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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte sie nicht zwingen können. Bevor sie ging, warf sie noch einen letzten Blick auf die Kapelle.
    Die Eingangstür war zugefallen, was Jane wunderte. Sie überlegte, ob sie die Tür geschlossen hatte oder das Mädchen. Wahrscheinlich keine von beiden.
    Es war auch nicht so wichtig, denn nur Elenor zählte. Sie mußte einfach reden.
    Zunächst ging sie schweigend neben Jane her, hielt den Kopf gesenkt, als wäre sie in Gedanken versunken. Sie hatten den Wagen noch nicht erreicht, als sie eine Frage stellte. »Bist du eigentlich wegen mir gekommen, Jane?«
    »Sollte ich das?«
    »Ja, es kommen viele wegen mir.«
    »Das stimmt.«
    »Dann weißt du also Bescheid?«
    Jane nickte. »Wenn du die Heilungen meinst, darüber bin ich informiert. Sie haben sich eben herumgesprochen, und ich muß ehrlich zugeben, daß ich sie als phänomenal empfinde. Das ist schon außergewöhnlich. Ich frage mich, wie du das machst.«
    »Einfach so.« Sie hob die Schultern.
    »Mit den Händen?«
    »Manchmal…«
    Jane stellte noch einige Fragen, aber Elenor schwieg. Sie war tief in ihre eigene Gedankenwelt versunken und kümmerte sich nicht um die Dinge, die um sie herum vorgingen. Auch Jane war mittlerweile Luft für sie geworden.
    Sie umrundeten die Hecke und sahen den Wagen schräg zu einem leichten Hang hin geparkt. Die Wolken am Himmel hatten sich verändert. Sie waren nicht mehr schiefergrau, sondern geheimnisvoll dunkel geworden. Als hätte man sie mit alter Asche gefüllt.
    Der heftige Regen hatte aufgehört, es fielen nur mehr ein paar Tropfen.
    Elenor legte eine Hand auf die hohe Kühlerhaube. »Gehört der Wagen dir, Jane?«
    »Nein, einem Kollegen.«
    »Müssen wir auf den warten?«
    Jetzt wußte Jane Collins nicht, ob sie auf den Arm genommen werden sollte oder nicht. Sie ließ sich die Frage noch einmal durch den Kopf gehen, schaute Elenor dabei an, um in ihren Augen zu lesen, ob sie tatsächlich nicht wußte, was mit ihm passiert war.
    Konnte sich jemand so verstellen?
    »Nein, wir brauchen ihn nicht mitzunehmen.«
    »Dann kommt er nach?«
    Jane schloß die Fahrertür auf und öffnete von innen die an der gegenüberliegenden Seite, damit auch Elenor einsteigen konnte. Sie tat es mit sehr langsamen Bewegungen, schüttelte sich dabei, setzte sich hin und strich ihr Haar zurück.
    »Er wird auch nicht nachkommen.«
    Elenor zog die Tür zu. »Warum nicht? Braucht er den Wagen denn nicht mehr?«
    »Nie mehr.«
    »Komisch.«
    »Warum?«
    »Nur so.«
    Jane holte tief Atem. »Hör mal zu, Elenor. Mein Bekannter heißt Hal Contni. Ich möchte dich fragen, ob du den Namen schon einmal gehört hast?«
    Elenor antwortete, ohne zu überlegen. »Nein, nein, das habe ich bestimmt nicht. Er stammt ja nicht aus Glenfield.«
    »Da hast du recht. Du müßtest ihn trotzdem kennen, denn er war in der Kapelle, gleichzeitig mit dir.«
    »Ach ja?«
    »Dann hast du ihn nicht gesehen?«
    »Nein.« Sie blickte Jane bei ihren Antworten nicht an. Der fiel plötzlich ein, daß sie einen himmelschreienden Fehler begangen hatte. Sie hätte unbedingt die Kamera des Toten mitnehmen müssen.
    Wahrscheinlich hatte der Reporter Aufnahmen geschossen, auf denen das zu sehen war, was wirklich passierte, denn Elenor Hopkins würde ihr kaum die Wahrheit sagen. Die Kamera war wichtig, und Jane Collins wollte sie holen, auch wenn es schwierig war, mit dem Wagen von dieser Stelle aus an den bewußten Ort heranzukommen. Dabei mußte ihr Elenor helfen. Jane erkundigte sich bei ihr, ob sie sich auch in der Umgebung der Kapelle auskannte, was das Mädchen durch ein Nicken bestätigte.
    »Dann wirst du auch wissen, wo die einsame Eiche steht.«
    »Ja.«
    »Dort müssen wir mit dem Auto hin.«
    »Das geht.«
    »Kannst du mich führen?«
    »Wenn wir anschließend nach Hause fahren, schon.«
    »Klar, das verspreche ich dir.« Jane startete den Subaru. Die Reifen griffen trotz des glatten Bodens.
    Es ging doch nichts über gute Profile. Sie mußten so lange querfeldein fahren, bis sie einen schmalen Weg erreichten, der bei Trockenheit wohl hellgrau, aber nun durch den Regen dunkel aussah.
    Wasser und Schlamm spritzten hoch, als sie durch tiefe Pfützen rollten. Ein weiterer Weg führte sie dann nach links.
    Jane Collins hatte gut aufgepaßt. Sie wußte nun, daß sie den Hügel umrundeten, der so hoch war, daß sie die Kapelle nicht mehr sehen konnten. Selbst deren Turm war verschwunden.
    Elenor war sehr schweigsam. Sie schaute auch kaum durch die breite Scheibe. Ihre Finger

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