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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Hand ab und erreichte die Straße.
    Der Wagen stand rechts von ihr. In der grauen Dämmerung erinnerte er sie an ein wuchtiges düsteres Gebilde, das jemand wie ein Kunstwerk einfach auf die Straße gestellt hatte.
    Sie konnte nicht erkennen, ob sich hinter der Scheibe etwas bewegte. Dafür sah sie etwas anderes, und das entsetzte sie bis tief in ihre Seele hinein.
    Urplötzlich platzte das Fahrzeug auseinander. Das Dach und die Kühlerhaube hoben sich gleichzeitig, und Jane kam es vor, als spielte sich dieser Vorgang in einem Zeitlupentempo ab.
    Dann schoß die Feuersäule hoch.
    Grell - rot und gelb, ein Inferno aus brennendem Benzin. Jane Collins dachte noch an das Mädchen, bevor sie sich zur Seite warf und flach auf den Bauch fiel.
    Einen Moment später war die Hölle schon über ihr!
    ***
    Jane konnte nur hoffen, daß sie sich weit genug vom Schauplatz des Geschehens aufgehalten hatte und die Auswirkungen sie nicht besonders schlimm trafen.
    Die Druckwelle zerrte an ihr. Sie spürte die Hitze des Feuers wie einen mörderischen Gruß aus der tiefsten Hölle. Immer wieder kam es zu kleineren Explosionen.
    Den Kopf hatte sie zur Seite gedreht, schaute über einen Teil des Bodens hinweg. Er war mit einem flackernden Muster aus Licht und Schatten bedeckt, das wie ein unruhiger Geist über das nasse Gras hinweghuschte.
    Etwas krachte hinter ihr auf die Straße, um anschließend scheppernd weiterzurutschen. Jane schaute kurz hin. Es war eine Tür, die brannte und über den Weg schlitterte. Dichter Qualm trieb Jane entgegen. Die Reifen brannten. Es stank erbärmlich und raubte ihr den Atem. Aus dieser Hölle kam niemand mehr heraus, erst recht nicht jemand, der in ihrem Zentrum gesessen hatte wie Elenor.
    Jane hatte Glück gehabt. Sie war nicht von umherfliegenden Teilen getroffen worden und riskierte es jetzt, sich zur Seite zu rollen und aufzustehen.
    Auf der Straße lag die Tür. Sie qualmte nur noch und war halb in den Graben gerutscht. Jane wandte sich dem ausgebrannten Wagen zu. Er war nur mehr ein Wrack. Das große Feuer war zusammengesunken. Zwischen den platten geschwärzten Metallteilen flackerten nur mehr kleine Brände, die sich nicht ausweiten konnten.
    Jane stand auf der Straßenmitte. Aus leeren Augen starrte sie auf das verkohlte Wrack, und wiederum dachte sie an das sechzehnjährige Mädchen.
    Was blieb von einem Menschen zurück, der sich im Zentrum der Hölle befand?
    Nichts, gar nichts. Da verschmorten selbst Metallteile zu nicht mehr identifizierbaren Klumpen.
    Die Reifen qualmten. Der Rauch, der in dicken Wolken über die Straße wallte und sich auch in der Umgebung wie ein unheimlicher Nebel ausbreitete, war grauschwarz.
    Jane ballte die Hände zu Fäusten. Sie mußte husten, als der Rauch in ihre Atemwege drang. Dennoch wollte sie näher an den Wagen heran, um nachzuschauen.
    Ihre Beine zitterten. Sie fand eine Lücke zwischen zwei Rauchwolken. Sie kam relativ nahe an das Fahrzeug heran, wo sie dann von der Hitze getroffen wurde, die so stark war, als sollte die Haut von ihrer Stirn gelöst werden.
    Sie mußte zurück, und sie wußte auch, daß Elenor keine Chance mehr gehabt hatte.
    Das Mädchen war tot!
    Seltsam, daß sie bei diesem Gedanken keine Trauer überkam, was normal gewesen wäre. Das empfand Jane mehr als ungewöhnlich, und sie dachte auch über die Gründe nach.
    Für sie war Elenor, so harmlos sie auch wirkte, doch sehr raffiniert. Es konnte ja durchaus möglich sein, daß sie den Wagen verlassen hatte, bevor er explodierte. Aber wieso war er explodiert? Es hatte überhaupt keinen Grund dafür gegeben! Und weshalb war er nicht eine halbe Minute später zu einem Flammenball geworden, wenn Jane bereits wieder hinter dem Lenkrad gesessen hätte?
    Ihr kam in den Sinn, daß dies bewußt geschehen war. Wahrscheinlich hatte man sie verständigen wollen, und Jane sah es als eine letzte Warnung an. Hal Contni hatte sich schon zu weit vorgewagt und den Fehler begangen, in die Kapelle zu gehen.
    Sie war auch dort gewesen, aber sie mußte sich eben anders verhalten haben als der Reporter.
    Vielleicht hatte sich zwischen ihr und dem Mädchen auch so etwas wie ein Band der Sympathie entwickelt. Möglich war alles, sie konnte nichts ausschließen. Allerdings auch nicht, daß sie völlig falsch lag und Elenor in den Flammen umgekommen war. Darüber würde sie bald Auskunft erhalten. Es blieb ihr nichts anders übrig, als zu Fuß nach Glenfield zurückzugehen, eine Strecke, die sie in einer

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