Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausdruckslosen Gesichtern da.
    „Warum haben Sie uns abgeholt, warum das alles... wir verstehen das nicht. Was haben wir getan?" stotterte Tai und sah sich um. Der Gleiter flog in mittlerer Höhe langsam auf den Schleusenfelsen zu.
    Der schlanke, große Tbahrg, der neben dem schweigenden Piloten saß, schaltete den Außenlautsprecher um und sagte in sein Kontaktmikrophon: „Sie haben ein Tabu gebrochen, als Sie in Glücksstadt eingedrungen sind!"
    Taicichi protestierte: „Sie haben gesehen, wie wir ganz einfach hineingegangen sind. Niemand hat es uns verboten!"
    „Ein bedauerliches Versäumnis, das schlimme Folgen hatte", gab der Beifahrer, vermutlich der Anführer der Gleitermannschaft, zu.
    „Warum haben uns die anderen so... so wütend verfolgt?"
    wollte Jusca wissen. Sie schüttelte sich schaudernd, als sie nach unten blickte und erkannte, wie von überall her schreiende Tbahrgs heranrannten und wild um sich blickten. Sie suchten einen Störenfried, das war klar zu erkennen.
    „Sie wissen nicht, was Sie angerichtet haben?"
    „Nein."
    „Ihre Unsicherheit, Ihre Fremdheit, Ihr Unvermögen, sich total zu entspannen und dem Glück hinzugeben, hat das Glück von Tausenden gestört. Jeder Impuls von Ihnen wurde tausendfach verstärkt. Dies ist kein Vergnügungspark, Glücksstadt hier und viele andere Glücksstädte dienen der Fortentwicklung unseres Volkes. Wir wären längst ausgestorben."
    Taicichi sagte dumpf: „Jetzt verstehe ich."
    „Wir dürfen die Anlage nur abschalten, wenn uns eine Gefahr von außen droht. Das Eindringen des fremden Schiffes in unsere Lufthülle, der Lärm und die Zerstörung eines weiteren Naturschutzgebiets bedeuten einen solchen Anlaß.
    Für uns wurde die Bedrohung zur Notwendigkeit. Auch uns ist es durch ein Tabu verboten, unsere Volksangehörigen in ihrem privaten Glück und ihren staatserhaltenden Trieben zu stören."
    Voller Verzweiflung rief Spolk Taicichi aus: „Aber wir sind doch nicht mehr in der Glücksstadt! Sie können die Anlagen wieder einschalten."
    Nicht ohne Ironie versicherte der Beifahrer: „Genau dies geschieht soeben. Oder halten Sie uns für naiv?"
    Der Gleiter schwebte schräg am Felsen der Schleuse vorbei.
    Spolk und Jusca glaubten flüchtig, die Strukturen des Bauwerks wieder flimmern und aufstrahlen zu sehen, aber es konnte auch eine Täuschung sein. Kaum hatte die Maschine die Grenze von Glücksstadt hinter sich gelassen, da wurde sie schneller.
    Sie schwebte in die Richtung des Raumhafens von Te-Hotor.
    Im Norden erhob sich eine gewaltige, merkwürdig aussehende weiße Wolke in die Stratosphäre des Planeten.
    „Wohin bringen Sie uns?" fragte Tai nach einer Weile. Sein Hals war trocken, aber er keuchte nicht mehr.
    „Zu unserem Vorgesetzten, einem Sekretär des Rates. Er entscheidet, was mit Ihnen zu geschehen hat."
     
    7.
     
    Der Gleiter schwebte auf ein offenes Viereck zu, das von großen Fahrzeugen und Lafetten gebildet wurde. Dieses Kommandozentrum befand sich am Rand des Doppelkreises, der um die beiden Raumschiffe lag. Die SOL und die SZ-2 waren also nicht gestartet, wie Jusca und Tai zuerst befürchtet hatten.
    Die Maschine landete vor einem geparkten Gleiter, dessen Türen offenstanden. Tai und Jusca stiegen aus und sahen sich ratlos um.
    Unverkennbar war, daß alle Tbahrgs in den Fahrzeugen nervös wirkten. Eine harte Spannung sprach aus ihren Gesichtern.
    Sie bewachten die Schiffe der Fremden.
    Es war schwer, Rangunterschiede oder besondere Kennzeichnungen zu erkennen, aber der Beifahrer winkte die Fremden zu dem Kommandogleiter.
    „Kommen Sie."
    Jusca und Tai wußten, daß Projektoren jenen undurchdringlichen Sperrschirm über die Raumschiffe warfen.
    Von den Geschützen und Mannschaften wurden nur die Insassen der Schiffe bewacht.
    Aus dem Wagen sprang ein dunkel gekleideter Tbahrg. Er blieb vor der Gruppe stehen und hielt ein kleines Gerät in den Fingern.
    Er sprach hinein, ohne den Blick der großen Augen von den erschöpft und abgerissen aussehenden Fremden zu nehmen.
    Aus einem Lautsprecher des Gleiters kam die Übersetzung.
    „Sie wissen inzwischen, was von Ihnen angerichtet wurde? Sie haben den Planeten in Gefahr gebracht."
    Spolk Taicichi schüttelte den Kopf und sah zu dem viel größeren Planetarier auf.
    „Wir haben es nicht absichtlich getan. Wir erhielten die Erlaubnis, das Schiff zu verlassen. Was wollen Sie mit uns tun?"
    „Ich denke, eine exemplarische Bestrafung erscheint angebracht", erklärte der Mann, der ein

Weitere Kostenlose Bücher