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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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zusammen. Warum hatte sie das gesagt? Sie verstand sich selbst nicht mehr. Was war nur in sie gefahren? Doch der Anflug von Bedauern war gleich wieder verschwunden, und sie berichtete dem Ministerpräsidenten, was geschehen war.
    Sie begann damit, wie Zamorra davon erfahren hatte, dass in der anderen Welt die dritte Tafelrunde scheinbar komplett gewesen war und ihren finalen Angriff auf die Höllenmächte vorbereitete, um sie endgültig zu besiegen. Sein Wissen wollte er für seine eigenen Pläne nutzen, und so hatte er Ty Seneca und sie nach Avalon geschickt, wohin sich auch der Zamorra der anderen Welt gerade durchgekämpft hatte. Sie beide hatten den anderen Zamorra und die andere Nicole Duval gefangen genommen und in ein Verlies des Spiegelwelt-Châteaus gebracht, wo sie immer noch vor sich hin schmachteten.
    »Aha«, frohlockte LUZIFERS Statthalter. »Dann befinden sie sich jetzt also in unserer Welt, die sie selbst Spiegelwelt nennen. Nachdem ihr sie eingesperrt habt, ist Zamorra mit dir und Seneca, der drüben für Robert Tendyke gehalten wird, in die andere Welt gegangen«, folgerte Lucifuge Rofocale. »Dort habt ihr die Führung der Tafelrunde übernommen. Sehr clever. Das Unternehmen Höllensturm führte somit nicht in die Hölle der anderen Welt, sondern in unsere. Ich vermute, dass Zamorra hier schon lange Fürst der Finsternis werden wollte.«
    »Ja«, bestätigte Nicole widerstandslos. »Ja, genau so war es.«
    Sie spürte eine seltsame Mattigkeit. Ihre Zunge war aufgequollen und klebte schwer an ihrem Gaumen, doch allmählich fand Nicole in die Wirklichkeit zurück.
    »Was… was hast du mit mir gemacht?«, fragte sie.
    »Ich habe deinen Worten nur ein wenig nachgeholfen. Sie waren sehr aufschlussreich.«
    Schlagartig wurde Nicole klar, was sie getan hatte.
    Sie stöhnte auf. Gegen ihren Willen hatte Lucifuge Rofocale sie zum Sprechen gebracht. Wie war ihm das gelungen? Er hatte eine dämonische Suggestivkraft gegen sie eingesetzt, eine andere Erklärung gab es nicht.
    Sie hatte alles verraten.
    Nein, dachte sie. Nicht alles.
    Zum Glück hatte er sie nicht nach ihren persönlichen Gefühlen für Zamorra gefragt, den sie mehr hasste als liebte. Besonders seit er unmittelbar vor ihrer Reise nach Avalon ihren Liebhaber Pascal Lañtte erschossen hatte. Genau genommen hasste sie Zamorra seitdem nur noch. Von Liebe - so sie denn jemals zwischen ihnen existiert hatte - konnte längst keine Rede mehr sein.
    Nicoles Lider waren schwer wie Blei; es gelang ihr kaum, die Augen offen zu halten.
    »War das alles?«, drängten sich Lucifuge Rofocales Worte in ihre Gedanken. »Ist das Zamorras Geheimnis, oder gibt es noch mehr, das ich wissen sollte?«
    Seine Suggestivkraft hatte nachgelassen, und es gelang Nicole, sich gegen ihn zu stemmen.
    »Das ist alles«, flüsterte sie erschöpft.
    Mehr würde sie nicht preisgeben, wenn er nicht eine weitere geistige Attacke startete.
    Dabei gab es durchaus weitere eigenartige Vorfälle. Seneca und sie hatten sich in den ersten Stunden nach der Aktion gar nicht daran erinnern können, überhaupt in Avalon gewesen zu sein. Es war ihnen erst wieder eingefallen, als Zamorra sie im Château daran erinnert hatte. Aber selbst dann war ihnen nur klar gewesen, dass sie sich auf Avalon aufgehalten hatten, um wiederbelebt zu werden und ihren Auftrag zu erfüllen. Die Erinnerung an das, was auf der geheimnisvollen Feen-Insel genau geschehen war, blieb jedoch ebenso verschollen wie das Wissen, wie es dort aussah und was für Zustände dort herrschten. Sie hatten es vergessen.
    Doch all das ging Lucifuge Rofocale gar nichts an.
    »Du kannst gehen«, vernahm sie seine Stimme.
    Nicole drückte sich zögernd an ihm vorbei, weil sie ihm nach wie vor nicht traute. Doch er machte keine Anstalten, sich auf sie zu stürzen oder sie aufzuhalten.
    Sie war froh, als sie ihn endlich hinter sich ließ, und dann kehrten ihre Kräfte schlagartig zurück.
    Im Thronsaal traf sie auf einen Zamorra, der versonnen mit dem Brustschild von Saro-esh-dhyn spielte.
    Er empfing sie mit einem teuflischen Lächeln.
    »Das große Spiel kann beginnen.«
    ***
    Auf der Flucht I
    »Ich ahne, wer dahinter steckt«, sagte er. »Das wird eine ganz große Schweinerei - wir müssen das verhindern, oder wir erleben den Weltuntergang!«
    »Meinst du dasselbe wie ich?«, fragte Nicole.
    In ihrem Gefängnis sahen sich Zamorra und seine Lebensgefährtin an. Offenbar hatten beide den gleichen Gedanken. So bedrohlich war die Lage

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