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0781 - Die Hexe von Hilversum

0781 - Die Hexe von Hilversum

Titel: 0781 - Die Hexe von Hilversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Informationen gegeben haben.
    Wenn das wirklich passiert war, wer hatte sie ihr dann zugesteckt?
    Jane krauste die Stirn. Sie trat einen Schritt vom Fenster weg, weil es keinen Sinn mehr hatte, durch die beschlagene Scheibe sehen zu wollen. Sehr nachdenklich war sie geworden, schlenderte auf den schmalen Korbsessel zu und ließ sich darin nieder. Auf der Sitzfläche lag ein mit hellblauem Stoff überzogenes Kissen. Jane drückte es durch ihr Gewicht zusammen, stemmte die Ellbogen gegen die Knie und drückte beide Handflächen gegen ihr Kinn.
    Warten und nachdenken.
    Aber worüber?
    Die Sendung kannte sie nicht. Ihr wurde zwar eine Video-Kassette versprochen, aber das Versprechen war bisher nicht eingehalten worden. Also blieb als einzige Chance nur Linda Vermools Anruf.
    Immer öfter schaute sie auf den weißen Telefonapparat, der auf dem schmalen Tisch mit der runden Glasplatte stand.
    Da rührte sich nichts.
    Jane begriff das nicht. Die Sendung sollte um zwanzig Uhr beginnen. Okay, es waren noch einige Stunden bis dahin, doch zu einer derartigen Show gehörte ja nicht nur mal eben der Auftritt, da mussten Vorbereitungen getroffen werden, da musste man in die Maske, da wurden vielleicht noch Fragen mit dem zuständigen Redakteur durchgesprochen, und das alles kostete sehr viel Zeit.
    Sie schnaufte durch die Nase. Allmählich gab sie Lady Sarah Recht. Es war wohl doch nicht so gut gewesen, nach Hilversum zu fahren, aber jetzt war sie einmal hier und wollte es auch durchziehen. Nur hatte sie keine Lust, in London anzurufen. Den Triumph wollte sie Lady Sarah nicht gönnen.
    Dafür verspürte sie ein Hungergefühl. Es würde ihr bestimmt gut tun, wenn sie etwas aß. Jane entschloss sich, unten eine Tasse Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen. Sie war schnell ausgehfertig. Dazu gehörten die flache Handtasche und ihre kurze graue Winterjacke, ein sogenannter Swinger. Den hängte sie über ihren Arm. Die Treppe war schmal, das Geländer hellblau angestrichen, die Stufen dunkelblau, und die Blümchentapete passte ebenfalls dazu. Es wirkte überhaupt nicht kitschig.
    In einem kleinen Raum fand Jane sich wieder. Hier wurde gefrühstückt. Sie nahm an einem der Tische Platz. Die Dame des Hauses, eine dralle Person mit roten Wangen und streichholzkurzen Haaren, trat auf Janes Tisch zu.
    »Möchten Sie einen Kaffee, Miss Collins?«
    »Das wäre gut.« Jane lächelte. »Wenn sie noch etwas zu essen hätten, wäre ich Ihnen dankbar.«
    »Ja, ich habe frischen Kuchen mit Äpfeln und Rosinen.«
    »Das ist toll.«
    Die Wirtin verschwand, und Jane lehnte sich zurück. Die Ruhe hier war herrlich, dennoch schaffte sie es nicht, ihre innere Nervosität zu vertreiben. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass etwas passiert war, und zwar etwas Entscheidendes, das in einem unmittelbaren Zusammenhang mit ihr und Linda Vermool stand.
    Aber was war geschehen?
    Jane wollte darüber spekulieren, wurde jedoch durch das Eintreffen der Wirtin davon abgehalten. Die Frau trug ein Tablett, auf dem der Kaffee und der Kuchen standen. Sie servierte beides mit einem freundlichen Lächeln, und Jane stieg der Duft in die Nase. Der Duft des Kuchens und der des frisch aufgebrühten Kaffees.
    »Nun?«
    »Es ist herrlich hier.«
    Die Frau lachte. »Danke. Das sagen viele Gäste, die der Sender uns bringt.«
    »Die Fernsehleute bringen viele ihrer Gäste hier unter?«
    »Ja. Wir haben einen Vertrag mit dem Sender geschlossen. Im Moment sind Sie allerdings der einzige Gast von Spektrum-TV. Erst in zwei Tagen bekomme ich wieder welche, dann allerdings sind wir ausgebucht.«
    Die Frau entfernte sich wieder und ließ Jane in Ruhe essen. Der Kuchen schmeckte hervorragend, auch der Kaffee war nicht zu verachten, die Stille tat ein übriges. Jane streckte die Beine aus. Sie fühlte sich wohl, und ihre innere Unruhe verblasste allmählich.
    Das helle Läuten des Telefons drang schwach an ihre Ohren, doch sehr schnell riss die Hotelbesitzerin sie aus ihren Träumen.
    »Für Sie, Miss Collins.« Die Frau hielt einen schnurlosen Apparat in der Hand und reichte ihn Jane.
    »O danke.« Der Detektivin fiel ein Stein vom Herzen. Sie wusste genau, wer da anrief.
    »Ja bitte, hier…«
    »Hallo, Jane.« Linda Vermool ließ sie erst gar nicht ausreden. »Ich bin es.«
    »Endlich«, platzte Jane heraus.
    »Entschuldige die lange Wartezeit, aber mir ist etwas dazwischengekommen. Wenn du willst, kannst du dir jetzt einen Wagen bestellen und dich zum Studio fahren lassen. Es

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