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0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unsichtbaren Unbekannten für einige Minuten „übernommen" worden.
    Die beiden Männer wandten sich endgültig ab. Chara Shamanovos Niedergeschlagenheit war kaum geringer als die Walik Kauks. Er sah seinen Plan zunichte werden. Denn er wagte nicht zu hoffen, daß er einfach nur auf den Tod der drei Männer zu warten brauche, um frei zu sein. Er war derjenige, der sie in diese Lage gebracht hatte. Sie würden sich an ihm rächen.
    Er würde ihren Tod nicht überleben.
    Sie waren kaum zehn Schritte gegangen, da erwachte die geheimnisvolle Rufsäule aufs neue zum Leben. Mit klarer Stimme verkündete sie: „Halten Sie an! Die Gründe, die zur Ablehnung Ihres Wunsches führten, sind erneut analysiert und als nicht zutreffend befunden worden."
    Walik Kauk wirbelte herum. Sprachlos starrte er die merkwürdige Säule an. Stotternd nur brachte er die Worte über die Lippen: „Soll das...heißen, daß wir die Station... betreten dürfen?"
    „Der Zugang zur Kontrollstation Palatka steht Ihnen offen", bestätigte die Säule.
     
    3.
     
    Das Rätsel blieb vorläufig ungelöst. Die Rufsäule ließ sich zu keiner weiteren Auskunft bewegen. Irgend jemand, irgend etwas hatte den Pfortenrobot dazu bewegen, seine Meinung zu ändern.
    Walik Kauk war halb und halb davon überzeugt, daß Augustus' seltsames Verhalten mit der erstaunlichen Entwicklung im Zusammenhang stand. Aber Beweise für diese Hypothese konnte er nicht anbringen.
    Bluff Pollard und Baldwin Tingmer wurden herbeigerufen.
    Der Hovercraft sollte vorläufig an Ort und Stelle stehenbleiben.
    Im Innern der Station war er unbrauchbar, da es keine Wege oder Fahrtstraßen gab. Chara Shamanoyo wurde von neuem Augustus' Obhut übergeben. Für einige bange Sekunden beschäftigte den Biophysiker die Frage, ob er vielleicht mitsamt dem Roboter hier draußen zurückgelassen werden solle. Walik jedoch entschied, daß der Gefangene keinen Atemzug lang aus den Augen gelassen werden dürfe. Chara Shamanovo und Augustus hatten mitzukommen.
    Sie schritten auf die leuchtendrote Fläche in der Energiewand zu. Als sie an der Rufsäule vorbeikamen, hielt Walik an und erkundigte sich: „Wie finden wir das Medo-System?"
    „Folgen Sie der Leuchtmarkierung mit der Wellenlänge siebennull-zwo Nanometer", lautete die Antwort. „Diese Markierung führt zum Medo-Komplex!"
    Walik sah Baldwin Tingmer fragend an. Der Ingenieur nickte.
    „Siebenhundertundzwo Nanometer, das ist im tiefroten Bereich", erklärte er.
    Als sie die Energiemauer erreichten, verschwand das rote Leuchten, und in der Wand entstand eine etwa drei Meter breite Lücke. Sie schritten hindurch und befanden sich unmittelbar vor dem Eingang eines flachen, langgestreckten Gebäudes.
    Der Eingang öffnete sich selbsttätig. Walik, der an der Spitze ging, blickte in einen kahlen, hellerleuchteten Gang, der sich der Länge nach durch das ganze Gebäude zu erstrecken schien.
    An den Wänden waren Lumineszenzplatten montiert, von denen jede in einer anderen Farbe strahlte. Eine davon leuchtete in tiefem Rot.
    „Das muß unser Wegweiser sein", bemerkte Baldwin Tingmer.
    Sie traten ein. Walik und Baldwin gingen voraus, dann folgte der Roboter mit dem Gefangenen, und den Abschluß machte Bluff Pollard. Walik trug den Blaster, den er seinerzeit dem Kazwo abgenommen hatte. Bluff Pollard führte einen Schocker, der unter dem Inventar von Chara Shamanovos Laborstation gefunden worden war. Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, da schloß sich der Eingang hinter ihnen selbsttätig.
    Die Temperatur im Innern des Gebäudes betrug etwa fünfzehn Grad - ein wohltuender Gegensatz zu der grimmigen Kälte draußen.
    Es bestand kein Zweifel daran, daß sich die Kontrollstation Palatka voll in Betrieb befand.
    Welcher Anlaß sie aus ihrem rund fünfzigjährigen Dornröschenschlaf geweckt hatte, war ein Geheimnis.
    Kontrollstationen wie die von Palatka bildeten die zweithöchste Stufe des hierarchischen Kontrollsystems, das einst von NATHAN, der auf Luna stationierten Hyperinpotronik, geleitet wurde.
    Gab es einen Mechanismus, so fragte sich Walik Kauk, der die Stationen der zweiten Stufe automatisch aktivierte, sobald NATHAN ausfiel?
    Nach etwa zweihundert Metern gelangte der kleine Trupp an eine Stelle, an der sich der Korridor gleich mehrfach teilte. Das flache Gebäude, durch das man die Station betreten hatte, war offenbar ohne erkennbaren Übergang in ein anderes, größeres Bauwerk gemündet; denn ein Teil der Abzweigung führte nach rechts

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