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0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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der Scheune aussieht.«
    Er lief einmal um die Scheune herum. Dabei blieb er fast jeden Meter stehen und versuchte, durch Spalten zwischen den Latten hineinzuspähen.
    Doch er entdeckte nichts.
    Wieder am Ausgangspunkt angelangt, überdachte Zamorra einige Sekunden sein weiteres Vorgehen. Schließlich versuchte er, das Scheunentor zu öffnen.
    Knarrend gab es nach, doch er konnte immer noch nicht erkennen, was sich im Inneren befand.
    Er beschloss, eine Taschenlampe aus dem Auto zu holen. Mittlerweile war es bis auf die Mondsichel und die Sterne vollständig dunkel geworden, und ohne die Stablampe würde er nicht erkennen können, ob sich Avenge in der Scheune versteckt hielt.
    Zamorra ging zurück, öffnete den Wagen und holte die Taschenlampe.
    Dass ich nicht gleich daran gedacht habe, ärgerte er sich.
    Wieder verschloss er den BMW per Fernbedienung. Dies war zwar eine verlassene Gegend, aber er wollte trotzdem auf Nummer Sicher gehen. Wer wusste schon, wer sich hier nachts herumtrieb.
    Das Licht der Taschenlampe verschaffte ihm gleich ein sicheres Gefühl. Wieder an der Scheune angelangt, schob er das Tor auf.
    Ein Quietschen und Knarren begleitete das Öffnen. Als Zamorra in den einzigen Raum der Scheune leuchtete, erblickte er eine Person.
    »Avenge?«, fragte er ungläubig.
    Er hatte den Reeder anders in Erinnerung.
    Luc Avenge besaß strenge Gesichtszüge, die Haare waren glatt nach hinten gekämmt. Der Fremde vor ihm sah mit den schwarzen Locken aus wie ein Spanier.
    Der Mann hob die Hände abwehrend vor das Gesicht und bedeutete Zamorra, die Lampe etwas zu senken, da er vom Schein geblendet wurde.
    »Luc Avenge?«, erkundigte der Dämonenjäger sich noch einmal zur Sicherheit.
    Der Mann hob die Augenbrauen etwas an. Er schüttelte verneinend den Kopf.
    »Tut mir Leid, der bin ich nicht«, antwortete er auf französisch statt im hier üblichen katalanischen Idiom. Dann fragte er: »Sind Sie Professor Zamorra?«
    »Ja.« Der Parapsychologe war verblüfft. »Aber woher wissen Sie meinen Namen?«
    Ein zweiter Mann trat hinzu, den Zamorra vorher nicht gesehen hatte.
    »Ich bin Inspektor Korou und das ist mein Kollege Labande von der Polizeistation Andorra«, stellte er sich vor. Dabei zeigte er Zamorra seinen Dienstausweis.
    »Und, woher kennen Sie mich?«
    »Herr Professor, wir müssen eine Personen- und Fahrzeugkontrolle durchführen«, sagte Inspektor Korou statt einer Antwort. »Bitte, machen Sie keine Schwierigkeiten.«
    »Was soll das bedeuten?« Zamorra blickte beide Männer böse an.
    »Wir haben einen Hinweis darauf erhalten, dass Sie Drogen nach Andorra schmuggeln wollen«, antwortete der Inspektor bereitwillig, während sein Kollege Zamorra durchsuchte.
    »Drogen?«, echote der Dämonenjäger. »Ich? Wer hat Ihnen denn diesen Unsinn erzählt?«
    Der Parapsychologe brauchte nicht zu schauspielern, er war wirklich empört. Dennoch beschloss er, sich vorläufig nicht zu wehren. Er wollte erst ein wenig mehr erfahren, ehe er Widerstand gegen die Staatsgewalt leistete.
    »Ich bin hier, weil ich einen Mann mit Namen Luc Avenge treffen möchte«, sagte er: Schließlich hatte er nichts zu verbergen.
    »Davon ist mir nichts bekannt«, gab Korou zu. »Und einen Mann diesen Namens suchen wir auch nicht, sondern einzig und allein Sie beide.«
    »Uns beide?«
    »Wo befindet sich Ihre Komplizin?«, lautete Labandes Frage nach der erfolglos verlaufenen Kontrolle.
    »Komplizin?« Zamorra legte die Stirn in Falten.
    »Mademoiselle Nicole Duval«, antwortete Labande bereitwillig.
    Der Dämonenjäger zuckte gerade als Antwort mit den Schultern, da erklang von draußen ein Motorengeräusch. Inspektor Korou hielt sein Funkgerät ans Ohr und flüsterte einige Worte hinein. Also mussten sich einige seiner Kollegen draußen befinden - und Zamorra hatte sie nicht bemerkt.
    Der Parapsychologe erkannte, dass spätestens ab jetzt Widerstand zwecklos war. Sie waren in eine Falle gegangen. Er hätte nicht gedacht, dass der Reeder so weit gehen würde.
    Nimm dich in acht, Avenge. Ich kriege dich noch!
    Das Motorengeräusch erstarb.
    ***
    Nicole Duval stieg aus ihrem Mietwagen.
    Sie bemerkte, dass das Scheunentor nicht ganz geschlossen war, und ging darauf zu. Einen Moment später sah sie sich Zamorra und den beiden Polizisten gegenüber.
    »Mademoiselle Duval?«, fragte der Inspektor. Gleich darauf verbesserte er sich. »Mademoiselle Nicole Duval?«
    Sie nickte automatisch. »Ja, bitte?« Ihr Gesicht war ein einziges

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