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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hör mir mal zu, du Idiot. Ich habe deinem widerlichen Freund nichts getan. Mich ekelt vor diesem grünen Ungeheuer, aber ich bin nicht noch einmal heimlich in den Keller gegangen, um ihm mit der Schaufel eins überzubraten. Dazu ist mir das Vieh viel zu unwichtig. Wenn ich behaupte, daß ich nicht im Keller war, hast du mir das gefälligst zu glauben, verstanden? Ich hab's nicht nötig, dich zu belügen. Und jetzt verschwinde, du Halbirrer. Und greif mich nicht noch mal an, sonst kannst du was erleben!«
    Ray ließ seinen Bruder los. Jimmy rührte sich nicht. Sagte Ray wirklich die Wahrheit?
    »Aber wo ist Gnubbel?« preßte er heiser hervor.
    »Was weiß denn ich?« sagte Ray verdrossen. »Wahrscheinlich hat es ihm in unserem Keller nicht gefallen, und er ist abgehauen. Du wolltest ihn ja ohnedies bald freilassen. Ich kann dir sagen, mit deiner übertriebenen Tierliebe kannst du einem ganz schön den Nerv töten.«
    »Du hast Gnubbel wirklich nichts getan? Wärst du bereit, das zu beschwören?«
    »Also nun mach aber mal 'nen Punkt, ja? Sieh zu, daß du rauskommst. Ich habe noch zu tun. Ich möchte deinetwegen nicht die halbe Nacht in der Werkstatt verbringen, hab' was Besseres vor.« Ray grinste.
    Arlie Preston, dachte Jimmy und verließ ratlos die Werkstatt.
    Ray blieb noch eine halbe Stunde. Als er ging, funkelte Tony Ballards Rover, als käme er direkt aus dem Schaufenster eines Autosalons.
    Er hatte tatsächlich vor, Arlie Preston zu sehen. Das bedeutete, daß er ziemlich viel Zeit im Badezimmer verbringen würde, denn so dreckig, wie er jetzt war, wollte er Arlie nicht gegenübertreten.
    Er begab sich in sein Zimmer, holte den Bademantel aus dem Schrank und ging ins Bad. Als er sich entkleidete, vernahm er hinter sich plötzlich ein aggressives Krächzen.
    Ray warf einen Blick in den Spiegel, sah die Fledermaus aber nicht. Erst als er sich umdrehte, bemerkte er sie. Sie saß auf dem elektrischen Heizungsstrahler über der Tür und starrte ihn mit ihren roten Augen angriffslustig an!
    ***
    Mein Blick wanderte zum Fenster. Ich war unangenehm berührt, denn ich sah, daß der Tag sich verabschiedet hatte. Dieser Bernard Hale war ein netter Mensch, aber manchmal auch ein furchtbarer Spinner.
    Da holte er uns von Amerika zurück, wartete unser Eintreffen in London aber nicht ab, sondern fuhr nach Laxford. Und wiederum wartete er nicht, bis wir da ankamen, sondern suchte allein - beziehungsweise mit Chao Kai - Blood Castle auf.
    Wozu hatte er uns durch Vicky Bonney um Hilfe gebeten, wenn er sie dann nicht in Anspruch nahm?
    Ich hoffte für ihn und seinen Schüler, daß sie nur mal die Lage sondierten und dann ins Dorf zurückkehrten, damit wir die Sache gemeinsam anpacken konnten, aber irgend etwas sagte mir, daß Hale gleich weitermachen würde, wenn er schon mal an Ort und Stelle war.
    Er brauchte nur eine Möglichkeit zu entdecken, die Burg zu betreten, dann würde er das auch tun. Und wir saßen tatenlos in Laxford.
    Mr. Silver nickte. »Ich bin ganz deiner Meinung, Tony.«
    »Ich habe kein Wort gesagt.«
    Der Ex-Dämon grinste. Er hatte sich mal wieder in meine Gedanken eingeschaltet, ohne daß ich es merkte.
    »Wie muß ich es anstellen, damit ich meine Gedanken für mich behalten kann?« fragte ich.
    Der Hüne hob die Schultern. »Freunde sollten sowieso keine Geheimnisse voreinander haben.«
    »Ich weiß ja auch nicht, was du denkst.«
    »Ich gebe zu, ich bin dir gegenüber leicht im Vorteil, aber ich verspreche dir, das nie auszunützen.«
    Ich nahm mir ein Lakritzenbonbon. Meine Augenbrauen zogen sich unwillig zusammen. »Wenn Bernard Hale und Chao Kai sich nicht bald hier blicken lassen, machen wir uns auf den Weg. Kann sein, daß sie auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen sind.«
    »Scheint so, als hätte die beiden auf einmal der Ehrgeiz gepackt«, brummte Mr. Silver.
    »Oder sie haben Probleme mit Zia und Yul Carrado«, sagte ich, und meine Stimme kratzte leicht.
    ***
    Chao Kai sah die Vampire nicht, aber er konnte sie deutlich hören. Tappende Schritte in den Schatten, ein unterdrücktes, gieriges Fauchen… Wieviel Zeit blieb ihm noch, den Riegel zu besiegen?
    Er drehte sich nervös um, doch die gefährlichen Ungeheuer zeigten sich nicht.
    In fieberhafter Eile machte der Asiate weiter. Der Riegel gab ein klein wenig nach, wackelte zum erstenmal, aber er ließ sich immer noch nicht aus der Verankerung ziehen.
    »Kann ich irgendwie mithelfen, Chao Kai?« fragte der Parapsychologe draußen.
    »Nein,

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