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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wahrsten Sinne des Wortes.
    Schritte! Draußen…
    Dann die Stimme des Professors: »Chao Kai, sind Sie das?«
    »Ja, Professor.«
    »Liebe Güte, was machen Sie denn für einen Lärm? Damit wecken Sie Tote auf. Ich sagte Ihnen doch…«
    »Tut mir leid, Professor!« keuchte der Chinese. »Aber anders kriege ich die Tür nicht auf.«
    »Sehen Sie sich vor, Chao Kai. Es würde mich nicht wundern, wenn die Vampire bereits Ihre Witterung aufgenommen hätten.«
    »Deshalb liegt mir ja soviel daran, daß Sie hereinkommen.«
    »Haben Sie sie etwa schon gesehen?«
    »Nein, Sir. Aber sie sind da. Sie sind ganz bestimmt da.«
    Wieder hämmerte Chao Kai auf den Riegel ein, und durch die dunkler werdenden Schatten bewegten sich Gestalten, die kaum zu erkennen waren.
    Die Vampire kamen!
    ***
    Jimmy stürmte die Kellertreppe hinauf. Er war schrecklich wütend. Ray hatte Gnubbel etwas angetan. Es konnte nur Ray gewesen sein.
    Er hatte für Tiere nichts übrig. Sie waren für ihn mindere Kreaturen, um die man sich nicht kümmern sollte, denn das waren sie seiner Ansicht nach nicht wert.
    Jimmy schoß förmlich aus dem Keller und die Treppe zum Obergeschoß hoch. Atemlos erreichte er die Tür, die in Rays Zimmer führte.
    Er trommelte mit den Fäusten dagegen. »Ray!« schrie er zornig, und er wartete nicht, bis der Bruder ihn einließ, sondern öffnete selbst die Tür.
    Keuchend betrat er den Raum. »Ray, was hast du getan?«
    Jetzt erst bemerkte Jimmy, daß Ray nicht in seinem Zimmer war. Er nahm an, daß sein Bruder noch in der Werkstatt zu tun hatte, machte auf den Hacken kehrt und lief aus dem Zimmer.
    Er fand Ray mit Vater in der Werkstatt. Die beiden arbeiteten an einem schwarzen Rover. Angus Dillaway, untersetzt und bullig, wies auf das Fahrzeug.
    »Wir waschen ihn auch noch«, sagte er. »Kostenlos. So etwas macht sich immer gut.«
    »Okay, Dad«, sagte Ray.
    Jimmy bebte vor Wut. Es fiel ihm schwer, sie zu unterdrücken. Er hätte am liebsten nach einem Hammer gegriffen und damit auf Ray eingeschlagen.
    Angus Dillaway wischte sich die Hände an einem Putzlappen ab. Er lächelte Jimmy freundlich an. In zwei Jahren würde der Junge ebenfalls hier arbeiten. Ein schönes, solides Familienunternehmen wollte Angus Dillaway auf die Beine stellen.
    »Na, Jimmy«, sagte er. Es freute ihn, daß der Junge Interesse an ihrer Arbeit zeigte. Den wahren Grund für Jimmys Erscheinen konnte er nicht wissen.
    »Seid ihr bald fertig, Dad?« fragte Jimmy heiser. Er ließ Ray nicht aus den Augen. Sein Blick durchbohrte den Bruder.
    Mörder! dachte er. Gewissenloser, hartherziger Mörder!
    »Warum fragst du?« gab Angus Dillaway zurück.
    »Ich… ich muß mit Ray reden.«
    Ray schaute ihn überrascht an.
    Angus Dillaway hob die Schultern. »Na schön, rede.«
    Jimmy biß sich auf die Unterlippe. »Allein.«
    Sein Vater hob erstaunt eine Augenbraue. »Meine Söhne haben Geheimnisse vor mir? Wo gibt es denn so etwas?« Er sagte es in scherzhaftem Ton, und da am Rover nur noch wenige Handgriffe zu tun waren, ließ er Jimmy und Ray allein.
    Sobald Angus Dillaway die Werkstatt verlassen hatte, stürzte sich Jimmy ohne Vorwarnung auf seinen Bruder. Er schlug mit den Fäusten wütend auf ihn ein, doch Ray ließ sich das nicht gefallen.
    Er beförderte Jimmy mit einem kräftigen Stoß zwei Schritte zurück. - »He! He! He! Sag mal, hast du den Verstand verloren? Bist du übergeschnappt? Was fällt dir ein?«
    Jimmys Augen schwammen in Zornestränen. »Ich hasse dich!« schrie er und baute sich vor Ray auf. »Ich hasse dich!«
    »Na schön, du haßt mich. Ich nehm's zur Kenntnis. Verrätst du mir vielleicht auch den Grund?«
    »Du bist ein hinterlistiger, scheinheiliger Hund. Wenn ich so alt wäre wie du, würde ich dich so sehr verprügeln, daß sie dich in ein Krankenhaus einliefern müßten!«
    Ray stieß Jimmy gegen einen Blechspind und hielt ihn fest.
    »Wenn du mir nicht augenblicklich sagst, was los ist, bist du es, der ins Krankenhaus eingeliefert wird!«
    »Warum hast du es getan?«
    »Was getan? Verdammt noch mal, was soll ich denn getan haben?«
    »Gnubbel ist weg!«
    »Oh!« Ray fing an zu lachen. »Das tut mir aber leid. Die widerliche häßliche Fledermaus hat sich aus dem Staub gemacht?«
    »Du hast sie umgebracht!«
    »Blödsinn.«
    »Du wolltest Gnubbel mit der Kohlenschaufel erschlagen. Das kannst du nicht leugnen.«
    »Okay, das wollte ich tun, aber ich hab's dann sein lassen.«
    »Bist du zu feige, es zuzugeben?«
    »Verdammt, jetzt

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