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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Daniele Whitackers auf
Vivian Whitackers Körper zu verpflanzen, bereitet nicht die geringste
Schwierigkeit. Aber wie diesen Kopf zum Leben erwecken? Für Whitacker sieht die
Welt anders aus als für uns. Für uns ist alles möglich, er ist ein
Wahnsinniger. Dennoch müssen wir es versuchen.«
    »Man muß
bedenken, was die Veränderung seiner Tochter für ihn bedeutet«, sagte William
James. »Auch das paßt nicht in ein normales Schema. Was verwundert Sie dann die
Tatsache, Doktor«, meinte er, zu Stan Berry gewandt, »daß er Unnormales auch
von uns verlangt. Wir werden dieses liefern!«
    Professor
Jenkins starrte ihn aus großen Augen an, als wäre William James wahnsinnig
geworden.
    »Es ist
möglich, Whitacker hat recht, meine Herren. Wir müssen uns nur mit seiner
Gedankenwelt vertraut machen, und dann sieht man, daß es weniger schwierig ist,
als Sie bisher gesehen haben. Wir können uns allerdings keinen Irrtum erlauben.
Es muß auf Anhieb gelingen.«
    »Ja, wir
stehen unter Erfolgszwang.« Stan Berry nickte. »Aber damit sagen Sie nichts
Neues.
    Ich bin auch
dafür, daß endlich etwas geschieht. Wir haben eine Menge Vorarbeit geleistet
und haben Sie davon unterrichtet, Professor. Nun sind wir auf Ihren Vorschlag
gespannt.«
    »Sie haben
die Operation in Gedanken schon mehrmals durchgeführt. Okay. Nun packen wir sie
gleich richtig an.« William James griff nach einem Block, der auf dem Tisch
lag, klappte eine Seite nach hinten und schrieb schnell etwas auf das neue
Blatt.
    Das
Geschriebene schob er zunächst Dr. Berry zu, der ihm am nächsten saß. Auf dem
Blatt stand:
    Ich nehme an,
die Wände haben hier Ohren. Whitacker ist trotz aller Vorkehrungen mißtrauisch.
Es gibt jedoch etwas, worüber ich nicht laut sprechen kann. Wir operieren noch
heute mittag!
    Wir werden
Whitacker an der Operation teilhaben lassen. Er muß selbst sehen, wie wir den
Kopf von Vivians Schultern nehmen und den von Daniele aufpflanzen. Dann werde
ich durch Hypnose versuchen, seine Sinne so zu beeindrucken, daß er glaubt, den
Körper Vivians mit dem neuen Kopf wirklich lebendig zu sehen.
    Stan Berry
sah ihn an und schob den Zettel weiter, damit auch Dr. Jenkins davon Kenntnis
erhielt.
    »Das Ei des
Kolumbus«, murmelte Professor Jenkins. »Sie schickt uns der Himmel, Professor.«
    Er zerriß den
Zettel in winzige kleine Schnipsel und verbrannte sie dann im Ascher.
    »Machen wir
uns an die Arbeit, meine Herren«, sagte William James. Er warf einen Blick auf
seine Armbanduhr. Es war wenige Minuten nach fünf.
     
    ●
     
    Robert A.
Whitacker saß über einem wissenschaftlichen Werk vertieft.
    Auch er
nutzte jede freie Minute, um nach neuen Wegen und Möglichkeiten zu suchen. Die
Zeit drängte. Es war nicht nur ein medizinisches und psychologisches Problem.
Immer mehr war Whitacker überzeugt davon, daß es auch ein okkultes war.
    Schwarze Magie
war im Spiel, und er hatte seine Lektüre nach diesem Gesichtspunkt
zusammengestellt.
    Er wurde in
seinen Gedanken unterbrochen, als das Telefon läutete. Der Anruf kam nicht von
außerhalb. Der gehörte zur internen Installation, die er selbst gelegt hatte,
um mit den Männern, die er gefangen hielt, jederzeit sprechen zu können.
    »Ja?« meldete
er sich einfach. »Ah, Dr. Jenkins! Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich glaube,
ich, oder vielmehr wir, können endlich etwas für Sie tun, Mister Whitacker«,
klang die ruhige, besonnene Stimme des Gehirnspezialisten an sein Ohr.
    Whitacker
hielt den Atem an und ließ sich alles berichten. Hin und wieder stellte er eine
Frage und vergewisserte sich, ob das Risiko so gering wie möglich sei. Im
übrigen konnte er es kaum fassen, daß es endlich so weit sein sollte.
    »Ohne Risiko
ist nichts«, erwähnte Dr. Jenkins. »Wir werden unser Möglichstes tun, und wir
haben dank der Hilfe und den Kenntnissen von Professor James dazu den denkbar
günstigsten Ausgangspunkt.«
    »Sie wissen,
was für Sie alle auf dem Spiel steht«, warnte Whitacker mit dumpfer Stimme, und
seine Miene verfinsterte sich. »Sie müssen auf alle Fälle Erfolg haben! Wenn es
nur ein geringfügiges Aber gibt, lassen Sie die Finger weg! Geht etwas schief,
Doktor, setzen Sie alle Ihren Kopf aufs Spiel! Bedenken Sie den Einsatz!« Er
war mit einem Mal nicht mehr so glücklich, die Dinge auf die zunächst geplante
Weise voranzutreiben. Der Gedanke mit dem Okkultforscher ließ ihn nicht mehr
los, und er versprach sich mehr Erfolg als mit dem, was er vorgehabt hatte.
    »Seid
vorsichtig«,

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