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0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Dokumente. Damit Sie nicht ganz so schusselig dastehen, besitzen Sie wieder eine Skizze, nach der selbst ein Blinder den Weg finden würde. Alles Weitere findet sich…«
    Zamorra war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Er wollte sich gerade auf seinen Gegner stürzen, da verschwand dieser mittels eines zeitlosen Sprunges.
    »Wir sehen uns«, hörte Zamorra ihn noch sagen. »Morgen Abend! Auf dem Wartturm!« Aber er war sich nicht sicher, ob er die Worte akustisch oder telepathisch vernommen hatte.
    Wartturm?
    Was war das nur für eine eigenartige Bezeichnung für einen Ort? Es hörte sich zumindest sehr mittelalterlich an.
    Er hatte nicht den Schimmer einer Ahnung, wo das sein sollte…
    ***
    Dienstag, 23. Dezember 2003
    »Also, eine Wartburg ist mir bekannt«, sagte Nicole Duval, nachdem sie Einsicht in Avenges vierte Botschaft genommen hatte. »Auch eine Automarke gleichen Namens. Aber ein Wartturm ?«
    Um zu erfahren, wo sich der geheimnisvolle Turm befand, hatten sie zwei Stunden suchen müssen, ehe sie ihn im Internet fanden.
    »Der soll sich in Deutschland befinden«, warf Zamorra ein. »Im Bundesland Hessen, nicht weit entfernt vom Glauberg.«
    »Dort waren wir vor ein paar Jahren doch auch schon einmal«, erinnerte sich Nicole. »Damals, bevor Amun-Re erweckt wurde…« [4]
    Sie blickte Zamorra ernst an und er verstand. Damals waren Michael Ullich und Carsten Möbius noch dabei gewesen. Und jetzt waren beide schon fast drei Jahre tot.
    Sie würden nie mehr mit ihnen Zusammentreffen. Mit ihnen nicht und mit vielen anderen auch nicht.
    »Nun, es sind bestimmt mehr als 60 Kilometer vom Wartturm bis dorthin«, erklärte Zamorra nach einigen Sekunden, nachdem er einem Blick auf die Landkarte geworfen hatte. »Rhein-Main-Gebiet…«
    ***
    Als Zamorra im Frankfurter Rhein-Main-Flughafen den Terminal für ankommende Passagiere verließ, trug er eine rote Jacke, eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. So gekleidet fiel er unter den vielen Tausend Menschen nicht auf.
    Er hatte mit Nicole ausgemacht, dass er sich am Flughafen einen Leihwagen nehmen wollte. Die Strapazen der letzten Tage hatten mehr als genug Energie gekostet, da brauchte er nicht noch ein paar hundert Kilometer von der südlichen Loire bis fast in die Mitte Deutschlands zu fahren. Dazu hatte er das Glück gehabt, dass noch ein Platz im Flugzeug frei gewesen war. Ansonsten hätte er den nächsten Flug nehmen müssen.
    Nicole war mitgeflogen, und dann in einen anderen Ort gefahren. Sie sollte sich ebenfalls in Hessen aufhalten, sozusagen als Eingreif truppe. Und zwar hatte sie sich den Glauberg ausgesucht. Dort wollte sie angeblich Studienzwecken nachgehen.
    Rhein-Main-Airport war eine Stadt für sich. Weit über 40 000 Menschen arbeiteten hier im Mehrschichtbetrieb. Nicht umsonst zählte er zu den größten Flughäfen weltweit. Jemand, der zum ersten Mal hierher kam, wurde von der Unübersichtlichkeit des Geländes schier erschlagen. Selbst Leute, die sich öfters hier aufhielten, mussten aufpassen, dass sie sich nicht verliefen.
    Zamorra musste einige Minuten suchen, ehe er den Schalter der Autovermietung fand, bei der Nicole via Internet einen Wagen reserviert hatte.
    Von der Ausfahrt des Flughafens gelangte er automatisch zur Autobahn. Zwar wirkte hier alles etwas chaotisch, aber Zamorra fand sich zurecht, und nach einer knappen Stunde hatte er die Raststätte Weiskirchen erreicht.
    Er stellte den Mercedes auf dem Parkplatz ab und holte den Wagenheber heraus. Er hantierte am linken Hinterreifen herum, als wollte er diesen wechseln. Er ließ sich viel Zeit bei der Aktion.
    Noch bevor er damit begann, nahm er sein Handy und drückte eine Kurzwahltaste. Er ließ es zweimal klingeln, dann beendete er die Verbindung. Nach etwa 30 Sekunden wiederholte er den Vorgang. Nach dem zweiten Läuten unterbrach er auch diesen Anruf.
    Er wartete noch ein paar Minuten ab, dann hörte er ein zweimaliges Signal seines Handys. Nach 30 Sekunden piepste es noch zweimal. Zamorra meldete sich nicht einmal, aber er wusste, wer am anderen Ende der Leitung war.
    Er ließ sich viel Zeit mit dem Reifen. Er wechselte ihn nicht aus, sondern zog lediglich die Schrauben fester. Dann blickte er auf die Uhr und nickte bestätigend.
    »Noch einmal auf die Toilette gehen, dann kann ich mich ganz langsam auf den Weg machen«, sagte er im Selbstgespräch.
    Er war sich hundertprozentig sicher, dass er beobachtet wurde.
    ***
    Trutzig erhob sich der Wartturm über dem Binselberg. Der

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