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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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später kümmern.
    »Wenn ich mich kräftig genug fühle, werde ich kommen«, erklärte Suko. »Noch habe ich das Gefühl, als hätte der Knochen-Sessel die Kontrolle über mich.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Suko musste den Kopf nach hinten legen. Er bat um ein Glas Wasser. Als er trank, unterbrach der Templer seine Bemühungen, ihn zu verarzten. Er fragte, wer Suko die Wunden beigebracht hatte.
    »Der Knochen-Sessel.« Die Antwort wurde kaum begriffen. »Wieso?«
    »Seine Klauen. Sie haben sich bewegt, sie wollten mir den Hals zerfetzen. Die Wunden habt ihr ja gesehen. Fast hätten sie es geschafft. Hätte er seine spitzen Nägel als Messer benutzt, gäbe es mich jetzt nicht mehr. So aber wollte er mich erwürgen. Das ist schon ein besonderes Stühlchen.«
    »Er ist ein Skelett.«
    »Richtig, und ich frage mich, wie dieses Knochengerüst einmal gewesen ist.«
    Die Templer schüttelten die Köpfe. Einer sagte dann: »Er muss etwas mit Hector de Valois zu tun gehabt haben, denn das silberne Skelett ist unruhig geworden.«
    »Nicht der Würfel?«, fragte Suko. »Da wende dich an der Abbé. Er war sehr lange Zeit allein in seinem Zimmer.«
    »Ist wohl am besten.« Bloch war zwar Anführer dieser Gemeinschaft, er lebte auch mit ihr, trotzdem ging er sehr oft seine eigenen Wege und handelte, ohne es mit seinen Freunden abgesprochen zu haben. Es hatte da nie Probleme gegeben, auch deshalb nicht, weil Bloch nicht egoistisch reagierte, sondern dabei immer das Gemeinwohl seiner Leute im Sinn hatte. Zudem war es oft nicht gut, wenn er zu viele Menschen in seine Pläne einweihte.
    »Ich könnte dir einen Verband um den Hals legen«, sagte der Templer und tupfte noch einmal die Umgebung der Wunden ab.
    »Geht es nicht mit Pflastern?«
    »Das wollte ich dir gerade vorschlagen. Falls du damit einverstanden bist.«
    »Und ob.«
    Wenig später zierten einige Pflaster Sukos Kehle. Hinten am Hals waren sie nicht so stark vertreten. Dass sein Hemd einen Teil des Blutes aufgesaugt hatte, störte ihn nicht. Über derartige Kleinigkeiten hatte er sich noch nie Gedanken gemacht.
    »Tja, Freunde, dann werde ich mal aufstehen.«
    »Kannst du das denn?«
    Suko schaute in die gespannten Gesichter der Templer. »Zumindest möchte ich es versuchen.«
    »Gut.«
    Auf Sukos Stirn schimmerten Schweißperlen, als er die Arme anwinkelte. Noch immer kamen ihm seine Gelenke so schwer vor, als wären sie mit Blei gefüllt. Aber er gab nicht auf. Suko wollte nicht aussehen wie ein kleines Kind, das erst lernt, aus dem Stuhl zu klettern. Er war schließlich ein erwachsener Mensch, legte die Hände auf die Knochen und stemmte sich hoch.
    Es klappte.
    Er lächelte verbissen und ärgerte sich gleichzeitig über die Schwierigkeiten, denn er kam nicht so hoch, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Ein leichtes Schwanken, die Welt vor ihm fing an sich zu drehen.
    Selbst die Templer schienen zu kippen, der Boden verwandelte sich in ein Meer, aber Suko gab nicht auf. Er wollte keine Schwäche zeigen, obwohl ihn zwei Männer stützen mussten.
    Scharf atmete er aus. »Teufel, das ist hart! Ich komme mir vor wie ein Baby.«
    »Du bist noch zu schwach!«
    Suko wollte es nicht wahrhaben. »Nein!«, sagte er laut und deutlich, »das bin ich nicht.«
    »Warte noch.«
    »Ich will zum Abbé!«
    Er ließ sich nicht beirren. Er wollte vor den Templern seine Schwäche nicht zeigen. Er blieb auf den Beinen, auch wenn seine Knie weich waren.
    Dann versuchte er die ersten Schritte. Der Schweiß rann ihm dabei aus den Poren. Hektisch holte er Luft und ging weiter.
    Die Schritte taten ihm gut. Jetzt erst stellte er fest, dass ihm sein Körper wieder gehorchte. Mit jedem Meter, den er zurücklegte, klappte es besser. Er atmete tiefer, erholte sich leicht und brauchte die Stützen der Templer nicht mehr. Er blieb schließlich stehen, ohne sich irgendwo anzulehnen. Er drehte langsam den Kopf.
    Nicht nur die Männer besah er sich. Suko betrachtete auch den Knochen Sessel. Einen leeren Sitzplatz!
    Nichts hatte sich an ihm verändert. Sein Blut klebte noch an verschiedenen Stellen am Gebein. Sogar an dem aus der Rückenlehne ragenden Schädel. Da umsprenkelten die eingetrockneten Tropfen das Maul des Schädels.
    Ein verzerrtes Grinsen zeichnete sein Gesicht. »Freiwillig nicht mehr«, flüsterte er. »Ich setze mich nicht mehr auf diesen verdammten Sessel.«
    Es war niemand da, der ihm widersprach. Ein jeder konnte sich vorstellen, dass hinter Suko eine Hölle lag, und die würde

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