ist die Not, die ich leide!" erklärte Chara Shamanovo mit Nachdruck. „Meine Begleiter und ich sind krank und dem Tod ausgeliefert, wenn uns nicht geholfen wird.
    Die drei Asimovschen Grundgesetze verpflichten dich, uns Hilfe zu leisten. Wir brauchen ein Medo-System!"
    „Die Asimovschen Gesetze, die Sie zitieren, bedürfen der Interpretation von Fall zu Fall", ertönte es aus der Rufsäule.
    Walik Kauk spürte die Erregung in sich aufsteigen. Es war dem Biophysiker gelungen, den Pfortenrobot von seiner ursprünglichen Frageroutine abzubringen. Bedeutete das, daß die Bedenken des Pförtners allmählich zerstreut wurden?
    Aber schon die nächsten Worte, die aus der Rufsäule drangen, machten Waliks Hoffnungen wieder zunichte.
    „Das Wohl der Gesamtheit aller Menschen", fuhr der Pfortenroboter fort, „geht über das Wohl einer kleinen Zahl von Individuen. Ich kann nicht gestatten, daß Sie die Station betreten, ohne eine entsprechende Berechtigungsquote zu besitzen."
    Dumpfe Niedergeschlagenheit erfüllte Walik Kauk. Diese Abweisung bedeutete den Tod.
    Mit jeder verstreichenden Sekunde rann ein Quantum Lebenskraft dahin. Das Medo-System der alten Kontrollstation war ihre einzige Hoffnung auf Rettung gewesen. Es gab andere Stationen, bei denen sie ihr Glück versuchen konnten. Aber erstens waren sie zu weit entfernt, als daß sie sich in fünf Tagen hätten erreichen lassen, und zweitens gab es keinen Grund für die Annahme, daß ihre Pförtner weniger hartnäckig seien als der von Palatka.
    Mit hängenden Schultern wandte Walik sich ab.
    Das war der Augenblick, in dem Augustus zu singen anfing.
    Der Vorgang war so unglaublich, daß Walik Kauk wenigstens für ein paar Augenblicke seine bedrückenden Sorgen vergaß.
    Der Roboter stand seitwärts von der Rufsäule und starrte vor sich hin. Er hatte den Mund geschlossen und gab eine Reihe melodischer Summtöne von sich... die Art von Geräuschen, wie sie von elektronischem Gerät zum akustischen Signalisieren verwendet werden. Er wirkte tief in Gedanken versunken, und als Walik Kauk ihn ansprach, reagierte er zunächst nicht.
    Dafür geschah etwas anderes: die Rufsäule begann ebenfalls zu summen. Sie gab dieselbe Art von Tönen von sich wie Augustus, und zwischen den beiden entwickelte sich eine Art Duett, bei dem die hellen Summtöne in rascher Folge hin und her flössen.
    Das Konzert dauerte mehrere Minuten lang. Dann schwiegen beide, der Roboter und die Säule. Walik wandte sich von neuem an den Ka-zwo.
    „Was war das?" wollte er wissen.
    „Deine Frage ist unverständlich", erwiderte Augustus.
    „Du summtest", versuchte Walik, ihn zu erinnern.
    Chara Shamanovo tat ein übriges und ahmte die Töne nach, die der Roboter bis vor wenigen Augenblicken von sich gegeben hatte.
    „Ich verstehe nicht", beharrte Augustus. „Es liegt wahrscheinlich eine Fehlspeicherung im Gedächtnis vor."
    Walik drang weiter in ihn. Aber der Ka-zwo blieb hart.
    Er wußte von keinen Tönen und konnte sich nicht vorstellen, welchen Zweck sie hätten dienen sollen. Für ihn hatte es den ganzen Vorgang überhaupt nicht gegeben. Es war fast, als sei er von einem

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