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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus bleichem Gebein.
    Und er hörte das Klopfen.
    Klatsch, klatsch, klatsch machte es. Dies in regelmäßigen Abständen. Was da auf den Steinboden fiel, war bestimmt kein Wasser.
    Suko schaute auf einen leeren Skelett-Sessel. Er war irgendwie enttäuscht, denn er hatte gedacht, dass jemand seinen Platz darauf gefunden hätte.
    Der Sessel sah nicht mehr so aus wie sonst. Er war dunkler geworden. Das Gebein wirkte wie lackiert. Aus dem Maul des Knochenschädels rann die dunkle Flüssigkeit und verteilte sich über den gesamten Sessel. Auch das Blut musste den Gesetzen der Schwerkraft gehorchen, und deshalb hatte es sich an verschiedenen Stellen gesammelt und tropfte zu Boden.
    Ein Sessel, der blutete!
    Suko spürte das Eis auf seinem Rücken. Und er gestand sich ein, dass der Fall immer verworrener wurde…
    ***
    In der Morgendämmerung waren Rose Cargill und ich gestartet und in die aufgehende Sonne hineingefahren, die uns wieder einen warmen Frühherbsttag versprach.
    Ich hatte mir vorgenommen, wach zu bleiben, doch dazu war es nicht gekommen. Irgendwann war ich – ebenso wie Rose – einfach weggesackt. Da hatte die Natur ihr Recht gefordert.
    Jetzt waren wir beide hellwach, denn ein Bad im kalten Wasser des Gebirgsbachs hatte uns gut getan. Nur auf das Frühstück hatten wir verzichtet, würden es aber nachholen, sobald wir belebtere Gegenden erreicht hatten.
    Rose hatte mir das Lenkrad überlassen. Zumindest bei den ersten Kilometern kam ich mir vor wie ein Rallyefahrer, der sich ein besonders schwieriges Gelände ausgesucht hatte.
    Zumeist ging es bergab. Querfeldein. Wir fuhren lange Hänge hinab. Nicht wenige waren mit Geröll bedeckt. Bei anderen lagen die Felsen verstreut. Wir mussten sie umkurven.
    Die Federung hielt, auch wenn sie hin und wieder aufstöhnte. Und ich bewunderte Roses Orientierungssinn. Obwohl wir uns im freien Gelände bewegten, verlor sie nie die Übersicht und machte mir immer wieder Mut, dass es nicht mehr lange dauerte, bis wir zumindest eine normale Piste erreichten, denn wir hielten uns abseits der eigentlichen Straßen und Passwege. Angeblich kürzten wir ab.
    Der erste Ort, der auf unserer Liste stand, hieß Marc. Wenn wir ihn erreicht hatten, lagen die hohen Berge hinter uns. Als wir endlich die Häuser sahen, atmete ich auf.
    »Nun?«
    »Du bist gut, Rose.«
    »Nein, nein, ich habe nur ein gutes Gedächtnis für Strecken.« Sie drehte sich um und schaute der grauen Kulisse der Berge entgegen.
    Sie standen dort wie ein unüberwindliches Hindernis, doch wir hatten es geschafft. »Hast du Hunger, John?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Dann lass uns bis Tarascon fahren.«
    Ich tat es gern, denn wir bewegten uns endlich auf einer normalen Straße. Sicherheitshalber tankte ich noch voll. Ich hätte gern telefoniert, dachte aber an die knappe Zeit und ließ es bleiben.
    Gegen zehn Uhr erreichten wir die Stadt Tarascon. Sie lag an der Strecke Toulouse-Andorra. Es gab zwar keine Autobahn, dafür eine Schnellstraße, auf der wir gut vorankamen. Wir mussten irgendwann nach Osten abbiegen, das war mir klar. Wo das allerdings geschehen würde, wusste ich nicht, da verließ ich mich auf Rose Cargill, die mir erklärte, dass sie allmählich Hunger verspürte.
    »Und wo willst du essen?«
    »Abseits der Straße.«
    Das dauerte nicht länger als zehn Minuten. Für die bergige Landschaft hatte ich keinen Blick. Hier wuchsen die Berge auch nicht mehr so hoch wie weiter im Süden. In einem Ort, dessen Namen ich vergessen habe, hielten wir an. Es war die Zeit zwischen Frühstück und Mittag. Der Patròn machte große Augen, als wir etwas zu essen bestellten. Er erklärte uns, dass wir noch warten müssten.
    Da wir dies nicht wollten, rückte er mit seinen »Resten« heraus.
    Braten, kalt und scharf gewürzt, eine Gaumenfreude. Auf Wein verzichteten wir, Wasser musste reichen. Dazu aßen wir noch Brot, und der Wirt setzte sich an unseren Tisch, der im Schatten einer großen Kastanie stand. Der Wind spielte mit den großen Blättern.
    Er lächelte. »Kommt ihr aus den Bergen?«
    »Ja.«
    »Weite Fahrt.«
    »Sicher.«
    Ich war sehr einsilbig und erzählte ihm auch nicht, wohin wir wollten, obwohl er nachfragte.
    »Willst du nicht telefonieren?«, fragte Rose, als der Wirt unseren Tisch verlassen hatte. »Nicht mehr.«
    »Überraschung?«
    »Klar.« Ich lächelte und schob mir die letzte dünne Scheibe Fleisch in den Mund. Gezahlt hatte Rose, denn mir fehlte das französische Geld. Als wir aufstanden und uns

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