0778 - Duell der Außerirdischen

er. „Aber an mehr kann ich mich nicht erinnern." Er nahm auf dem Sitzbalken Platz. „Ich weiß noch immer nicht deinen Namen."
    „Ich heiße Sailtrit Martling und bin Ärztin." Sie bekam einen finsteren Gesichtsausdruck. „Nach der Katastrophe lebte ich mit drei Männern in einem Palast hier in England. Wir hielten uns für die einzigen Überlebenden."
    „Das tun alle Gruppen", sagte Langur. „Sailtrit, wir sollten unser Gespräch jetzt abbrechen, denn ich muß mich auf den Start konzentrieren. Triebwerke und Steuermechanismen der HÜPFER sind leicht beschädigt, doch für eine Reparatur habe ich jetzt keine Zeit. Ich werde das erledigen, sobald wir wieder in Terrania-City sind. Jetzt muß ich erst einmal die Terra-Patrouille wiederfinden."
    Der Forscher justierte die Destruktionsschleuder und feuerte sie ab.
    Die Trümmer im Haupteingang der Halle sanken in sich zusammen. Wenig später war eine Öffnung freigelegt, durch die die Hüpfer ins Freie gelangen konnte.
    Langur flog das Forschungsschiff vorsichtig hinaus.
    „Es wird bereits wieder Tag!" rief Sailtrit.
    Als die HÜPFER aus der Straßenschlucht hochstieg und an Höhe gewann, konnten die beiden Passagiere einen Blick auf Cockermouth werfen. Ein großer Teil der Stadt stand jetzt in Flammen.
    Sailtrit blickte durch die transparente Bugkuppel, die sich plötzlich verdunkelte.
    Langur pfiff leise.
    „Ich will nicht, daß du siehst, was wir angerichtet haben", sagte er bedrückt. „Es ist mir peinlich."
    „Unsinn!" rief sie aus. „Du hast ein Recht, um dein Leben zu kämpfen, genau wie jeder Mensch auch."
    „Und wenn ich ein Roboter bin? Ist es dann zu verantworten, daß drei Lebewesen starben und eine Stadt in Trümmer gelegt wird, um mich zu retten?"
    „Du bist bestimmt kein Roboter!"
    „Vielleicht nicht! Aber was bin ich dann?"
    „Verlangst du nicht ein bißchen viel von mir? Ich habe dich ja gerade erst kennengelernt."
    Als sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, machte Langur die Bugkuppel wieder durchsichtig.
    „Sieh mal!" rief Sailtrit aus. „Dort unten liegt Wordsworth House.
    Dort haben die drei Männer und ich eine Zeitlang gelebt."
    „Alles ist eingeschneit", stellte Langur fest. Er richtete seine Sinnesorgane auf die Frau. „Möchtest du hierher zurückkehren?"
    „Nein!" sagte sie entschieden. „Niemals!"
     
    10.
     
    An diesem Tag, es war der 30. April des Jahres 3582, wie Alaska Saedelaere mit einem Blick auf sein Armbandgerät feststellte, wurde es nur langsam hell. Hinter der Grenze der Orkan-Oase tobte der Schneesturm heftiger als am vergangenen Abend, so daß an einen Weitermarsch nicht zu denken war.
    Der Transmittergeschädigte verließ seinen Platz unter dem Felsüberhang und begab sich zu Augustus, der gerade die Umgebung inspiziert hatte. Die anderen schliefen, Bluff war ohne Bewußtsein.
    „Alles in Ordnung?" erkundigte sich Alaska bei dem Roboter.
    „Niemand ist uns gefolgt!" berichtete Augustus. „Wir sind völlig allein hier."
    Alaska rieb sich den Nacken.
    „Warum sollte man uns auch verfolgen? Die Fremden sind ihrer Sache sicher."
    Er kehrte zu ihrem Unterschlupf zurück. Kanthall stöhnte im Schlaf. Die Gesichter der Männer waren verzerrt. Selbst im Schlaf litten sie unter den Ausstrahlungen einer unerklärbaren Macht.
    Alaska weckte Kanthall.
    Der Anführer der Terra-Patrouille warf einen Blick in das Gebiet jenseits der Orkan-Oase.
    „Wir stecken fest, was?" fragte er grimmig.
    „Ich fürchte, ja", stimmte Alaska zu. „Wir besitzen nicht die Ausrüstung, um bei diesem Sturm den Marsch fortsetzen zu können."
    „Hier können wir uns auf die Dauer ebenfalls nicht halten."
    Kanthall ballte die Fäuste. Er war ein Mann, der eine Niederlage unter keinen Umständen akzeptierte.
    „Der Schneesturm wird nachlassen", tröstete ihn Alaska.
    „Dann kann es zu spät sein. Ich wecke die anderen."
    „Was hast du vor?" fragte der Zellaktivatorträger gelassen.
    „Wir marschieren weiter!" stieß Kanthall hervor. „Ich bin sicher, daß wir immer wieder kleine Stationen oder Dörfer finden, in denen wir uns ausruhen können."
    Alaska war anderer Meinung, aber er widersprach nicht. Er traute Kanthall zu, daß er die Truppe ein paar Meilen weitertrieb.
    Aber was kam dann? Was geschah, wenn sie keine Unterkunft fanden, wo sie sich erholen konnten?
    Zu Alaskas Überraschung protestierten weder Kauk noch Speideck, als Kanthall ihnen sagte, was er vorhatte. Sie begannen, ihre bescheidene Ausrüstung