0782 - Die Bucht der blauen Geier
Großen Dakkarschleife!" entfuhr es Goor. „Er ist übergeschnappt. Helft ihm!"
Ich lachte und sagte: „Er hat nur eine Kostprobe seines neuerworbenen Könnens geben wollen."
„Vielen Dank für Ihre tiefschürfende Analyse, Perry", sagte Sagullia und erhob sich.
„Es wird empfohlen, eine längere Regenerationspause einzulegen", schnarrte der Medoroboter.
Sagullia reckte sich.
„Das wird nicht nötig sein", meinte er. „Ein erfrischendes Bad und frisch gereinigte Kleidung genügen. Ich danke dir für deine freundliche und erfolgreiche Behandlung."
Der Roboter erwiderte nichts darauf. Er fuhr seine Trage ein und schwebte summend davon. Das Schott öffnete sich automatisch vor ihm, und er verschwand.
Ich blickte auf meinem Armbandchronographen und erklärte: „Sagullia und ich werden duschen und etwas essen. In der Zwischenzeit lassen Asuah und Honth unsere Kombinationen reinigen. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier. Dann müßte es nach meiner Schätzung draußen dunkel sein.
Wir teilen uns in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe besteht aus Sagullia und mir. Wir werden eine der beiden in der Bucht ankernden goldenen Barken nehmen und in See stechen. Unser Ziel ist die Bucht der blauen Geier - und DAS WORT. Die zweite Gruppe besteht aus Cesynthra und Honth. Sie wird versuchen, an die Kontaktzentrale heranzukommen, die rund zwanzig Meilen nördlich der Bucht der blauen Geier liegt.
Da wir unbewaffnet sind und damit rechnen müssen, daß es im Landesinnern wilde Tiere gibt, dürfte Honths Vertrautheit mit Tieren die beste Hilfe für diese Gruppe sein. Innerhalb der Kontaktzentrale wird dann Cesynthra die Führung übernehmen, wozu sie als Kosmopsychologin am besten geeignet sein dürfte.
Die dritte und stärkste Gruppe, bestehend aus Goor, Amja, Garo und Asuah, bleibt in der Station. Sie ist verantwortlich dafür, daß die beiden Regelerschaffer die Motive unseres Verschwindens nicht durchschauen. Zu diesem Zweck müssen die Zurückbleibenden bei Sathogenos und Rezalsrohn intrigieren.
Das Ziel: Die beiden Regelerschaffer sollen denken, jeweils sein Konkurrent hätte uns ausgeschickt, um Beweise für das eigene Fehlverhalten zu beschaffen. Ich hoffe, sie werden sich dann belauern und sich gegenseitig so viele Schwierigkeiten machen, daß unsere beiden Expeditionsgruppen unbehelligt bleiben."
Garo Mullin lächelte und sagte: „Es wird mir Spaß machen, die beiden Unfehlbarkeiten gegeneinander aufzuhetzen."
„Ich stufe das nicht als Spaß, sondern als bittere Notwendigkeit ein", entgegnete ich. „Im Grunde genommen bedaure ich die beiden Regelerschaffer. Ich würde sie niemals gegeneinander ausspielen, wenn es nicht notwendig wäre, die Feyerdaler vor einem Anschlag DES WORTES zu bewahren."
„Tut mir leid, Perry", erwiderte Garo zerknirscht. „Aber, wenn Sie erlauben, werde ich, so oft ich Zeit finde, die Gespräche zwischen den Regelerschaffern und zwischen ihnen und der Kontaktzentrale abhören und aufzeichnen. Vielleicht ergibt sich bei der Auswertung die Lösung des Geheimnisses der feyerdalischen Feinsprache."
„Das ist ein guter Gedanke", lobte ich. „Einverstanden." Ich bewegte mich unbehaglich in meiner schweißnassen Kleidung.
„Aber ich denke, Sagullia und ich brauchen jetzt dringend ein Bad. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder."
*
Sagullia Et und ich'verließen unseren Korridor und betraten die Verteilerhalle. Die hier anwesenden Schüler warfen uns verstohlene Blicke zu, aber wir taten so, als bemerkten wir es nicht.
Sagullia und ich wollten noch nicht aufbrechen, sondern erst testen, wie groß unser Bewegungsspielraum war. Dieser Gedanke war mir während der letzten Stunde gekommen.
Erst, wenn wir zurückkehrten und berichteten, daß man die Station ungehindert verlassen konnte, würden wir und die zweite Gruppe gemeinsam aufbrechen.
Da wir keinen anderen Weg nach draußen kannten als den durch die Wohnanlage von Sathogenos, sprangen wir auf das Transportband, das in diese Richtung fuhr. Während wir durch ein Tor aus der Halle getragen wurden, sah ich aus den Augenwinkeln, wie einer der Schüler zu einer Wandnische eilte, in der ein Visiphon installiert war.
„Gleich wird Sathogenos wissen, daß wir in Richtung auf seine Wohnanlage unterwegs sind", flüsterte ich. „Er wird annehmen, daß wir ihn besuchen wollen", erwiderte Sagullia. „Darauf, daß wir die Station verlassen wollen, kann er eigentlich nicht kommen."
„Wir dürfen ihn nicht
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