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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hindurchgegangen und habe auch Nadine getroffen, als ich plötzlich in der anderen Welt stand. Es war ein Gefühl, Bill, das ich kaum beschreiben kann.«
    »Werde ich es auch erleben?«
    »Wenn du durchgehst, sicherlich. Ist nur die Frage, ob man dich auch lässt.«
    »Wieso?«
    Ich lächelte. »Avalon, mein Lieber, hat da seine eigenen Regeln aufgestellt…«
    ***
    Sie waren plötzlich da und wussten nicht wie. Eine unwahrscheinliche Kraft hatte alles verändert. Die Macht des Würfels hatte ihnen Grenzen geöffnet, und dies innerhalb der Nebelinsel, und beide waren zu neuen Ufern geführt worden.
    »War es der Boden?«, fragte Suko leise.
    Der Abbé hob die Schultern. Er wollte sich mit keiner Antwort festlegen. Dafür schaute er auf den Würfel, in dessen Flächen sich nicht mehr viel tat. Die Schlieren bewegten sich nur mehr langsam, sie stießen sich gegenseitig an, sie tauschten dabei aber keine Informationen mehr aus und kamen langsam zur Ruhe.
    Suko startete einen ersten Versuch. Er hob das rechte Bein nur etwas an, trat dafür fest zu und lauschte wenig später dem Klang seines Schrittes.
    Er hallte nach…
    Auch der Abbé hatte das Geräusch gehört. »Wir müssen uns in einer Halle befinden«, flüsterte er.
    »Sicher. Nur hätte ich gern Licht. Es ist hier einfach zu dunkel. Du bekommst nichts zu sehen.«
    Bloch nickte. »Das kann ich verstehen. Mir ist es sehr lange so ergangen. Nur Dunkelheit… aber jetzt? Ich denke, dass sich die Reise nach Avalon für mich schon gelohnt hat.«
    Suko gab ihm keine Antwort. Im Gegensatz zum Abbé rechnete er damit, dass dieser sein Augenlicht möglicherweise wieder verlieren konnte, wenn es ihnen gelang, die Nebelinsel zu verlassen. In der Dunkelheit wollte er auf keinen Fall stehen bleiben, griff in die Tasche und holte eine kleine Lampe hervor. Es war die dünne Bleistiftleuchte, die er nicht einzuschalten brauchte, denn wie auf einen geheimen und lautlosen Befehl hin erschien ein ungewöhnliches Licht.
    Es schimmerte in einem silbrigen Grün, und es hatte seinen Ursprung in den Wänden, dem Boden und der Decke einer großen Felsenhalle, in der sich die beiden Männer vorkamen wie Zwerge. Es war beeindruckend, was sie da an Größe zu sehen bekamen, und die Halle verengte sich weit oben zu einer breiten Kuppel, so dass Suko der Vergleich mit der Nebelglocke draußen automatisch einfiel.
    Er staunte, und auch der Abbé war überrascht. Sein heftiges Atmen drang an Sukos Ohren. Dann seine Stimme. »Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Das ist ja wie im… im Märchen.«
    »Vielleicht erleben wir sogar ein Märchen.«
    »Kann sein. Man hörte ja, dass die Märchen hin und wieder wahr werden sollen.«
    »Auch Legenden«, murmelte Suko.
    »Was meinst du damit?«.
    Suko hatte sich die Antwort vorher überlegt. »Ich bin kein Brite, aber ich habe inzwischen einiges über die Geschichte dieses Reiches erfahren. Dazu gehört natürlich die Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde. Ich weiß nicht, ob man ihn als einen Unsterblichen bezeichnen kann oder soll. Er ist zwar eine historische Gestalt, doch um sein Leben und seine Taten hat sich ein derartiger Sagenkreis gebildet, dass er es mit jedem griechischen Gott aufnehmen kann. Es gibt zu viele irreale Begebenheiten in seinem Leben, und hinzukommt noch ein zweifelsohne Unsterblicher, der sich in des Königs Dunstkreis aufgehalten hat. Merlin, der Zauberer.«
    »Der vom Teufel gezeugt worden ist.«
    »Richtig.«
    »Der aber trotzdem gut war«, fuhr Bloch fort. »Für Artus hat er sich als unschätzbare Hilfe gegen dessen Feinde erwiesen. Ich habe darüber gelesen, denn was wir auch erleben, müssen wir in einem großen Zusammenhang sehen, in dem auch der Gral eine Rolle spielt, nach dem Artus immer wieder suchte.«
    »Die Schale«, murmelte Suko.
    »In der das Blut Christi aufgefangen worden sein soll.«
    »Der echte Gral?«
    Bloch lachte leise. »Ich weiß, dass du an den Dunklen Gral denkst, den unser Freund John besitzt. Ich glaube, dass die beiden zwei verschiedene Paar Schuhe sind.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Ihr Gespräch versickerte, weil es in der Halle allmählich heller wurde. Bisher hatten sie das Licht nur an den Wänden gesehen, doch durch die neue Kraft drang es immer mehr in den Mittelpunkt hinein, und dort schälten sich allmählich Umrisse aus der schon bedrückenden Finsternis hervor.
    Beide Männer hielten sich nicht direkt in der Mitte dieses domartigen Gewölbes auf, sie standen

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