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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stunde schaffen konnte.
    Sie machte sich auf den Weg.
    Hinter ihr blieb die Kapelle zurück. Der Wind hatte wieder an Stärke gewonnen. Er umbrauste sie, und es kam ihr vor, als würde er sie auslachen.
    Jane fror plötzlich, aber diese Kälte kam diesmal von innen.
    ***
    Glenfield gehörte keinesfalls zu den schmucken britischen Dörfern. Es war ein kleiner Ort, durch zwei Fabriken und andere kleine Zulieferbetriebe ziemlich industrialisiert, und dementsprechend sah er auch aus.
    Man hatte die Häuser vor langer Zeit schon errichtet, es waren neue Zweckbauten. In ihnen wohnten zahlreiche Familien, zumeist Arbeiter der beiden Fabriken. Die eine stellte Papier her, die andere produzierte Verkehrsschilder und Büchsen.
    Beide Fabriken standen an verschiedenen Seiten des Ortes und rahmten Glenfield praktisch wie zwei düstere Klötze ein. Wenn man von einem Dorfleben sprechen wollte, mußte man sich schon die Peripherie des Ortes anschauen, dort gab es noch die kleinen Häuser mit den Gärten und einen Hauch von Gemütlichkeit.
    Ansonsten wirkte Glenfield geschäftig, wozu auch die Supermärkte mit beitrugen und all die anderen Läden, die sich in der Innenstadt verteilten.
    Hier war auch Janes Hotel. Hal hatte es ausgesucht und war nach seinem Geschmack vorgegangen, der nicht unbedingt der der Detektivin war.
    Das Hotel war ein grauer Klotz, ein Rechteck, mehr lang als breit. Es machte von außen einen tristen Eindruck, der sich in seinem Innern fortsetzte, wenn auch nicht so frappierend.
    Jane war ziemlich erschöpft, als sie Glenfield erreichte und endlich den Eingang vor sich sah. Zu beiden Seiten der Tür standen die Fahrzeuge der Gäste. Sie mußte eine Glastür aufdrücken, damit sie die Lobby betreten konnte.
    Auch hier konnte man gemütskrank werden. Daran änderte auch nichts die leise Musik, die aus irgendwelchen Lautsprechern drang und durch den Raum schwebte.
    Man hatte einige Sitzgruppen aufgestellt. Klumpige braune Sessel mit ebenfalls braunen Tischen davor. Wer hier eingerichtet hatte, für den war der Begriff Geschmack ein Fremdwort geblieben.
    Hinter der Rezeption stand ein Mann mit langen grauen Haaren. Er las in einer Zeitung, trug eine blanke, leicht zerschlissene Jacke, die an den Ärmeln durchgescheuert war. Als Jane auf ihn zutrat, nahm er seine Brille ab. Die Augen in seinem verlebten Gesicht richteten sich auf die leicht derangierte Frauengestalt.
    »Was kann ich für Sie tun, Miß?«
    »Nur meinen Schlüssel. Nummer 34.«
    »Sehr wohl.«
    Jane bekam ihn ausgehändigt, bedankte sich mit einem Nicken und nahm trotz des hinter ihr liegenden Marsches die Treppe, denn in der engen Aufzugkabine roch es scheußlich.
    Ebenso scheußlich sah der Bodenbelag in der ersten Etage aus. In einer braunen Farbe zog er sich von einem Ende des Hotels hin bis zum anderen. Nur wenige Lichter brannten unter der Decke.
    Janes Zimmer lag auf der linken Seite. Sie schloß auf und betrat den ebenfalls muffig riechenden Raum. Auch als sie das Licht eingeschaltet hatte, ließ sich die Tristesse nicht vertreiben. Manche Hotels sind eben so. Da steckt dann einfach der Wurm darin.
    Aber es gab ein Telefon. Es stand neben dem kleinen TV-Apparat. Um diese Zeit, so hoffte die Detektivin jedenfalls, hielt sich John Sinclair in seiner Wohnung auf. Sie tippte die Nummer ein.
    Nach dem vierten Durchläuten meldete sich der Geisterjäger.
    »Ich bin es, Jane.«
    »Oh, gibt's dich auch noch?«
    »Das könnte ich dich ebensogut fragen. Hör zu, John, ich brauche dich. Es wird nicht nur Ärger geben, es hat schon Ärger gegeben.«
    »Weshalb?«
    »Wegen eines Teenagers mit heilenden Kräften oder Fingern. Und auch wegen einer Kapelle und einer schwarzen Madonna. Reicht das für den Anfang, John?«
    »Sicher. Aber ich würde gern mehr wissen.«
    »Sollst du auch.« Jane setzte sich bequemer auf das Bett, strich ihre Haare zurück und gab einen sehr genauen Bericht, damit ihr Freund John auch große Ohren bekam und aufmerksam wurde.
    Er hörte sehr gut zu und fragte schließlich nur noch ohne weitere Diskussion: »Wann sollen wir bei dir sein?«
    »Gut, daß du Suko mitbringen willst.«
    »Ich versuche es zumindest.«
    »Morgen früh.«
    »Das klappt. Oder sollen wir schon in der Nacht kommen?«
    »Ist nicht nötig, John. Die hundertachtzig Meilen reißt du morgen runter. Das reicht auch. Allerdings mußt du dich auf etwas gefaßt machen. Wenn mich nicht alles täuscht, wird es ab morgen in Glenfield von Anhängern der kleinen

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