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0768 - Lady Bluthaar

0768 - Lady Bluthaar

Titel: 0768 - Lady Bluthaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf den Beinen zu halten, denn ablaufendes Wasser zerrte zugleich an ihm.
    Schwerfällig gelang es dem Inspektor, an Land zu kommen. Seine Füße schleiften durch den weichen Sand und hinterließen sichtbare Spuren, als er das Trockene erreichte.
    Da fiel er hin.
    Er war erschöpft, seine Beine zitterten bis hinauf zu den Oberschenkeln. Er konnte sich nicht mehr halten, die Welt hatte sich plötzlich vor seinen Augen gedreht, doch er wußte, daß er sich nicht lange ausruhen konnte, denn auf der Insel war er keinesfalls sicher. Sie wurde seiner Ansicht nach von den verfluchten Monstren beherrscht, und so kam der Mann taumelnd auf die Füße.
    Breitbeinig blieb er stehen.
    Als er den Kopf schüttelte, spürte er hinter seiner Stirn das harte Pochen. Die Wunde machte ihm noch immer zu schaffen. Von ihr pulsten Schmerzwellen aus.
    Aus seiner Kleidung lief das Wasser, aus den Haaren ebenfalls. Es vermischte sich mit dem Blut in seinem Gesicht, so daß rosafarbene Streifen entstanden.
    Aber er lachte auf.
    Er hatte durchgehalten. Er hatte dem Grauen und seinen Feinden ein Schnippchen geschlagen. Das heranrollende Wasser floß in seine Schuhe, und Suko bewegte sich dorthin, wo der Sand trocken war. Da ließ er sich nieder.
    Er schaute zurück.
    Die Wellen schienen ihn auszulachen, als sie gegen die Insel donnerten und noch gewisse Erinnerungsstücke mitbrachten, die aus allen möglichen Resten des zerschellten Bootes bestanden. Sogar eine wasserdichte Proviantdose wurde angeschwemmt, die Suko aufs Trockene zog. Da er schon einmal stand, wollte er sich auch einen ersten Überblick verschaffen.
    Und der sah günstig oder ungünstig aus. Das konnte sich Suko aussuchen.
    Günstig insofern, als daß er keine Monster in seiner unmittelbaren Nähe sah. Ungünstig, wenn er an die Vegetation dachte. Er sah kein Grün, nicht einen Grashalm, der aus irgendeiner Spalte hervorkroch, um an das Licht der Sonne zu gelangen. Er sah nur die wie verbrannt wirkende Erde, von der die Menschen behaupteten, sie sei durch das Blut der Toten zu dieser ungewöhnlichen Farbe gekommen.
    Bis zu den ersten hohen Felsen hin, stieg der Weg zwar leicht an, er war trotzdem noch eben, wenn auch von zahlreichen verschieden großen Löchern aufgerissen. Sehr porös sah er aus, als hätte jemand mit einem Stock die Löcher hineingestoßen.
    Suko suchte nach einem Vergleich für das Wachstum der Felsen. Sie waren weder breit noch kompakt, sie standen hoch wie Wellen oder Wellenspritzer, die mitten in der Bewegung auf dem Weg in den Himmel einfach erstarrt waren.
    Eine ungewöhnliche Formation, die selbst von den Vögeln gemieden wurde.
    Hatte die Frau mit den Bluthaaren dieses Eiland in Besitz genommen? Wenn ja, wo hielt sie sich dann auf? Ihre Diener jedenfalls waren aus dem Meer gestiegen. Suko konnte sich vorstellen, daß auch sie den gleichen Weg nahm, deshalb drehte er sich, um zurück auf das Wasser schauen zu können.
    Er mußte sich etwas nach links wenden, um die freie Fläche beobachten zu können, denn auf der anderen Seite nahm ihm die erste und auch größere Insel die Sicht.
    Das Wasser wurde noch immer von den Strahlen der untergehenden Sonne eingefärbt. Sie stand weit im Westen wie eine übergroße glühende Orange, und ihr Schein lief wie ein zitternder breiter Blutstreifen über das Wasser.
    Eine breite Fläche des Meeres nahm er ein. Er ließ die Wellen wertvoll aussehen, er bedeckte sie gleichzeitig auch mit einem Bluthauch, eigentlich ideal für eine Unperson wie Lady Bluthaar.
    Ansonsten lag die See ruhig.
    Nur nahe der Insel schäumte das Wasser gegen die Klippen und brachte immer wieder neue Trümmer mit, als Erinnerung an ein sehr schickes und schnelles Boot.
    Suko konzentrierte sich auf das Wasser. In der Ferne zeichnete sich der Streifen der korsischen Küste ab.
    Suko preßte die Lippen hart zusammen, als er daran dachte, daß dort wieder sein Ziel lag. Wie es jetzt aussah, würde er es kaum erreichen können. Er dachte bereits darüber nach, ob er ein so guter Schwimmer war, denn einen anderen Weg gab es nicht.
    Da fiel ihm etwas auf.
    Allerdings nur deshalb, weil er sich eben auf das Wasser konzentriert hatte.
    Der Schaumstreifen und Strudel entstand in dem langen, blutroten Sonnenstreifen. Das Wasser quirlte dort in die Höhe, als befände es sich in einem Topf, der durch eine heiße Platte erhitzt worden war. Ohne Grund passierte das nicht, und Suko spürte neben seiner Spannung plötzlich das Kribbeln im Bauch. Es

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