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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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»Nein. Diese Gefahr bestand zu keiner Zeit. Aimee
war ans Haus gewöhnt und daran gebunden. Ich
habe mehr als einmal Fenster und Türen offen gelassen. Sie ist durch keine Tür
gegangen und durch kein Fenster gestiegen. Das Haus bot ihr Geborgenheit und
Schutz. Sie wäre nie auch nur hinaus in den Garten gelaufen.«
    »Dies beantwortet nur einen Teil meiner Frage, Mister
Wayer«, machte Larry sich noch mal bemerkbar. »Wohin sind Sie dienstags und
freitags abends gefahren?«
    »Kreuz und quer durch die Landschaft, Mister Brent«,
lautete die erstaunlich klingende Antwort. »An zwei Abenden der Woche wollte
ich allein sein mit mir und meinen Gedanken. Wie Aimee zog ich mit einem Mal
die Dunkelheit vor. Ich konnte stundenlang durch die Finsternis fahren. Auch
ich war zum Sonderling geworden. Die Stunden, in denen ich einfach herumfuhr,
gaben mir stets die Kraft, weiter zu machen. Noch vor Mitternacht kam ich
meistens nach Hause. Dann ging’s weiter, dann war nicht an Ruhe zu denken.
Während der Zeit meiner Abwesenheit hatte Mee sich meistens ein neues
Spiel ausgedacht. Vor allem das Verstecken hatte es ihr angetan. Ihre Phantasie
im Entdecken immer neuer Schlupfwinkel in diesem Haus schien unerschöpflich.
Manchmal hatte ich hart zu arbeiten, um sie zu finden. In dem Durcheinander und
der Unordnung war es oft nicht einfach, sie aufzustöbern. Das alles mag Ihnen
merkwürdig erscheinen. Ich kann es Ihnen nicht verdenken. Es ist auch ein
merkwürdiges, ungewöhnliches Leben, das ich seit Aimees Wiederkehr führe. Ich
werde bei ihr bleiben, bis ans Ende ihrer Tage.« Er saß ihnen gegenüber und
hatte den Kopf gesenkt. »Vorhin«, ergriff Chief-Inspector Higgins das Wort,
»als Sie mit Ihrem Beschatter zurückkamen, habe ich Ihnen einen ersten Hinweis
darauf gegeben, dass wir wegen eines ganz bestimmten Verdachts hier sind.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, dass ich diesen Verdacht
entkräften würde«, erwiderte Wayer ruhig. »Ich weiß, was in der Presse steht.
Menschen sind verschwunden. Jeweils dienstags und freitags. Ich habe nichts
damit zu tun. Ich war stets nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs. Die acht
Vermissten jedoch verschwanden nach Aussagen von Zeugen stets am Tag oder
genauer morgens... Was sollen meine Spazierfahrten mit dem Verschwinden jener
Menschen zu tun haben?«
    »Wir müssen jeder Spur, jedem Verdacht nachgehen.«
    »Das verstehe ich, Chief-Inspector. Aber hier sind Sie
an der falschen Adresse. Bitte, ich erlaube Ihnen, das Haus vom Keller bis zum
Boden zu untersuchen. Sie werden nichts Verdächtiges finden. Ich nehme an, dass
auch meine Nachbarin, Miss Bybbs, ein wenig Schuld trägt an der Tatsache Ihrer
Anwesenheit hier, nicht wahr?«
    »Sie haben sich immerhin verdächtig benommen«,
reagierte Emily Bybbs, und ihre Stimme klang kleinlaut. »Das, was Sie nun
erzählt haben, konnte schließlich niemand ahnen.«
    »Sie waren neugierig auf mich, und ich war es nach
Ihrem Einzug drüben auf Sie. Sie sind unmittelbar nach dem Tod des früheren
Hausbesitzers eingezogen, habe ich festgestellt.«
    »Und das finden Sie merkwürdig?«
    »Mhm, etwas schon... Deshalb habe ich, während Sie in
den letzten Tagen immer frecher mein Haus umlagerten, das Gleiche bei Ihnen getan.
Ich habe mir auch Ihre Kellerräume angesehen, Miss Bybbs.«
    »Das ist ungeheuerlich! Wie kommen Sie dazu?«
    »Wie kommen Sie dazu, in meinen Keller zu steigen?«,
musste sie sich fragen lassen. Da überzog eine feine Röte ihr Gesicht, und sie
war still. William Wayer erhob sich und goss sich trockenen Sherry nach.
»Wollen Sie nicht doch?«, bot er noch mal einen Drink an und streckte die
Flasche aus. »Dies ist weder das Haus eines Giftmischers noch eines Hexers...
ich mag ein bisschen verrückt sein, aber das macht nichts. Damit tue ich
niemandem weh. Anders ist das schon bei Miss Bybbs.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Die alte Dame fuhr hoch,
beruhigte sich aber sofort wieder. »Sie haben viel durchgemacht...
entschuldigen Sie«, dämpfte sie ihre Erregung. »Aber ich weiß nicht, was diese
Bemerkung soll, Mister Wayer.«
    »Ich werde es Ihnen und auch Ihren beiden Begleitern
vom Yard sagen«, bemerkte der Mann rau. Er wandte sich Higgins und Larry Brent
zu. »Vielleicht sollten Sie Ihr Betätigungsfeld verlegen... Gehen Sie hinüber
ins Nachbarhaus... Im Keller von Miss Bybbs werden Sie acht Leichen finden!«
     
    ●
     
    Die Worte schlugen ein wie eine Bombe. Emily Bybbs sah
aus, als würde sie im nächsten Moment der

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