Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0782 - Die Bucht der blauen Geier

Titel: 0782 - Die Bucht der blauen Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vollständiges Ritual, dann erwiderte sie: „Ihr habt euch gar nicht so schlecht gehalten, Perry. Wenn ihr noch zehn Jahre fleißig übt, werdet ihr bestimmt einigermaßen gute Feinsprecher."
    Sagullia fing leise an zu schnarchen.
    „Wir werden uns nach Kräften bemühen", log ich. „Könntest du uns wohl einen weiteren Gefallen tun und einen Medoroboter für meinen Freund rufen, Addumia?"
    Auch dazu erklärte sich die Feyerdalerin bereit. Wenige Minuten später schwebte summend ein Medoroboter heran, fuhr eine Trage aus und bettete Sagullia Et darauf. Sein Analysator klickte, dann zischten die Düsen einiger Hochdruckinjektoren.
    Der Roboter sagte etwas in der feyerdalischen Sprache.
    „Wohin soll der Patient gebracht werden?" übersetzte mein Translator.
    „Du brauchst mir nur zu folgen", antwortete ich.
     
    *
     
    Wir versammelten uns im Wohnraum der Unterkunft, die hinter dem Schott am Ende unseres Korridors lag.
    Sagullia schlief noch immer auf der Trage des Medoroboters.
    Goor Toschilla kauerte neben ihm und streichelte sein schweißverklebtes Haar.
    „Oh, Addumia!" flüsterte Sagullia im Schlaf.
    Goor fuhr hoch und blickte mich an.
    „Addumia?" fragte sie wild. „Was bedeutet das? Hat er etwa ...?"
    Ich legte ihr die Hand auf die Schulter und erwiderte: „Er hat nicht, Goor. Beruhigen Sie sich! Addumia ist der Name einer häßlichen Feyerdalerin, die uns durch ein Labyrinth geführt hat. Wir haben Tausende von Verrenkungen vollführt und Tausende von Formalsätzen nachgesprochen, und zwischendurch hat Ihr Freund die Feyerdalerin ausgefragt. Die Idee war wirklich gut, denn auf andere Weise hätten wir sicherlich nicht einen Bruchteil der Informationen über die hiesigen Verhältnisse bekommen. Sagullias Erschöpfung kommt wirklich nur von den Feinsprach-Übungen."
    Ich trat zurück und ließ mich in einen Sessel fallen.
    „Es ist wirklich so, daß die Regelerschaffer und Unfehlbarkeiten, wie beispielsweise Sathogenos und Rezahlsrohn, sich einen erbitterten Konkurrenzkampf liefern.
    Natürlich tragen sie ihn nicht offen aus, denn dann würde die Kontaktzentrale sie disqualifizieren. Nach außen begegnen sie sich mit ausgesuchter Höflichkeit, hinter der kleine Bosheiten versteckt sind, die sie aber als sachliche Argumente tarnen.
    Der Konkurrenzkampf spielt sich in erster Linie in dem fieberhaften Bemühen ab, die vorbildlichste Unfehlbarkeit zu sein und es den Verantwortlichen in der Kontaktzentrale besonders recht zu machen. Dabei reiben sie sich natürlich auf.
    Addumia verriet uns, daß alle Regelerschaffer nach verhältnismäßig kurzer Zeit zu nervlichen Wracks werden und durch die am weitesten fortgeschrittenen Schüler ersetzt werden."
    „Und was geschieht mit den abgelösten Regelerschaffern?"
    wollte Cesynthra Wardon wissen.
    Ich zuckte die Schultern.
    „Addumias Auskünfte in dieser Frage waren verworren", antwortete ich. „Offenbar gibt es keine Informationen über das Schicksal der Ausgeflippten.
    Es gehen nur eine Menge widersprüchlicher Gerüchte um. Die einen besagen, die abgelösten Regelerschaffer würden in einer paradiesischen Gegend von Yuurmischkohn wieder hochgepäppelt und danach in der Kontaktzentrale eingesetzt.
    Andere Gerüchte wollen wissen, daß die Abgelösten liquidiert werden, und wieder andere Gerüchte besagen, sie würden in ein Reservat auf Yuurmischkohn gebracht und psychiatrisch behandelt. Einer dieser Orte soll die Bucht der blauen Geier sein."
    „Wo DAS WORT stationiert sein soll?" warf Garo Mullin ein.
    Ich nickte.
    „Richtig, und Addumia verriet uns auch, daß diese Bucht nur rund zwanzig Meilen von hier entfernt ist. Dort bereitet DAS WORT sich für seinen Auftritt vor. Wiederum rund zwanzig Meilen davon entfernt liegt die Kontaktzentrale in einem zerklüfteten Hochgebirge."
    Sagullia bewegte sich und stöhnte leise, dann schlug er die Augen auf.
    Goor beugte sich sofort über ihn.
    „Wie geht es dir, du Ärmster?" fragte sie zärtlich.
    „Be ...", fing Sagullia an, besann sich aber und brach gleich wieder ab. Ein schelmisches Lächeln glitt über sein Gesicht. „Ich danke dir für die freundliche Nachfrage und dafür, daß du bereit bist, mich anzuhören. Ich will dich nicht unnötig beunruhigen, deshalb schweige ich über meinen Zustand.
    Aber ich versichere dir in aller Aufrichtigkeit, daß ich mich bald wieder vollständig erholt haben werde. Indem ich dir dafür danke, daß du mir zugehört hast, beende ich meine Informationen."
    „Bei der

Weitere Kostenlose Bücher