Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Metamorphose auf dieser hohen Ebene sogar notwendig und durchaus keine Ausnahme.
    Eine solche Superintelligenz würde demnach die noch stofflich vorhandenen Völker dieser Clustergruppe betreuen - oder auch beherrschen - und ihre Geschicke mehr oder weniger lenken.
    Der Superintelligenz droht von den auf den unteren Ebenen existierenden Lebewesen und Völkern keine Gefahr, wohl aber von anderen und ihm gleichgestellten Daseinsstrukturen, welcher Art auch immer.
    Logisch und rechnerisch erklärbar wird diese Tatsache dadurch, daß jede Superintelligenz bemüht ist, den eigenen Machtbereich immer weiter auszudehnen und sich gleichzeitig vor den Übergriffen der Konkurrenz zu schützen.
    Sie mögen unsterblich sein, aber sie handeln nach den ewigen Gesetzen der Selbsterhaltung, der Selbstdarstellung und der Selbstvergrößerung - auch das ergaben unsere Forschungen.
    Es scheint sogar wahrscheinlich, daß diese Motivation bei ihnen noch stärker ausgeprägt ist als bei den stofflich vorhandenen Völkern und sterblichen Wesen, so wie auch die Angst vor dem Tod bei den Unsterblichen größer ist als bei den Sterblichen, die in ihm ein unabänderliches Schicksal sehen.
    Wir nehmen an, daß dieser unglaubliche Selbsterhaltungstrieb ein letztes Aufbäumen vor dem Übergang in eine nächste Phase ist, vor dem Schritt in die nächsthöhere Ebene, die uns allerdings in jeder Hinsicht vorerst noch unbegreiflich bleiben muß, da sie sich unserer Vorstellungskraft entzieht.
    Unklar ist ebenfalls, ob es in einer Gruppe von Clusters nur eine einzige Superintelligenz gibt oder deren mehrere. Gibt es mehrere, läßt sich die nächste Ebene zumindest erraten, wenn sie auch unvorstellbar bleibt. Immerhin könnte es dann bei dem Kampf der Superintelligenzen gegeneinander auch darum gehen, allein die nächsthöhere Ebene zu beherrschen und den letzten Schritt in das absolut Unbegreifliche vorzubereiten.
    Die Terraner nennen ihre Superintelligenz ES, obwohl es uns nicht klar ist, ob ES überhaupt jenes Wesen ist, das über sie herrscht und wacht. Wir wissen nicht, ob die Milchstraße zu jenem Cluster gehört, dessen Geschicke ES bestimmt. Und wir wissen auch nicht, ob ES die einzige Superintelligenz dieses Clusters darstellt. Kein Zweifel allerdings kann an der Tatsache bestehen, daß ES eine Superintelligenz ist. Vielleicht eine gutgesinnte, denn sie hat den Terranern in ihrer Entwicklung mehrfach geholfen.
    Auch hier wieder einige Gedanken zum besseren Verständnis für die Handlungsweise von ES und anderen Superintelligenzen: So unsterblich und unangreifbar ein solches Wesen auch von unserem Standpunkt aus gesehen sein mag, es ist verwundbar.
    Nicht durch uns, sondern durch kosmische Katastrophen und Gegner ihrer eigenen Art. Seit Jahrmillionen wurde vielleicht für die Ordnung innerhalb einer Mächtigkeitsballung gesorgt, und mit einem Schlag kann das alles hinfällig werden.
    Diese Schwäche, resultierend aus ihrer Einzigartigkeit, muß auch den Superintelligenzen klar sein, und sie sind sich des Risikos ihrer eigenen Existenz bewußt - und vielleicht auch ihrer Verantwortung. So scheint es logisch, daß sie die Entwicklung der niedrigen Völker ihres Machtbereiches sorgfältig beobachten und dafür sorgen, daß niemand allzu schnell und stürmisch nach oben dringt.
    Das bedeutet aber keineswegs, daß sie grundsätzlich gegen den Aufstieg ihrer Völker sind. Sie wollen ihn nur unter Kontrolle halten. Das beste Beispiel dafür geben wieder die Terraner.
    Superintelligenzen denken in höheren Kategorien und erkennen mit Sicherheit Zusammenhänge, die jenseits des Begriffsvermögens sterblicher Materie liegen. Vielleicht erkennen sie auch schon beim Entstehen des Lebens auf einem Urplaneten dessen weitere Entwicklung und manipulieren es nach ihrem Gutdünken. Trotz unserer Zweifel glauben wir Kelosker, daß die Superintelligenz ES für das Aufsteigen der Terraner zu einer kosmischen Macht mittelbar verantwortlich zu machen ist. Seit Jahrtausenden ist das Wirken von ES zu bemerken und zu verfolgen, und bisher verborgene Zusammenhänge werden klar, wenn man die Existenz von ES rückhaltlos anerkennt.
    Die Terraner sind dabei, in den engen Kreis der Übergeordneten vorzustoßen. Das liegt in der Absicht von ES.
    Aber ES handelt nicht uneigennützig, wie keine Superintelligenz völlig uneigennützig handeln würde. Je stärker die Terraner sind, desto mächtiger wird auch ES, denn wer dürfte es jemals wagen, die Hilfeleistung einer

Weitere Kostenlose Bücher